DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Rekordzahl von 6.638 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf Rekordhöhe gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen eines Tages 6.638 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die bis dahin höchste Zahl von Neuinfektionen war nach Angaben des RKI am 2. April mit 6.554 Fällen registriert worden.
Bund und Länder beschließen strengere Corona-Beschränkungen
Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder künftig schneller und schärfer auf die Ausbreitung des Virus reagieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der 16 Länder einigten sich auf eine Reihe neuer Maßnahmen: Dazu zählen eine erweiterte Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern sowie Sperrstunden. Den Streit um die Beherbergungsverbote konnte die Runde nicht beilegen: Sie vertagte das Thema auf November.
Müller und Söder beschreiben Uneinigkeit der Ministerpräsidenten
In den stundenlangen Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die weitere Corona-Politik hat es nach Darstellung von Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) deutliche Meinungsverschiedenheiten der Länderchefs gegeben. Die Gespräche seien mitunter auch kontrovers geführt worden, es gebe unterschiedlichen Problemdruck in den Bundesländern, sagte Müller.
Sachsens Ministerpräsident will auf Umsetzung von Beherbergungsverbot verzichten
Sachsen will auf eine Umsetzung des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Corona-Risikogebieten verzichten. "Das Beherbergungsverbot trifft viele Menschen, die nichts mit der Krankheit zu tun haben", sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dem MDR Sachsen. Auch die bei einem Bund-Länder-Treffen in Berlin beschlossene Begrenzung von Teilnehmern bei privaten Feiern soll in dem Freistaat weniger streng ausfallen.
Frankreich verhängt wieder Ausgangssperren - vorerst ab 21.00 Uhr
Wegen der massiv steigenden Corona-Zahlen verhängt Frankreich erstmals seit dem Frühjahr wieder Ausgangssperren in großen Städten. In Paris und acht weiteren Hotspots dürfen die Bürger ab diesem Wochenende das Haus zwischen 21.00 Uhr abends und 6.00 Uhr morgens nur noch in Ausnahmefällen verlassen, wie Präsident Emmanuel Macron im Fernsehen ankündigte. Auf Reisebeschränkungen innerhalb des Landes, wie sie in Deutschland für heftigen Streit gesorgt hatten, verzichtet Frankreich dagegen.
Johnson "enttäuscht" über mangelnden Fortschritt in Verhandlungen mit EU
Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich enttäuscht über den fehlenden Fortschritt in den Verhandlungen mit der EU über ein Handelsabkommen nach dem Brexit gezeigt. Eine Entscheidung über einen Abbruch der Gespräche werde er erst nach dem für Donnerstag und Freitag geplanten EU-Gipfel treffen, erklärte Johnsons Sprecher nach einem Telefonat des Premiers mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel.
Schottische Regierungschefin wirbt um EU-Unterstützung für Unabhängigkeit
Kurz vor dem EU-Gipfel zum Brexit hat die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon um Unterstützung der Europäischen Union für die Unabhängigkeit Schottlands geworben. "Die schottische Regierung glaubt, dass die beste Zukunft für unser Land als unabhängige Nation innerhalb der EU liegt", schrieb Sturgeon in einem Gastbeitrag für die Zeitung Die Welt. Den Brexit bezeichnete sie als "verantwortungslos", "töricht" und "schädlich für die Wirtschaft".
Oberstes Gericht in Spanien bestätigt Verurteilung von Volkspartei
Der Oberste Gerichtshof in Spanien hat die Verurteilung von Mitgliedern der konservativen Volkspartei (PP) im Jahr 2018 wegen des Vorwurfs der Korruption bestätigt. Die Partei habe von einem "echten und wirksamen Korruptionssystem" profitiert, teilte das Gericht mit und bestätigte die Strafen der meisten Angeklagten. Nur die Haftstrafe von 29 Jahren für den ehemaligen Schatzmeister Luis Bárcenas wurde um vier Jahre verringert.
Russland lässt zweiten Corona-Impfstoff zu
Russland hat einen zweiten Corona-Impfstoff zugelassen. Der Impfstoff sei vom Labor Vektor in der sibirischen Stadt Nowosibirsk entwickelt worden und heiße "EpiVacCorona", erklärte Präsident Wladimir Putin während einer Videokonferenz mit Kabinettsmitgliedern. Im August hatte Russland bereits den Impfstoff "Sputnik V" zugelassen, ohne die letzte Testphase mit zehntausenden Probanden abzuwarten.
Gespräche über US-Stimuluspaket gehen weiter
Die Gespräche über ein Stimuluspaket für die US-Wirtschaft sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Die Sprecherin des Repräsantantenhauses, Nancy Pelosi, und Finanzminister Steven Mnuchin feilschten am Mittwoch in ihren Verhandlungen über ein weiteres Hilfspaket um politische Maßnahmen einschließlich einer Teststrategie, obwohl sie sich in der Frage, wie viel Geld ausgegeben werden soll, weiter uneinig sind.
Trump attackiert Netzwerke für Blockade von kritischem Artikel über Biden
US-Präsident Donald Trump hat Facebook und Twitter heftig dafür kritisiert, dass sie den Zugang zu einem kritischen Artikel über den oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden sowie dessen Sohn blockiert haben. Das Vorgehen der Internetunternehmen sei "so schrecklich", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter.
G20-Staaten verlängern Schuldenmoratorium für ärmste Länder der Welt
Angesichts der Corona-Krise haben die G20-Staaten das Schuldenmoratorium für die ärmsten Länder der Welt um weitere sechs Monate verlängert. Die Aussetzung der Schuldenrückzahlung sei bis Juni kommenden Jahres veranlasst worden, "um die am stärksten gefährdeten Länder bei ihrem Kampf gegen die Covid-19-Pandemie zu unterstützen", teilten die G20-Staaten mit.
Chinas Inflation schwächt sich im September ab
Die Verbraucherpreisinflation in China hat sich im September abgeschwächt, da die Preise für Schweinefleisch langsamer stiegen als im Vormonat. Der Verbraucherpreisindex legte im vergangenen Monat um 1,7 Prozent zu, nach einem Plus von 2,4 Prozent im August, wie das nationale Statistikbüro mitteilte. Ökonomen hatten einen Anstieg von 1,8 Prozent prognostiziert. Die Nahrungsmittelpreise kletterten dabei um 7,9 Prozent nach 11,2 Prozent im Vormonat.
Peking sieht sich durch Fahrt von US-Schiff durch Taiwan-Straße provoziert
Ein US-Kriegsschiff ist durch die Straße von Taiwan gefahren - was die Empörung der chinesischen Führung ausgelöst hat. Nach Angaben der Pazifikflotte der US-Armee passierte die "USS Barry" am Mittwoch die Meerenge, welche die Insel Taiwan vom chinesischen Festland trennt. Dies wurde in der Mitteilung als "routinemäßige" Fahrt bezeichnet. Die US-Marine werde weiterhin überall dort operieren, "wo es das internationale Recht erlaubt".
Thailands Regierung erklärt den Ausnahmezustand
In Thailand hat die mit Massenprotesten konfrontierte Regierung von Ex-Armeechef Prayut Chan-O-Chaden den Ausnahmezustand ausgerufen. Versammlungen von mehr als vier Menschen in der Hauptstadt Bangkok sowie die Veröffentlichung von Botschaften im Internet, "welche die nationale Sicherheit beeinträchtigen können", wurden damit verboten, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Am Vortag hatten erneut tausende Menschen in Bangkok gegen die Regierung demonstriert.
+++ Konjunkturdaten +++
Indonesien Exporte Sep 14,01 Mrd USD
Indonesien Importe Sep 11,57 Mrd USD
Indonesien Handelsbilanz Sep Überschuss 2,44 Mrd USD (PROG Überschuss 2,05 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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October 15, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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