DJ BDI fordert deutlich mehr Klima-Investitionen für die Wirtschaft
BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat deutlich mehr öffentliche Investitionen in den klimagerechten Umbau der Wirtschaft gefordert. Die Unternehmen wollten die nötigen Änderungen technisch möglichst rasch umsetzen, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf anlässlich des Tags der Industrie. "Das geht nur, wenn der nötige Spielraum für Investitionen vorhanden ist."
Eine Reduktion der Treibhausgase um 95 Prozent bis 2050 gegenüber 1990 hätte bereits 2.300 Milliarden Euro gekostet. "Man muss eben manchmal auch das Preisschild sehen", betonte Kempf. Viele Unternehmen fragten sich, wo sie angesichts der Corona-Pandemie die notwendigen Mittel für Innovationen hernehmen sollen. Es brauche daher die notwendige Zeit und die notwendigen Mittel. "Sonst gelingt weder die Transformation, noch sichern wir Arbeitsplätze", so der BDI-Präsident. "Klimaschutz darf kein Jobkiller, sondern muss zum gesellschaftlichen Projekt werden"
Um den Markthochlauf von Wasserstoff zu ermöglichen, müsse das Transportieren und Speichern von CO2 technologieneutral möglich sein. Die Industrie müsse für die H2-Produktion zudem "jede Farbe" nutzen dürfen, um dann am Ende den Anteil von grünem Wasserstoff, der ausschließlich aus Ökostrom erzeugt wird, schrittweise auf 100 Prozent zu steigern. Kempf spielte sowohl auf den blauen Wasserstoff an, das mit Erdgas erzeugt wird, als auch auf türkisen an, bei dem Methan zum Einsatz kommt. Eine bestimmte Technologie politisch vorzuschreiben, setzt den bewährten Mechanismus des Wettbewerbs außer Kraft", betonte Kempf auch mit Blick auf Autoantriebe.
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October 06, 2020 05:46 ET (09:46 GMT)
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