DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion sinkt im August um 0,2 Prozent
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im August schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 9,6 (Juli: 10,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 1,5 Prozent prognostiziert. Allerdings hatten schwache Daten zum Industrieumsatz schon auf eine leichtes Minus bei der Produktion hingedeutet. Der für Juli gemeldete Produktionsanstieg von 1,2 Prozent wurde auf 1,4 Prozent revidiert.
Trump erklärt Verhandlungen über neues Corona-Hilfspaket für gescheitert
US-Präsident Donald Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten für ein neues Corona-Hilfspaket abgebrochen. Trump schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe seine Unterhändler angewiesen, die Gespräche bis zur Präsidentschaftswahl am 3. November einzustellen. Während die Demokraten die Entscheidung scharf kritisierten, rutschten an der New Yorker Börse die Aktienkurse in die Tiefe.
Pelosi kritisiert Trump nach Abbruch von Corona-Gesprächen
US-Oppositionsführerin Nancy Pelosi hat Präsident Donald Trump für den Abbruch der Gespräche über ein neues Corona-Hilfspaket scharf kritisiert. Trump zeige ein Mal mehr sein "wahres Gesicht" und setze sich "auf Kosten des Landes an erste Stelle", erklärte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses am Dienstag. "Im Weißen Haus herrscht eindeutig komplette Unordnung."
Harker: Mehr steuerliche Hilfen sind Schlüssel zur Erholung
Der Präsident der Federal Reserve Bank von Philadelphia, Patrick Harker, ist der Ansicht, dass die Wirtschaft der USA für ihre Erholung mehr Unterstützung durch die Regierung benötigt. "Vorerst gehe ich davon aus, dass sich diese Erholung fortsetzt, wenn auch nicht schnell genug, so dass bis Ende dieses Jahres [das Bruttoinlandsprodukt] wieder auf den Stand vor dem Ausbruch der Pandemie sein wird", auch wenn es bis 2023 dauern werde, bis sich der Arbeitsmarkt von der derzeit "katastrophal hohen" Arbeitslosigkeit vollständig erholt habe, sagte Harker.
Biden macht "Mächte der Finsternis" für Spaltung der USA verantwortlich
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden will im Falle seines Wahlsiegs die von "Mächten der Finsternis" verursachte Spaltung des Landes überwinden. Er wolle sich als Präsident dafür einsetzen, "den Hass und die Angst" in den USA zu beenden, sagte Biden am Dienstag in einer Rede am Ort der Bürgerkriegsschlacht von Gettysburg im Bundesstaat Pennsylvania.
US-Behörde dämpft Hoffnung auf schnelle Zulassung von Corona-Impfstoff
Die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA hat die Hoffnung auf die schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffs gedämpft. Die Behörde veröffentlichte am Dienstag ihre Richtlinien für die beschleunigte Zulassung eines Corona-Impfstoffs. Demnach müssen die Hersteller, die einen Impfstoff in der dritten und letzten Testphase an tausenden Menschen erproben, eine Nachbeobachtungszeit von mindestens zwei Monaten nach der zweiten Impfdosis einplanen, um ausreichend Daten "zur Bewertung des Risiko-Nutzen-Profils eines Impfstoffs" zu erheben.
Leibarzt: Trump hat nach Corona-Infektion "keine Symptome" mehr
Der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben seines Leibarztes "keine Symptome" mehr. Der Präsident habe nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus eine "erholsame erste Nacht" im Weißen Haus verbracht, erklärte Sean Conley am Dienstag. Der 74-Jährige zeige keine Krankheitssymptome mehr, seine Werte seien "stabil" und es gehe ihm alles in allem "äußerst gut".
Facebook löscht Trump-Post zu Corona
Das Soziale Netzwerk Facebook hat am Dienstag einen Beitrag des US-Präsidenten Donald Trump entfernt, weil er Fehlinformationen über die Gefahren des Coronavirus enthielt. Facebook begründete seine Entscheidung damit, dass die Unternehmensrichtlinien eine Verbreitung von falschen oder schädlichen Informationen untersage.
RKI: 2.828 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 306.086 angegeben - ein Plus von 2828 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 307.127 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9562 Todesfälle und damit 16 mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9550 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 267.700.
Berlin schließt wegen steigender Corona-Zahlen nachts Bars und Kioske
Wegen rasant steigender Corona-Infektionszahlen in der Hauptstadt hat der Berliner Senat neue Beschränkungen beschlossen. Ab Samstag müssten zwischen 23.00 und 06.00 Uhr alle Stellen geschlossen bleiben, "wo man Alkohol kaufen könnte", sagte Justizsenator Dirk Behrendt.
Röttgen fordert wegen Fall Nawalny Baustopp für Nord Stream 2
Der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat nach der Übermittlung der Untersuchungsergebnisse der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) im Fall Nawalny einen sofortigen Baustopp für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 gefordert.
API-Daten zeigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 1,0 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Minus von 0,8 Millionen Barrel berichtet worden.
EU-Staaten könnten Entscheidung zu höherem CO2-Ziel für 2030 vertagen
Die EU-Staaten könnten ihre Entscheidung über eine Erhöhung des Klimaziels für 2030 hinauszögern. Der EU-Gipfel "wird auf seiner Dezembertagung auf dieses Thema zurückkommen", heißt es in einem ersten Entwurf für eine gemeinsame Erklärung des nächsten Gipfels der Staat- und Regierungschefs nächste Woche, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Bis dahin soll demnach weiter an einer gemeinsamen Position aller Mitgliedstaaten gearbeitet werden.
EVP-Fraktionschef Weber warnt vor höherem EU-Klimaziel
Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, hat vor einer weiteren Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030 gewarnt. Das von der EU-Kommission vorgeschlagene Ziel von 55 Prozent werde viele Wirtschaftszweige bereits "massiv fordern", sagte der stellvertretende CSU-Vorsitzende den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) (Mittwochausgaben). Ziele, die von 60 bis 70 Prozent Reduktion von CO2 bis 2030 ausgingen, seien "nicht sinnvoll".
Schwere nächtliche Angriffe auf die Hauptstadt Berg-Karabachs
In der Hauptstadt der selbst ernannten Republik Berg-Karabach hat es in der Nacht zum Mittwoch erneut schwere Angriffe gegeben. Fast stündlich heulten in Stepanakert die Alarmsirenen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Kurz darauf waren jedes Mal schwere Explosionen zu hören. Unklar war zunächst, ob es sich um Raketen-, Artillerie- oder Luftangriffe handelte.
Armenien macht Türkei für Eskalation in Berg-Karabach verantwortlich
Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan macht die Türkei für die Eskalation des Konflikts um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach verantwortlich. "Ohne das aktive Eingreifen der Türkei wäre es nicht so weit gekommen", sagte Paschinjan am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.
Ministerpräsident Kirgistans tritt nach Unruhen zurück
Nach den Unruhen in Kirgistan ist der Ministerpräsident des zentralasiatischen Landes, Kubatbek Boronow, zurückgetreten. Wie der parlamentarische Pressedienst am Dienstag mitteilte, wurde der erst am Vortag von Demonstranten aus dem Gefängnis freigelassene Politiker Sadyr Schaparow vom Parlament zum neuen Regierungschef gewählt.
Wieder Proteste gegen Israels Regierungschef Netanjahu
In Israel haben sich am Dienstagabend wieder hunderte Menschen über eine Einschränkung des Demonstrationsrechts hinweggesetzt und gegen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert.
EU: 2020 weltweit wärmster September seit Temperaturaufzeichnungen
Der vergangene Monat war laut EU-Forschungsdaten weltweit der wärmste September seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Drei Monate dieses Jahres - Januar, Mai und September - stellten bisher globale Rekorde auf, wie das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Mittwoch mitteilte. Damit ist 2020 auf dem Wege, das bisherige Hitze-Rekordjahr 2016 einzuholen.
DJG/DJN/AFP/hab
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October 07, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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