
DJ Merkel: Zugangsbarrieren für chinesischen Markt noch zu groß
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Für europäische Unternehmen sind die Handelsbeschränkungen in China noch immer zu hoch, beklagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag. In den kommenden Monaten werde man daher weiter daran arbeiten, um noch in diesem Jahr ein Investitionsabkommen zwischen der Europäischen Union und China abzuschließen. "Wir erwarten für das Investitionsabkommen mit China Reziprozität, natürlich. Wenn es von chinesischer Seite für bestimmte Bereiche keinen Marktzugang gibt, wird sich das natürlich auch niederschlagen darin, dass die Marktzugänge für den europäischen Markt schmaler ausfallen", erklärte Merkel nach dem EU-Gipfel in Brüssel. "Jetzt muss man verhandeln, dass man hier eine ausgeglichene Mischung findet. Wir finden, dass die Zugangsbarrieren mit Blick auf China noch zu groß sind. Und darüber wird jetzt weiter gesprochen."
Im vergangenen Monat hätten die Spitzen der EU in den Beratungen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping deutlich gemacht, dass man alles daran setzen wolle, bei dem Investitionsabkommen deutlich voranzukommen und "möglichst noch einen Abschluss bis zum Ende des Jahres" hinbekommt, so Merkel. Deutschland, das im zweiten Halbjahr die rotierende EU-Präsidentschaft inne hält, hat die anderen Mitgliedsstaaten für November zu einem Treffen nach Berlin eingeladen. Hier soll es um die Beziehungen zu China zu gehen.
Die EU und China arbeiten seit Jahren an einem gemeinsamen Investitionsschutzabkommen, mit dem sich europäische Unternehmen einen leichteren Zugang zum chinesischen Markt erhoffen. Ursprünglich war eine Vereinbarung für den für September geplanten EU-China-Gipfel vorgesehen. Dieser musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.
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October 02, 2020 09:17 ET (13:17 GMT)
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