
DJ DIHK sieht schärferes EU-Klimaziel "mit Sorge"
BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft hat die schärferen Klima-Forderungen des Europaparlaments "mit Sorge" aufgenommen. "Denn sicher ist derzeit nur, dass diese Verschärfung zu höheren Kosten und strengeren Vorgaben für viele Unternehmen führen wird", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Eric Schweitzer. Wie sich hieraus Wachstumschancen ergeben sollen, sei bislang nicht ersichtlich.
Am Dienstagabend hatte das Europaparlament eine CO2-Reduktion um 60 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 gefordert. Dagegen fordert die EU-Kommission, das bisherige Klimaziel von 40 auf 55 Prozent anzuheben. Das Votum ist aber noch nicht die finale Abstimmung über die Positionierung zum Klimagesetz, die erst am heutigen Abend folgen soll.
Der DIHK-Präsident beklagte, es fehlten oft die Alternativen im Bereich Erneuerbare Energie, die es Unternehmen ermöglichen würden, klimafreundlicher zu produzieren. "Die Betriebe brauchen dazu kostengünstigen und nachhaltigen Strom in deutlich größerem Umfang und zugleich immense Mengen an CO2-armen Wasserstoff. Immer höhere Ziele fixieren wäre nur nachhaltig, wenn die EU genau zu diesen Fragen gleichzeitig konkrete Antworten vorlegt."
Die Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen reiche nicht aus, vielmehr brauche es den finanziellen Spielraum für die immensen Investitionen in neue Technologien und Innovation. "Statt massiver neuer Belastungen sind hier gerade vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie investitionsfördernde Entlastungen erforderlich", so Schweitzer.
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October 07, 2020 05:52 ET (09:52 GMT)
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