DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EU-KLIMAZIEL - Die Wirtschafts- und Energieminister der Europäischen Union sind Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zufolge zu einem höheren EU-Klimaziel bereit. Es habe nicht nur eine große Unterstützung für das Ziel der Klimaneu-tralität bis 2050 gegeben, sagte er nach einer Videokonferenz der Minister. "Wir waren uns auch darüber einig mit einer Mehrheit von Mitgliedstaaten, dass es richtig ist, dann auch die zwischenzeitlichen Klimaziele etwa für 2030 anzupassen." Damit solle auch das Klimaziel für 2050 glaubwürdig werden. Einige Länder hätten darauf verwiesen, dass die ständige Änderung und Verschärfung der Vorgaben eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie sein könne. Daher müsse es hier Unterstützung geben, sagte Altmaier. Eine Veränderung der EU-Vorgaben werde voraussichtlich zur Folge haben, dass nationale Ziele verschärft werden müssten. (Börsen-Zeitung)
EHEGATTENSPLITTING - Steuerexperten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wollen das Ehegattensplitting abbauen mit dem Ziel, Erwerbsarbeit für Frauen attraktiver zu machen. In seiner heutigen Form führt das Steuerprivileg für Verheiratete zu hohen Steuersätzen für den Partner mit dem niedrigeren Einkommen. Fast immer sind die Zweitverdienenden Frauen, bei denen dadurch der Eindruck entsteht, ihre Arbeit würde sich nicht lohnen. In einer Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wird, haben die Forscher verschiedene ältere Reformvorschläge untersucht und dann einen eigenen Entwurf entwickelt: Er berücksichtigt das Gebot des Bundesverfassungsgerichts, dass die Unterhaltspflicht von Eheleuten steuerlich ausgeglichen werden muss, und sieht vor, dass künftig der besser verdienende Partner Einkommen maximal in Höhe des Grundfreibetrags von 9696 Euro auf die weniger verdienende Partnerin übertragen darf, die den Betrag mit versteuern muss. Der Splittingvorteil würde so für Alleinverdiener-Paare mit hohen Einkommen abgebaut, untere Einkommensgruppen würden nicht benachteiligt, so die DIW-Ökonomen um Stefan Bach. Eine komplette Abschaffung des Ehegattensplittings hält Bach in Deutschland wegen rechtlicher Hürden für illusorisch. (Handelsblatt)
BDI - Der BDI fordert zur Bewältigung der Corona-Krise von der Bundesregierung mehr Anreize für Investitionen von Unternehmen. "Wir müssen aus dem Krisenmodus in den Zukunftsmodus umschalten", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf beim Tag der Industrie. Kernstück müsse eine Unternehmensteuerreform sein. Lieferkettengesetz, Unternehmensstrafrecht und ein Recht auf Arbeit im Homeoffice nannte Kempf einen "Irrweg", der Investitionen im Weg stehe. Er kritisierte zudem, dass es nicht nur um immer ambitioniertere Klimaziele gehen dürfe, sondern auch um die praktische Umsetzbarkeit. "Klimaschutz darf kein Jobkiller werden", sagte Kempf. (Handelsblatt)
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October 07, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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