DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AIRBUS - Der Flugzeughersteller Airbus will den geplanten Stellenabbau rasch vorantreiben. Wie Michael Schöllhorn, der Chief Operations Officer (COO), dem Handelsblatt sagte, sei er zuversichtlich, eine Einigung mit der Gewerkschaft erzielen zu können. "Wir haben einen sehr großen Bereich, in dem wir mit den Arbeitnehmervertretern übereinstimmen, auch wenn wir noch nicht ganz durch sind", sagte er. Deutsche Standorte würden nicht geschlossen. "Im Moment sehe ich keinen gefährdet", bemerkte Schöllhorn. Airbus plant, rund 15.000 Stellen abzubauen. Aktuell gebe es keine Pläne, das Programm zu erweitern. Es sei aber "das Minimum dessen, was wir tun müssen", betonte er. Schöllhorn wies darauf hin, dass sich die Situation für das Unternehmen weiter verschärft hat. (Handelsblatt)
INFINEON - Der Münchener Halbleiterhersteller Infineon zeigt sich optimistisch, sein im Bau befindliches Villacher Chipwerk rasch auslasten zu können. Der Halbleitermarkt sei gesund, sagte Produktionsvorstand Jochen Hanebeck dem Handelsblatt. Man sei außerdem in Bereichen aktiv, die besonders hohes Wachstum versprächen. Infineon profitiert vor allem vom Boom der Elektroautos und liefert unter anderem Chips für Volkswagen und dessen Hoffnungsträger ID3 und ID4. Das neue Werk in Österreich soll 1,6 Milliarden Euro kosten und den Konzernumsatz um ein Fünftel vergrößern. (Handelsblatt)
WIRECARD - Ausgerechnet mit Wirecard-Aktien haben Mitarbeiter der deutschen Finanzaufsicht Bafin zuletzt häufiger gehandelt als mit jedem anderen Papier an der Börse, doch mit solchen Geschäften ist jetzt weitgehend Schluss für die Kontrolleure. Die Behörde untersagt ihrer Belegschaft einstweilen bestimmte private Aktienkäufe, das ist eine der Konsequenzen aus dem Milliarden-Skandal bei der Wirecard AG. "Schon der bloße Anschein von Interessenkonflikten" müsse vermieden werden, sagte Staatssekretär Jörg Kukies aus dem Bundesfinanzministerium. Noch im Sommer hatte das Finanzministerium abgewiegelt, als die Grünen und andere im Bundestag den Handel von Bafin-Angestellten mit Wirecard-Aktien heftig kritisiert hatten. (Süddeutsche Zeitung)
LUFTHANSA - Bei der Lufthansa gibt es Überlegungen, dem Top-Management trotz der 9 Milliarden Euro schweren Finanzhilfe mehrerer Staaten Bonuszahlungen zukommen zu lassen. In der Politik sorgt das für Unruhe. Politiker in Berlin äußerten sich verärgert über entsprechende Informationen des Handelsblatts. In Regierungskreisen hieß es, man beharre "auf dem Standpunkt, dass keine Boni anfallen, solange der WSF Hilfen gewährt". Noch deutlicher wurde Carsten Schneider, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion: "Das ist die hässliche Fratze des Kapitalismus", sagte er. Allein der Versuch, die Regeln des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zu umgehen, zeige, dass das Management den Schuss nicht gehört habe: "Wer die Unterstützung des Staates in Anspruch nimmt, kann sich nicht gleichzeitig die Taschen vollmachen." (Handelsblatt)
GRENKE - Die Zoll-Spezialeinheit FIU geht bei der Leasingfirma Grenke mehreren Verdachtsmeldungen nach. Dabei geht es auch um Anlagebetrug, Insiderhandel und Marktmanipulation. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Seit zweieinhalb Wochen ist Grenke damit beschäftigt, die Vorwürfe des britischen Shortsellers Fraser Perring zu widerlegen, die den Aktienkurs um mehr als die Hälfte einbrechen ließen. Grenke will mit den Behörden kooperieren. (Handelsblatt/FAZ)
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October 05, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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