
DJ FSB: Stablecoins müssen regulatorische Standards erfüllen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Stabilitätsorientierte Kryptowährungen (Stablecoins) müssen nach Aussagen des Financial Stability Board (FSB) vor ihrer Einführung alle relevanten Regulierungsanforderungen erfüllen und sich auch späteren Regeländerungen anpassen. Der FSB betont in seinen jetzt veröffentlichten Empfehlungen, dass die Regulierungen auch Sorgen hinsichtlich der Finanzstabilität berücksichtigen müssten.
Der FSB bezeichnet Stablecoins als eine Kategorie von Krypto-Assets, die die Effizienz von Finanzdienstleistungen erhöhen, zugleich aber die Finanzstabilität gefährden können. Letzteres gelte besonders, wenn sie in "signifikantem Umfang" emittiert würden. Der bekannteste potenzielle Stablecoin ist die von Facebook geplante Libra.
Stablecoins sind mit Assets, zum Beispiel Währungen, hinterlegt und sollen vom Emittenten möglichst stabil gehalten werden. Dieses Element der Stabilität würde sie von anderen Krypto-Assets wie etwa Bitcoin unterschieden. Der FSB warnt aber: "Ein weithin und über Landesgrenzen hinweg verwendeter Stablecoin, ein sogenannter Global Stablecoin (GSC), könnte in einem oder mehreren Ländern eine systemische Bedeutung bekommen, auch als Zahlungsmittel."
Er sieht die Gefahr, dass GSC die Wirksamkeit von Regulierung und Aufsicht untergraben könnten. Die vom FSB verabschiedeten Leitlinien sollen diesem Risiko entgegenwirken und zugleich das innovative Potenzial von Stablecoins nutzbar machen.
Der FSB will den internationalen Regulierungsrahmen für GSC bis Dezember 2021 abschließen. Die sich daran anlehnenden nationalen Standards sollen bis Juli 2022 vorliegen, Nachbesserungsbedarf soll bis Juli 2023 eingearbeitet werden. Diese Ziele können entsprechend den sich ergebenden Marktentwicklungen vorverlegt werden.
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October 12, 2020 18:01 ET (22:01 GMT)
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