DJ Geldwäsche-Einheit des Zolls prüft Verdachtsmeldungen bei Grenke
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Anschuldigungen des Short-Sellers Viceory Research gegen die Grenke AG schaut sich auch die "Financial Intelligence Unit" (FIU), die Geldwäsche-Spezialeinheit des Zolls, den im MDAX notierten Leasingspezialisten genauer an. Das berichtet das Handelsblatt, das aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage zitiert.
"Die FIU hat acht Verdachtsmeldungen identifiziert, die in einem möglichen Zusammenhang mit den aktuell gegen Unternehmen der Grenke-Unternehmensgruppe erhobenen Vorwürfen stehen könnten", teilte das Bundesfinanzministerium auf eine Kleine Anfrage der finanzpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Lisa Paus, mit. Fünf der acht Meldungen seien demnach an die Strafverfolgungsbehörden abgegeben worden. Die übrigen drei Meldungen befänden sich bei der FIU in der Analyse, so das Ministerium weiter. Die FIU überprüfe dabei insbesondere mögliche Deliktsbezüge zu Anlagebetrug, Insiderhandel und Marktmanipulation.
Eine Sprecherin der Grenke AG sagte gegenüber Dow Jones Newswires, man könne dazu nichts sagen, weil man davon noch nichts wisse.
Bei Grenke schaut nicht nur die FIU genauer hin, auch die Bafin hatte am Mittwoch mitgeteilt, die Prüfung des Abschlusses 2019 der Grenke AG von der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung übernommen zu haben. Die Bafin führt zudem eine Sonderprüfung durch. Grenke hat zwei eigene externe Prüfgutachten in Auftrag gegeben.
Der Short-Seller Viceroy Research, hinter dem der britische Investor Fraser Perring steht, hat Grenke mit einer ganzen Reihe von Anschuldigungen konfrontiert, darunter Bilanzbetrug und mangelnde Transparenz des Franchisesystems. Außerdem behauptet Viceroy, dass die Grenke-Bank für Erträge aus Verbrechen und für Geldwäsche eingesetzt worden ist.
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October 02, 2020 06:38 ET (10:38 GMT)
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