DJ Windbranche fordert vor Rundem Tisch Perspektive für Altanlagen
BERLIN (Dow Jones)--Vor dem Runden Tisch der Windbranche von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch hat die Branche ihre Forderung nach einer Perspektive für ältere Windräder bekräftigt. "Es braucht einen Weg, um Bestandsanlagen überbrückend wirtschaftlich betreiben zu können" sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie (BWE), Wolfram Axthelm, zu Dow Jones Newswires. Im Regierungsentwurf für die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2021) fehlt bislang eine umfassende Strategie dazu.
Nach Verbandsangaben stehen 70 Prozent der Windkraftanlagen, für die bis 2025 die 20-jährige Förderung durch die Ökostromumlage endet, inzwischen außerhalb von Vorrangflächen. Damit können sie nicht einfach erneuert und etwa durch größere Turbinen ersetzt werden, sondern drohen an Genehmigungsverfahren und Bürgerprotesten zu scheitern. Der BWE schlägt vor, ein Zeitfenster zu erschließen, um Bestandsflächen für das sogenannte Repowering - also die Modernisierung - zu öffnen. "Repowering in Bestandsflächen muss das Motto werden", so Axthelm.
Kritik übte der Verband auch daran, dass die finanzielle Beteiligung der Kommunen nur noch optional werden soll statt verpflichtend. Dafür erhalten Ökostromanlagen im EEG 2021 erstmals den Rang sicherheitsrelevanter Infrastrukturen. Ihre Errichtung "liegt im öffentlichen Interesse und dient der öffentlichen Sicherheit", heißt es dazu in der neuen Fassung des Gesetzesentwurfes. Bei dem Wind-Gespräch mit Altmaier sind neben den Branchenvertretern und Verbänden auch Vertreter der betroffenen Bundesländer, der Bundesressorts und der Koalitionsfraktionen.
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DJG/pso/smh
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October 13, 2020 10:45 ET (14:45 GMT)
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