DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG und MITTWOCH: Die chinesischen Börsen bleiben wegen der "Goldenen Woche" rund um den Nationalfeiertag geschlossen.
TAGESTHEMA I
Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte sich im August weiter erholt haben. Volkswirte erwarten einen Anstieg gegenüber dem Vormonat von 2,5 Prozent, nachdem die Bestellungen im Juli 2,8 Prozent zugenommen hatten. Trotz einer starken Erholungsbewegung nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr hat die deutsche Industrie bisher weder bei den Auftragseingängen noch bei der Produktion schon wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Im Juli lagen die Neubestellungen noch um 6 Prozent unter dem Niveau des vierten Quartals, bei der Produktion waren es sogar 9 Prozent. Beim Industrieumsatz mahnt der von Destatis anhand von Umsatzsteuervoranmeldungen erhobene Umsatzfrühindikator für die gesamte gewerbliche Wirtschaft allerdings zur Vorsicht, denn dieser ist im August etwas gesunken. Es ist aber erstens gut möglich, dass sich die Umsatzrückgänge auf den Service-Sektor konzentrierten und zweitens ist dieser Indikator bisher stets nach oben revidiert worden.
TAGESTHEMA II
Der französische Luxusgüterkonzern Kering hat seine Beteiligung am Sportartikelhersteller Puma weiter reduziert. Am Dienstagmorgen verlautete aus dem Handel, Kering habe das Paket im Umfang von 5,9 Prozent des Grundkapitals zum Kurs von je 74,50 Euro platziert. Der Platzierungspreis lag somit um 4,6 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs von 78,10 am Montag. Die Aktien seien schnell und gut von institutionellen Investoren aufgenommen worden, die Bücher seien bereits am Montagabend vor 21 Uhr geschlossen worden, hieß es weiter.
Kering hatte die Platzierung von 8,8 Millionen Puma-Aktien im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren am frühen Montagabend angekündigt. Nach der Transaktion wird Kering demnach noch mit 9,8 Prozent an den Deutschen beteiligt sein. Der Streubesitz der Puma-Aktien steigt auf 61,7 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
10:00 DE/Cewe Stiftung & Co KGaA, Online-HV
13:00 DE/Daimler AG, Investorenkonferenz (virtuell)
Weitere Termine:
EQS Group: Aktiensplit 1:5 (Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln)
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
Comdirect Bank AG, Ergebnis 3. Quartal
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Auftragseingang August saisonbereinigt PROGNOSE: +2,5% gg Vm zuvor: +2,8% gg Vm - US 14:30 Handelsbilanz August PROGNOSE: -66,10 Mrd USD zuvor: -63,56 Mrd USD 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
- AT 11:00 Auktion 0,0-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2024 Auktion 0,0-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Februar 2030 im Gesamtvolumen von 1,15 Mrd EUR - GB 11:00 Auktion 0,125-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2024 im Volumen von 3,25 Mrd GBP - DE 11:30 Auktion 0,50-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit April 2030 im Volumen von 500 Mio EUR Auktion 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit April 2046 im Volumen von 250 Mio EUR - DE 12:30 Auktion 1,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2049 im Volumen von 2,0 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.840,00 -0,21 S&P-500-Indikation 3.403,00 0,01 Nasdaq-100-Indikation 11.452,50 -0,28 Nikkei-225 23.417,08 0,45 Schanghai-Composite Feiertag +/- Ticks Bund -Future 174,29 7 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.828,31 1,10 DAX-Future 12.866,50 1,27 XDAX 12.884,21 1,27 MDAX 27.706,29 1,68 TecDAX 3.123,38 1,45 EuroStoxx50 3.220,22 0,92 Stoxx50 2.924,44 0,46 Dow-Jones 28.148,64 1,68 S&P-500-Index 3.408,60 1,80 Nasdaq-Comp. 11.332,49 2,32 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,22 -55
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit weiter freundlicher Tendenz an Europas Börsen rechnen Händler auch am Dienstag. Der US-Markt habe wie erwartet positiv auf die Entlassung von US-Präsident Trump aus dem Krankenhaus reagiert. Auch wenn sie medizinisch umstritten sei, sende sie das Signal, dass die USA nicht führungslos seien. Auf der Belastungsseite steht die Verschärfung der Corona-Lage in Frankreich, vor allem in Paris. Dies könnte zur Folge haben, dass sich das bisherige Hilfspaket als zu gering erweist und die Verschuldung noch stärker steigen wird. Im Fokus stehen dazu weitere Konjunkturdaten. Nach den mehrheitlichen Aufwärtsrevisionen der Einkaufsmanager-Indizes am Vortag wird nun auf die deutschen Auftragseingänge geblickt. Sie sollten mindestens um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Auch wenn es sich nur um August-Daten handele, seien sie ein wichtiger Indikator für das Aufwärtsmomentum der Wirtschaftserholung. Am Nachmittag folgt die US-Handelsbilanz.Dazu können jederzeit vom Treffen der EU-Finanzminister Nachrichten an den Markt kommen, und die Geldpolitik steht mit diversen Reden im Blick. Unter anderem sprechen auf diversen Tagungen EZB-Chefin Lagarde, Fed-Präsident Powell und EZB-Chefvolkswirt Lane.
Rückblick: Fest - Für Erleichterung sorgten Berichte, wonach Trump auf dem Weg der Besserung ist. Damit würden politische Risiken mit Blick auf die Präsidentenwahl gemindert, hieß es im Handel. Hier sehe es aktuell nämlich nach einem deutlicheren Vorsprung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden aus, was auf einen wenig umstrittenen Wahlausgang hindeute. Rückenwind kam auch von den festen US-Börsen. Am Anleihemarkt fielen im Zuge der steigenden Risikobereitschaft die Kurse deutlich, die Renditen stiegen also. Suez verloren 4,2 Prozent. Der Suez-Verwaltungsrat bleibt dabei, das Übernahmeangebot von Veolia Environnement als feindlich zu betrachten. Damit sind die Erfolgsaussichten von Veolia weiter gering. Einen Kurseinbruch um 36,2 Prozent gab es bei Cineworld. Der Kinobetreiber wird angesichts der Corona-Folgen den Betrieb in den USA und Großbritannien aussetzen. Für Dufry ging es um 19,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen ist ein Joint-Venture mit dem chinesischen Internet-Giganten Alibaba eingegangen und nach dem Finanzinvestor Advent will sich auch Alibaba an dem Betreiber von Duty-Free-Shops beteiligen. Um 15,9 Prozent nach oben schossen die Aktien der Weir Group. Der Pumpenhersteller verkauft seine Öl- und Gassparte an Caterpillar.
DAX/MDAX/TECDAX
Fest - Grenke machten einen Satz um 16,9 Prozent nach oben, befeuert von entlastenden Aussagen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. KPMG hat bestätigt, dass alle Bankguthaben der mit schweren Vorwürfen eines Shortsellers konfrontierten Grenke tatsächlich existieren. Im Handel wurde dies mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, zumal nach den Erfahrungen mit Wirecard, wo genau dies nicht der Fall war. K+S sprangen um 14,4 Prozent nach oben. Für Kursfantasie sorgte hier, dass K+S offenbar kurz vor dem Verkauf seines Salzgeschäftes in den USA steht. Unternehmenswert und Kaufpreis sollen bei 3,2 Milliarden Dollar liegen. Thyssenkrupp legten ebenfalls massiv zu, und zwar um 11,4 Prozent. Außer einer Hochstufung auf "Gleichgewichten" von "Untergewichten" mit einem Kursziel von 4,90 Euro durch Morgan Stanley fand sich im Handel dafür keine Erklärung. Shop Apotheke gewannen 2,4 Prozent. Die Versandapotheke überzeugte ein weiteres Mal mit einem starken Umsatzwachstum von fast 40 Prozent im dritten Quartal. Bei Sartorius wurde ein als klein bezeichneter Zukauf in Slowenien mit einem Plus von 3,6 Prozent honoriert. In der dritten deutschen Reihe gewannen Einhell 7,3 Prozent. Das Unternehmen geht mit Blick auf die Entwicklung nach den ersten neun Monaten nun für 2020 von höheren Umsätzen aus.
XETRA-NACHBÖRSE
Im nachbörslichen Geschäft profitierten die Aktien von K+S vom Verkauf des Salzgeschäfts in den USA. Die Aktie verteuerte sich um 4 Prozent. Bereits tagsüber hatte sie um 14 Prozent zugelegt, weil berichtet wurde, das der Verkauf bevorstehen dürfte. Die Puma-Aktie verlor 3 Prozent, nachdem Kering einen weiteren Anteil von 5,9 Prozent verkauft.
USA / WALL STREET
Sehr fest - Für Zuversicht sorgten laut Marktexperten nachlassende politische Risiken. Marktbeobachter verwiesen darauf, dass US-Präsident Donald Trump am Montag die Klinik verlassen wird, die er wegen einer Corona-Infektion am Freitag hatte aufsuchen müssen. Zum anderen habe Trumps Gegenkandidat für die Präsidentschaftswahl am 3. November, Joe Biden, laut Umfragen seinen Vorsprung weiter ausgebaut auf 53 zu 39 Prozent, was auf einen deutlicheren, mithin wenig umstrittenen Sieg hindeute.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 06, 2020 01:38 ET (05:38 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Regeneron Pharmaceuticals legten um gut 7 Prozent zu, nachdem laut Weißem Haus US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion als vorbeugende Maßnahme früh einen Antikörper-Cocktail von Regeneron erhalten hatte. Im Regeneron-Sog legten Biontech und Pfizer um 9,5 bzw. 0,9 Prozent zu. Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb erwirbt in einer Bar-Transaktion von 13,1 Milliarden US-Dollar das US-Biotechnologie-Unternehmen Myokardia Inc. Die Aktie von Myokardia haussierte um 58 Prozent, Bristol-Myers Squibb legten um 0,7 Prozent zu. Caterpillar verbesserten sich um 2,6 Prozent mit der Nachricht über den Kauf des Öl- und Gasgeschäft des britischen Pumpen- und Gerätebauers Weir für 405 Millionen US-Dollar.
Am Anleihemarkt gaben die Notierungen mit den steigenden Aktienkursen deutlich nach, die Renditen stiegen also. Dort hieß es, im weiter schwelenden Streit um neue Konjunkturstimuli zeigten beide Seiten immerhin Bereitschaft zu einer Einigung.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mo, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1789 +0,07% 1,1781 1,1786 +5,1% EUR/JPY 124,56 -0,00% 124,56 124,50 +2,2% EUR/CHF 1,0785 -0,02% 1,0787 1,0788 -0,7% EUR/GBP 0,9078 -0,01% 0,9079 0,9086 +7,3% USD/JPY 105,66 -0,08% 105,74 105,64 -2,9% GBP/USD 1,2985 +0,06% 1,2978 1,2970 -2,0% USD/CNH 6,7282 +0,11% 6,7211 6,7198 -3,4% Bitcoin BTC/USD 10.753,26 0,150 10.737,14 10.716,76 +49,1%
Der Dollar als sicherer Hafen schwächelte mit den Meldungen um Trumps bessere Gesundheit. Gegen den Euro fiel er um 0,6 Prozent.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,32 39,22 +0,3% 0,10 -30,8% Brent/ICE 41,45 41,29 +0,4% 0,16 -32,4%
Öl verteuerte sich massiv. WTI-Öl gewann zum Settlement 5,9 Prozent auf 39,22 Dollar je Fass, das war der stärkste Anstieg seit Mai. Brent stieg um 5,5 Prozent auf 41,44 Dollar. Zur allgemein zuversichtlichen Stimmung kam laut Marktbeobachtern, dass die Ölpreise in der Vorwoche starke Verluste von rund 8 Prozent eingefahren hatten, so dass es hier nun auch eine Gegenbewegung gegeben habe. Rückenwind für die Ölpreise lieferte auch der an Stärke zunehmende Tropensturm Delta, der sich zu einem Hurrikan entwickeln und die Ölproduktion im Golf von Mexiko beeinträchtigen könnte. Zudem berichteten Reporter, dass sich in US-Städten wie Dallas der Verkehr zu Rush-Hour-Zeiten bereits wieder normalisiert habe. Der Benzinverbrauch habe vergangene Woche den höchsten Stand seit August erreicht.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.910,77 1.913,20 -0,1% -2,44 +25,9% Silber (Spot) 24,29 24,43 -0,6% -0,14 +36,1% Platin (Spot) 897,40 899,28 -0,2% -1,88 -7,0% Kupfer-Future 2,97 2,96 +0,1% +0,00 +4,9%
Auch der Goldpreis legte mit dem leichteren Greenback zu um 0,7 Prozent auf 1.912 Dollar je Feinunze, das war ein Zweiwochenhoch.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 303.258 angegeben - ein Plus von 2639 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 304.673 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9546 Todesfälle und damit zwölf mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9554 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 265.600.
- Ab Dienstag muss im Deutschen Bundestag ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble begründete die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung in allen Gebäuden des Bundestages mit der Entwicklung der Corona-Pandemie. Nicht jeder sei einer vorherigen Aufforderung nachgekommen. Die Pandemie müsse "weiterhin sehr ernst" genommen werden.
- Angesichts einer zweiten Corona-Infektionswelle hat die irische Regierung die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wieder verschärft. Landesweit dürften Restaurants und Pubs ab sofort keine Gäste mehr in Innenräumen bedienen, sagte Premierminister Micheal Martin in einer Fernsehansprache. Bereits geplante Veranstaltungen würden abgesagt. Zudem seien die Bürger aufgerufen, keine Inlandsreisen zu unternehmen. Angestellte sollten nur dann nicht von zu Hause arbeiten, wenn sie am Arbeitsplatz dringend benötigt würden, sagte Martin. Auch Gottesdienste müssten wieder online stattfinden.
BERGKARABACH-KONFLIKT
Russlands Staatschef Wladimir Putin hat am Montag einen "sofortigen" Waffenstillstand im Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach gefordert. In einem Telefonat mit Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan diskutierten die beiden die Lage in der Krisenregion. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sich am Montagabend auch die Außenminister Frankreichs, Russlands und der USA zu dem Konflikt. Sie nannten die Gewalt eine "inakzeptable Bedrohung für die Stabilität der Region". Angriffe, die auf zivile Einrichtungen abzielten, müssten sofort unterbunden werden, erklärten Jean-Yves Le Drian, Sergej Lawrow und Mike Pompeo. Zudem forderten die drei Minister einen "sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand".
INNENPOLITIK DEUTSCHLAND
Im aktuellen Insa-Meinungstrend für Bild (Dienstag) gewinnt die CDU/CSU (36 Prozent) einen Punkt hinzu, die Linke (7 Prozent) verbessert sich um einen halben Punkt. Die SPD (14,5 Prozent) fällt um einen Punkt. FDP (6 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (18,5 Prozent) verlieren jeweils einen halben Punkt. Die AfD (11,5 Prozent) hält ihren Wert aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 6,5 Prozent (+0,5).
POLITIK EU / TÜRKEI
Brüssel befürchtet eine wachsende Entfremdung zwischen der Türkei und der Europäischen Union. Das geht laut der Zeitung Welt aus dem jährlichen Fortschrittsbericht der EU-Kommission zu den Beitrittsgesprächen mit Ankara hervor, der an diesem Dienstagnachmittag im EU-Parlament vorgestellt werden soll. Die Türkei bewege sich immer weiter weg von der Europäischen Union und verzeichne "ernsthafte Rückschritte" mit Blick auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte und der Unabhängigkeit der Justiz, heißt es demnach in dem Bericht.
EU-DEFIZITREGELN
Die EU-Kommission will die europäischen Defizit- und Schuldenregeln das komplette nächste Jahr ausgesetzt halten, damit die Mitgliedstaaten gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise ankämpfen können. "Die allgemeine Ausweichklausel wird im Jahr 2021 aktiv bleiben", sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni nach Beratungen der Euro-Finanzminister in Brüssel.
GELDPOLITIK EZB
Die Finanzminister der Eurozone haben sich für die Berufung des Niederländers Frank Elderson in das Direktorium der EZB ausgesprochen. Er soll in dem sechsköpfigen Gremium Nachfolger des Luxemburgers Yves Mersch werden, dessen achtjährige Amtszeit am 14. Dezember endet. Der Personalie müssen nun noch alle EU-Mitgliedstaaten zustimmen.
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hält an ihrer Geldpolitik fest, prüft aber weiter Optionen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Der Rat der Reserve Bank of Australia (RBA) ließ den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent und bestätigte auch die Zielrendite für die dreijährige Staatsanleihe bei ebenfalls 0,25 Prozent. Der Rat überlege weiterhin, wie eine zusätzliche geldpolitische Lockerung die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen unterstützen könne, erklärte Gouverneur Philip Lowe.
DEUTSCHE BANK
ist erst auf starken Druck von Kunden in das Geschäft mit nachhaltigen Investments laut den ESG-Kriterien (Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance) eingestiegen. "Die gesamte Neuausrichtung hinsichtlich ESG hat eigentlich von der Kundenseite angefangen, und zwar von den Privatkunden", sagte Vorstandsvorsitzender Christian Sewing beim Tag der Industrie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Er räumte ein, dass man da "mutiger sein" müsse "und meines Erachtens auch besser zuhören".
ALSTRA OFFICE
hat drei nicht zum Kerngeschäft zählende Immobilien in drei unabhängigen Transaktionen verkauft. Alle drei Transaktionen wurden nach dem Lockdown durchgeführt. Der Gesamtwert der Transaktionen beträgt rund 44,3 Millionen Euro, die jährlichen Mieteinnahmen der veräußerten Objekte belaufen sich auf zusammen 1,9 Millionen Euro. Der kombinierte Buchgewinn belief sich auf 10,7 Prozent gegenüber dem Buchwert zum 31. Dezember 2019 und auf 11,6 Prozent gegenüber dem Buchwert vom 30. Juni 2020.
K+S
verkauft ihr amerikanisches Salzgeschäft für 3,2 Milliarden Dollar an die Stone Canyon Industries Holdings LLC, Mark Demetree und Partner.
LUFTHANSA
setzt verstärkt auf synthetische Treibstoffe, um das Fliegen weniger klimaschädlich zu machen. Chef Carsten Spohr forderte beim Tag der Deutschen Industrie des Bundesverbands der Deutschen Industrie "Initiativen zwischen der Wirtschaft und der Politik, um das in Gang zu bringen".
VEOLIA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 06, 2020 01:38 ET (05:38 GMT)
DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -3-
Der französische Entsorgungskonzern ist offenbar auf der Zielgeraden zur Übernahme von Suez. Engie habe dem Verkauf von 29,9 Prozent an der Suez-Gruppe für 18 Euro je Aktie zugestimmt, teilte Veolia mit. Das Unternehmen kündigte direkt ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten für ebenfalls 18 Euro je Aktie an. Voraussetzung dafür sei aber, dass der Suez-Verwaltungsrat der Transaktion zustimmt. Die Verhandlungen sollen am Dienstag beginnen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/raz/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 06, 2020 01:38 ET (05:38 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.