
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Trump lehnt virtuelles TV-Duell mit Biden ab
Das für den 15. Oktober geplante zweite TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten könnte platzen: Präsident Donald Trump erklärte im Sender Fox, er werde an einer virtuell organisierten Debatte nicht teilnehmen. Dies sei "für uns nicht akzeptabel".
EZB-Rat befasste sich ausführlich mit Euro-Stärke
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich bei seinen Beratungen am 9. und 10. September ausführlich mit den Ursachen und Auswirkungen des gestiegenen Euro-Kurses beschäftigt. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Beratungen hervor geht, sahen die Ratsmitglieder die Notwendigkeit, den Euro-Kurs als Risikofaktor im Hinblick auf die Inflationsaussichten zu erwähnen. Zudem wiesen sie darauf hin, dass die Risiken für Wachstum und Inflation trotz der leicht angehobenen Prognosen des EZB-Stabs ungewöhnlich hoch seien, weshalb der Rat Handlungsbereitschaft signalisieren müsse.
Opec: Globale Ölnachfrage wird nicht vor 2040 Höhepunkt erreichen
Der Welt-Rohölbedarf wird seinen Höhepunkt nach einer Prognose der Opec erst in zwei Jahrzehnten erreichen. Diese Einschätzung der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zur Öl-Nachfrage - in der Zeit nach Auftreten des Coronavirus - ist damit sehr viel optimistischer als viele andere Prognosen.
Saudis denken über Verzicht auf höhere Förderung nach
Saudi-Arabien denkt offenbar darüber nach, nicht wie geplant die Ölförderung der Opec Anfang kommenden Jahres hochzufahren. Das sagten hochrangige Berater der Saudis und verwiesen darauf, dass die Pandemie sich in vielen Teilen der Welt wieder ausbreitet und mehr Öl aus Libyen auf den Weltmarkt kommen wird.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe etwas höher als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 3. Oktober 2020 etwas weniger deutlich als erwartet abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 9.000 auf 840.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 825.000 vorhergesagt.
Fed/Rosengren: Risikobereitschaft vor der Pandemie verlangsamt Erholung
Der Präsident der Federal Reserve Bank of Boston, Eric Rosengren, äußerste sich erneut besorgt, dass lange Phasen mit sehr niedrigen Zinssätzen die wirtschaftlichen Probleme verschärfen können, wenn ein Abschwung eintritt. Nach Rosengrens Ansicht sind die Bedenken, die er in den vergangenen Jahren hatte - dass sehr niedrige Zinssätze zu übermäßiger Risikobereitschaft führen könnten - offenbar ein Faktor bei einigen der Probleme, mit denen die Wirtschaft jetzt konfrontiert ist.
Fed/George: US-Wirtschaft hat sich rascher als erwartet erholt
Die US-Wirtschaft hat sich nach Aussage von Esther George, Präsidentin der Federal Reserve Bank of Kansas City, rascher als erwartet von ihrem coronabedingten Einbruch erholt. "Die Erholung von dem historischen Absturz der Wirtschaftsaktivität im zweiten Quartal war rascher als ich, die Finanzmärkte und viele unser Kontaktpersonen in der Wirtschaft erwartet hatten", sagte George. Allerdings seien die Risiken für den Ausblick substanziell, fügte sie hinzu.
US-Demokraten lehnen Hilfen für Luftfahrtbranche ohne Gesamtpaket ab
Die US-Demokraten haben einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zu Corona-Hilfen für die Luftfahrtbranche ohne ein Gesamtkonjunkturpaket zurückgewiesen. Oppositionsführerin Nancy Pelosi sagte, ein einzelnes Gesetz ohne ein umfassenderes Gesetz werde es nicht geben. Trump hatte am Dienstag Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket überraschend abgebrochen - dann aber in einer teilweisen Kehrtwende die Möglichkeit von einzelnen Hilfsmaßnahmen ins Spiel gebracht.
Maschinenbau bekräftigt Jahresprognose von minus 17 Prozent
Der Maschinenbau leidet weiterhin stark unter den Folgen der Corona-Krise. Der Branchenverband VDMA bestätigte seine Prognose, wonach die Produktion in diesem Jahr real um 17 Prozent schrumpfen soll. 2021 soll das Plus dann lediglich bei 2 Prozent liegen.
Maschinenbauer gegen Staatsbeteiligung bei ThyssenKrupp
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sieht die Forderung der Gewerkschaften nach einer Staatsbeteiligung an dem kriselnden Stahlhersteller Thyssenkrupp kritisch. "Mit Sicherheit steht unsere Stahlindustrie vor enormen Herausforderungen", sagte der scheidende VDMA-Präsident Carl Martin Welcker mit Blick auf die Klimaanforderungen an die Branche oder den Wettbewerb aus Asien. "Aber die Antwort kann nicht sein, dass wir unser Wirtschaftssystem aushebeln."
RWE unterstützt NRW-Leitentscheidung zum Kohleausstieg
Der Energieversorger RWE hat dem Bundesland Nordrhein-Westfalen eine enge Zusammenarbeit beim Kohleausstieg zugesagt. Den Entwurf einer neuen Leitentscheidung, den das Kabinett in Düsseldorf vorlegte, werde der Dax-Konzern "intensiv prüfen und sich konstruktiv in das anstehende Beteiligungsverfahren einbringen". Die Regierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) konkretisiert darin ihre Pläne für das rheinische Braunkohlerevier.
Bauern beklagen "Schweinestau" und fordern Schlachtungen auch am Wochenende
Bauernpräsident Joachim Rukwied hat dazu aufgerufen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um einen "Schweinestau" in Ställen abzubauen. In der Neuen Osnabrücker Zeitung sprach sich Rukwied für Wochenendarbeit in den deutschen Schlachthöfen aus. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte, es könne hilfreich sein, wenn die Länder eine Ausnahmegenehmigung für Sonn- und Feiertagsarbeit erteilten.
Röttgen: Schon die Debatte über Steuererhöhungen ist Gift
Norbert Röttgen, einer der drei Kandidaten für den Vorsitz der CDU, erteilt Debatten über Steuererhöhungen eine strikte Absage. "Schon über die Möglichkeit von Steuererhöhungen zu spekulieren, ist in der aktuellen Situation eine Portion Gift, die ich nicht verabreichen würde", warnte er im Interview mit Focus Online.
Bundestags-Experten haben gegen Wahlrechtsreform Verfassungsbedenken
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages sieht bei der von Union und SPD geplanten Wahlrechtsreform verfassungsrechtliche Bedenken. Durch die geplante Regelung, wonach drei Überhangmandate nicht durch Ausgleichsmandate für andere Parteien kompensiert werden sollen, "kann das Entstehen eines negativen Stimmgewichts nicht ausgeschlossen werden", heißt es in dem Gutachten, das am Donnerstag in Berlin bekannt wurde. Der Bundestag soll am Abend über die umstrittene Reform abstimmen.
Merkel, Scholz und Altmaier sollen im Wirecard-Ausschuss aussagen
Der Wirecard-Untersuchungsausschuss im Bundestag will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zu den Vorgängen um den inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister befragen. Bei seiner konstituierenden Sitzung am Nachmittag wählte das Parlamentsgremium zur Aufarbeitung des Bilanzskandals um den mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleister auch den Ausschussvorsitz.
Deutschland will im Dezember Vorschlag zur Eurovignette vorlegen
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat eingeräumt, dass es in der Europäischen Union weiter keine Fortschritte zur Einführung einer Eurovignette für Lkw gibt. Deutschland werde in seiner Rolle als EU-Ratspräsidentschaft Anfang Dezember beim EU-Rat der Verkehrsminister einen Vorschlag zur Eurovignetten-Richtlinie unterbreiten, sagte Scheuer nach Beratungen mit seinen EU-Länderkollegen.
Bund weitet Außenwirtschaftsförderung aus
Die Außenwirtschaftsförderung für Unternehmen soll verbessert werden. Ziel ist es, im Programm der KfW-Förderbank die Refinanzierung von bundesgedeckten Exportkrediten ab 2021 attraktiver zu machen, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium nach einem entsprechenden Regierungsbeschluss.
Studie: Die meisten Verbraucher werden nicht über nachhaltige Anlagen informiert
Finanzberater schlagen ihren Kunden einer Studie zufolge bislang nur selten nachhaltige Anlageprodukte vor. Wie das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) mitteilte, gaben in einer repräsentativen Umfrage nur 7 Prozent der Befragten an, einen entsprechenden Fondsvermittler oder einen Ansprechpartner bei ihrer Hausbank für nachhaltige Anlagen zu kennen.
EU-Parlament besorgt über rechtsstaatliche Lage in Bulgarien
Das EU-Parlament hat sich besorgt über die Lage der Rechtsstaatlichkeit in Bulgarien gezeigt. Bei der Achtung demokratischer Grundsätze habe es in dem EU-Land "erhebliche Verschlechterungen" gegeben, heißt es in einer Entschließung, die mit 358 zu 277 Stimmen und 56 Enthaltungen angenommen wurde. Die Abgeordneten sehen demnach etwa die Unabhängigkeit der Justiz und die Pressefreiheit in Bulgarien in Gefahr.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Einzelhandelsumsatz Aug +3,4% gg Vm; +6,1% gg Vj
MEXIKO
Verbraucherpreise Sep +0,23% (PROG: +0,27%) gg Vm
Kernrate Verbraucherpreise Sep +0,32% (PROG: +0,31%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
October 08, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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