
DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Regierung dringt auf Einhaltung von Corona-Regeln
Die Bundesregierung hat sich vor dem Hintergrund eines Treffens von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bürgermeistern von elf Großstädten besorgt über den Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezeigt und die Menschen zur Einhaltung der Regeln gemahnt. Ziel sei es, "so viel wie möglich von öffentlichem und privatem Leben aufrechtzuerhalten", sagte Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Brandenburg verhängt Beherbergungsverbot für Berliner
Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in der Hauptstadt hat das umliegende Brandenburg am Freitag ein Beherbergungsverbot für Berliner erlassen. Betreiber von privaten und öffentlichen Beherbergungsbetrieben dürften solange keine Berliner Gäste aufnehmen, wie die Sieben-Tage-Inzidenz des Landes Berlin über dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern liege, erklärte das Brandenburger Gesundheitsministerium.
Kanzleramtsminister ruft zu Reiseverzicht auf
Angesichts der stark gestiegenen Corona-Zahlen hat Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) Bewohner innerdeutscher Risikogebiete zum Verzicht auf Reisen in den kommenden Herbstferien aufgerufen. Sowohl die Länder als auch die Bundesregierung appellierten diesbezüglich "eindringlich an die Menschen aus Risikogebieten", sagte Braun
Berlins Bürgermeister Müller: Es ist nicht die Zeit des Feierns
Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller, hat am Freitag eindringlich gerade an die Gruppe der 20- bis 40-Jährigen in den deutschen Großstädten appelliert, die aktuelle Corona-Pandemie ernst zu nehmen und unbedachte Feiern zu vermeiden. Diese Gruppe müsse erkennen, dass es "tatsächlich nicht die Zeit des Feiern ist und die Zeit des unbedachten Zusammenkommens" ist. Es gelte, einen erneuten Lockdown zu vermeiden.
Unimediziner warnen vor Personalmangel auf Intensivstationen
Die Berliner Charité und die Universitätsklinik in Frankfurt am Main haben vor einem Personalmangel auf Intensivstationen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gewarnt. Der an der Charité für das Personalmanagement verantwortliche Ulrich Frei sagte am Freitag in Berlin, es gebe "einen absoluten Mangel an Intensivpflegekräften schon seit langer Zeit". Es gebe genügend Intensivbetten, aber nicht das Personal dazu.
Ärztekammerpräsident: Keine Corona-Übertragung durch Schmierinfektionen
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat das Säubern von Oberflächen im Kampf gegen die Corona-Pandemie als überflüssig und überholt bezeichnet. Die aktuellen Erkenntnisse über die Übertragung von Corona seien eindeutig, sagte Reinhardt den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft vom Freitag.
Sterbefallzahlen im August um 6 Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre
Im August sind mehr Menschen in Deutschland gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre - allerdings offenkundig nicht im Zusammenhang mit Corona-Erkrankungen, sondern eher wegen der Hitzwelle in dem Hochsommermonat. Nach vorläufigen Ergebnissen starben im August mindestens 77.886 Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren sechs Prozent oder 4.237 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Frankreichs Industrieproduktion im August schwächer als erwartet
Die Erholung der Industrieproduktion Frankreichs hat im August an Tempo verloren. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Insee stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von 2,1 Prozent prognostiziert. Im Juli hatte die Produktion um 3,8 Prozent zugenommen.
Britische Produktion im August schwächer als erwartet
Die Industrieproduktion Großbritanniens ist im August deutlich schwächer als erwartet gewesen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Insee stieg sie gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von 2,8 Prozent prognostiziert. Der Output des verarbeitenden Gewerbes nahm um 0,7 Prozent zu. Erwartet worden war ein Anstieg von 3,0 Prozent.
Wifo: Österreichs BIP sinkt 2020 um 6,8 Prozent
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) rechnet damit, dass die Konjunkturerholung nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr gegen Jahresende deutlich an Schwung verlieren wird. Für das dritte Quartal prognostiziert das Wifo einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von über 10 Prozent, für das vierte Quartal aber nur noch 0,8 Prozent Wachstum. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten die Konjunkturforscher ein BIP-Rückgang von 6,8 Prozent.
Bundesrat billigt längere Steuerbefreiung für E-Autos
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat die Verlängerung der zehnjährigen Steuerbefreiung für Elektroautos gebilligt. Die Länderkammer verzichtete bei ihrer Plenartagung in Berlin darauf, zu dem Gesetz den Vermittlungsausschuss anzurufen.
Mehrere CDU-Politiker fordern Spahn zu Kandidatur für Parteivorsitz auf
Mehrere CDU-Bundestagsabgeordnete haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu einer Kandidatur für den Parteivorsitz aufgerufen. "Ich würde mich mit vielen anderen freuen, wenn Jens Spahn zur Wahl stünde", sagte der Schwetzinger Abgeordnete Olav Gutting dem Spiegel. Gutting ist auch Mitglied im CDU-Präsidium.
Berliner CDU-Chef Wegner will Regierender Bürgermeister werden
Der Berliner CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner soll seine Partei im Herbst kommenden Jahres als Spitzenkandidat in die Abgeordnetenhauswahl führen. Er wolle Regierender Bürgermeister in der Hauptstadt werden und nicht erneut für den Bundestag kandidieren, erklärte der 48-Jährige am Freitag nach einer Sitzung des Berliner CDU-Präsidiums.
Haseloff ab November neuer Vorsitzender des Bundesrates
Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, ist ab November turnusmäßig neuer Präsident des Bundesrates. Die Länderkammer wählte ihn einstimmig zu Beginn ihrer Plenartagung am Morgen in Berlin in das Amt.
FDP-Bundesspitze entzieht Thüringer Parteichef Kemmerich Unterstützung
Das Präsidium der Bundes-FDP hat dem thüringischen Landesvorsitzenden Thomas Kemmerich die Unterstützung entzogen. Das Gremium habe einstimmig beschlossen, "dass es keinerlei finanzielle, logistische oder organisatorische Unterstützung für einen Wahlkampf eines Spitzenkandidaten Thomas Kemmerich durch den Bundesverband geben wird", teilte Generalsekretär Volker Wissing am Freitag mit. Grund seien "aktuelle Äußerungen" von Kemmerich.
Friedensnobelpreis 2020 geht an das Welternährungsprogramm
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen. Wie das Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekanntgab, wird das WFP für seinen Einsatz gegen den Hunger weltweit und für die Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktregionen ausgezeichnet. Das WFP sei eine "treibende Kraft" gegen den "Einsatz von Hunger als Waffe" in Kriegs- und Konfliktgebieten.
China unterstützt Beschaffung von Corona-Impfstoffen für ärmere Länder
China hat sich einer internationalen Initiative für die Beschaffung eines künftigen Corona-Impfstoffs für ärmere Länder angeschlossen. Die Volksrepublik sei der Initiative Covax beigetreten wegen ihres Versprechens, "Covid-19-Impfstoffe zu einem weltweiten öffentlichen Gut zu machen", sagte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying.
Bundesregierung fordert Einbindung in US-Pläne für Afghanistan-Abzug
Die Bundesregierung hat überrascht auf den von US-Präsident Donald Trump angekündigten US-Truppenabzug aus Afghanistan bis Weihnachten reagiert und eine Einbindung in die Planungen der USA gefordert.
Russland meldet neuen Höchststand bei Corona-Neuinfektionen
Russland hat am Freitag einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden infizierten sich den Behörden zufolge 12.126 Menschen mit Sars-CoV-2.
Bundesrat billigt Gesetz gegen missbräuchliches Abmahnwesen
Der Bundesrat hat das Gesetz zur Stärkung des fairen Wettbewerbs gebilligt, das missbräuchliche Massen-Abmahnungen verhindern soll.
Bundesregierung stellt sich im Brexit-Streit hinter Europas Fischer
Die Bundesregierung stellt sich in den Handelsgesprächen mit Großbritannien bei der umstrittenen Frage der Fischfangrechte hinter Frankreich und andere stark betroffene EU-Länder. "Ich werde die Fischerei nicht für eine Einigung in anderen Sektoren opfern", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner dem Spiegel.
+++ Konjunkturdaten +++
NORWEGEN
Verbraucherpreise ex Energie, Steuern Sep +0,2% gg Vm
Verbraucherpreise ex Energie, Steuern Sep +3,3% gg Vj
Verbraucherpreise ex Energie, Steuern Sep PROG: +0,4% gg Vm, +3,6% gg Vj
Verbraucherpreise Sep +0,4% gg Vm, +1,6% gg Vj
DJG/DJN/AFP/
(END) Dow Jones Newswires
October 09, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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