
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Weißes Haus schlägt Stimulusprogramm von 1,8 Bill USD vor - Kreise
In den Streit um neue Unterstützungsmaßnahmen für die US-Wirtschaft und die Verbraucher kommt offenbar Bewegung. Das Weiße Haus bereite ein Stimulusprogramm vor, das ein Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar haben soll, berichten mehrere Informanten. Damit würde die Regierung von Präsident Donald Trump den bisherigen Vorschlag von 1,6 Billionen Dollar aufstocken und den Demokraten entgegenkommen, die noch höhere Ausgaben von 2,2 Billionen Dollar gefordert hatten.
Merkel wirbt für neue Corona-Beschränkungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland an der Wegscheide, ob es die Kontrolle über die Corona-Pandemie behält oder verliert. Daher sei es wichtig, zusätzliche Beschränkungen für die Eindämmung des Virus zu verhängen, wenn die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, sagte Merkel nach Beratungen mit den Ober- und Bürgermeistern der elf größten Städte Deutschlands. Vor allem bei privaten Feiern müsse mehr Vorsicht gelten.
Verteidigungsministerium zieht Auftragsvergabe für Sturmgewehr zurück
Das Bundesverteidigungsministerium hat den umstrittenen Großauftrag für die neuen Sturmgewehre bei der Bundeswehr an den thüringischen Hersteller C.G. Haenel zurückgezogen. Das Ministerium begründete die Entscheidung damit, dass eine Patentrechtsverletzung durch den Bieter C.G. Haenel GmbH zulasten des Bieters Heckler und Koch "nicht auszuschließen" sei.
EU-Länder billigen deutschen Vorschlag gegen Corona-Reisechaos
Nach wochenlangen Verhandlungen haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf erste Leitlinien gegen den europäischen Flickenteppich bei den Corona-Reisebeschränkungen geeinigt. Sie gaben am Freitag in Brüssel grünes Licht für Empfehlungen des deutschen EU-Vorsitzes, die ein einheitliches Ampelsystem zur farblichen Kennzeichnung von Risikogebieten vorsehen. Ob und welche Maßnahmen die einzelnen Länder darauf basierend beschließen, bleibt ihnen allerdings weitgehend freigestellt. Nur Einreiseverbote soll es nicht mehr geben.
Spaniens Regierung verhängt Ausnahmezustand über Region Madrid
Wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen hat die spanische Zentralregierung den Ausnahmezustand über die Hauptstadt Madrid und ihre Umgebung verhängt. Die Maßnahme gelte für zwei Wochen, teilte Gesundheitsminister Salvador Illa nach einer Krisensitzung des Kabinetts mit. Am Vortag hatte ein Gericht auf Betreiben der Madrider Regionalregierung den seit knapp einer Woche geltenden Teil-Lockdown gekippt.
Frankreich will 4.000 zusätzliche Klinikbetten bereitstellen
Angesichts der zweiten Corona-Welle will die französische Regierung 4.000 zusätzliche Krankenhausbetten finanzieren. Gesundheitsminister Olivier Véran stellte dafür 50 Millionen Euro in Aussicht. Ziel sei es, "den Druck auf die Krankenhäuser zu senken", sagte er bei der Einweihung einer Klinik in Trévenans im Osten Frankreichs.
Nach Trump-Behandlung stehen Cov2-Antikörper kurz vor US-Zulassung
Nachdem sich der US-Präsident Donald Trump mit einem noch experimentellen Mittel der Biotech-Firma Regeneron Pharmaceuticals gegen Covid-19 hat behandeln lassen, wachsen die Erwartungen an eine schnelle Zulassung dieser Art von Medikamenten. Regeneron tritt gegen den Konkurrenten Eli Lilly & Co an, um das erste monoklonale Antikörper-Medikament auf den Markt zu bringen, mit dem Covid-19-Patienten behandelt werden können, die nicht krank genug sind, um ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Beide Unternehmen teilten am Mittwoch mit, man habe bei der US-Arzneimittelbehörde FDA die Zulassung beantragt.
Buch: Corona kein Grund zur Lockerung der Regulierung
Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch hat im Vorfeld der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank vor einer Lockerung der Finanzmarktregulierung gewarnt. "Die Covid-19-Krise bietet keinen Anlass, die Finanzmarktregulierung zurückzudrehen", sagte Buch. Die seit der Finanzkrise umgesetzten umfassenden Reformen hätten den Finanzsektor widerstandsfähiger gemacht. Er habe mit den Folgen der Pandemie besser umgehen können.
Inkassobranche: Corona bisher kein Verschuldungstreiber für Privathaushalte
Die Coronavirus-Pandemie hat in Deutschland nach einer Untersuchung der Inkassowirtschaft bisher zu keinem größeren Anstieg von Zahlungsausfällen bei Verbrauchern geführt. Die Anzahl der neu ins Inkasso kommenden Fälle sei in den vergangenen sechs Monaten sogar deutlich zurückgegangen, teilte der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) mit.
Ost-Oberbürgermeister fordern von Bund und Ländern finanzielle Hilfe
Wegen der Corona-Pandemie fürchten die ostdeutschen Städte für die kommenden Jahre die Kürzung ihrer Investitionen. Um dies zu vermeiden, seien zusätzliche finanzielle Hilfen von Bund und Ländern nötig, erklärte der Deutschen Städtetages.
USA verhängen wegen Dumping-Vorwürfen Strafzölle auf Aluminium aus Deutschland
Die USA verhängen wegen Dumpingvorwürfen Strafzölle auf Aluminium-Importe aus Deutschland. US-Handelsminister Wilbur Ross gab vorübergehende Strafzölle zwischen 51 und 353 Prozent auf Aluminium aus Deutschland bekannt.
EU zeigt sich nach neuer Kritik am Mercosur-Abkommen gesprächsbereit
Nach neuer Kritik am Mercosur-Handelsabkommen wegen unzureichender Umweltschutzauflagen hat sich die EU-Kommission gesprächsbereit gezeigt. Brüssel setze sich dafür ein, dass das Mercosur-Abkommen "nicht nur für die Volkswirtschaften auf beiden Seiten, sondern auch für die globalen Nachhaltigkeitsziele funktioniert", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Die Kommission werde mit dem Europaparlament und den Mitgliedstaaten beraten, wie dies erreicht werden könne.
US-Botschafter in Rumänien: USA werden Atomkraftwerk in Cernavoda ausbauen
In Rumänien werden dem dortigen US-Botschafter zufolge die USA statt China zwei neue Blöcke für das Atomkraftwerk Cernavoda bauen. Die Verträge würden noch unterzeichnet, sagte Adrian Zuckerman in einer Videobotschaft. Der rumänische Energieminister und sein US-Kollege Dan Brouilette würden in Washington eine Vereinbarung über die Modernisierung eines Reaktorblocks sowie über den Bau von zwei neuen Blocks für Cernavoda schließen.
Merkel will für globale Nachhaltigkeitsziele werben
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will bei einer Rede am kommenden Dienstag auf die Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele drängen. Ab 10 Uhr nimmt sie an der virtuellen Jahreskonferenz des Europäischen Nachhaltigkeitsnetzwerks (ESDN) teil.
Altmaier lädt zu Rundem Tisch über Windkraft an Land
Angesichts der auslaufenden Förderung für Tausende Ökostromanlagen sucht die Bundesregierung nun das Gespräch mit den Onshore-Windparkbetreibern. Für den kommenden Mittwoch lädt Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Bund, Länder und Branchenvertreter zu einem virtuellen Runden Tisch ein, wie eine Ministeriumssprecherin mitteilte. Thema sei der "Umgang mit ausgeförderten Windenergieanlagen an Land".
Start der Europäischen Staatsanwaltschaft droht sich zu verzögern
Der für November geplante Start der Europäischen Staatsanwaltschaft droht sich zu verzögern. Die Leiterin der neuen Behörde, Laura Codruta Kövesi, sagte der Nachrichtenagentur AFP vor dem Treffen der EU-Justizminister, dutzende Stellen seien derzeit noch unbesetzt. Zudem fehlten für das Budget 2021 gut 17 Millionen Euro. Auch EU-Justizkommissar Didier Reynders sah noch "eine Menge Probleme". Er forderte die Mitgliedstaaten auf, diese schnell zu lösen
Armenien und Aserbaidschan beginnen direkte Gespräche über Berg-Karabach in Moskau
Im Konflikt um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach haben die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan in Moskau direkte Gespräche aufgenommen. Das russische Außenministerium veröffentlichte ein Foto, das die Außenminister beider Konfliktparteien am Verhandlungstisch zeigt. Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew bezeichnete die Gespräche als letzte Gelegenheit, um zu einer friedlichen Lösung in dem Konflikt zu kommen.
+++ Konjunkturdaten +++
BRASILIEN
Verbraucherpreise 12-Monats-Rate Sep +3,14% (Aug: +2,44%)
Verbraucherpreise Sep +0,64% (Aug: +0,24%)
KANADA
Sep Arbeitslosenquote 9,0% (Aug: 10,2%)
Sep Arbeitslosenquote PROGNOSE: 9,9%
Sep Beschäftigte +378.200 gg Aug
Sep Beschäftigte PROGNOSE: +125.000
Sep Stundenlöhne +5,7% gg Vorjahr
Sep Erwerbsfähige +163.900 gg Aug
Sep Erwerbsquote 65,0% (Aug: 64,6%)
DJG/DJN/AFP/hab/sha
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October 09, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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