DJ NGG warnt vor massiver Pleitewelle im Hotelgewerbe
BERLIN (Dow Jones)--Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat nach dem Corona-Spitzentreffen von Bund und Ländern vor einer "massiven Pleitewelle" im Hotelgewerbe gewarnt. "Dass es Bund und Länder erneut nicht zustande bekommen haben, einheitliche und verständliche Regeln für das innerdeutsche Reisen zu vereinbaren, ist ein Armutszeugnis", sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Diese Regeln würden jetzt schnell gebraucht.
Zeitler kritisierte, dass mehrere Monate offensichtlich ungenutzt geblieben seien, um einheitliche Regeln für die Übernachtung von Gästen zu finden. "Ich kann nur appellieren, dass man sich schnellstmöglich wieder an einen Tisch setzt und einen neuen Versuch startet, sonst droht eine massive Pleitewelle im Hotelgewerbe", sagte er. Für viele Betriebe werde es am 8. November "schon zu spät sein". Die Zeche für den "politischen Eiertanz beim Beherbergungsverbot" zahlten auch die Beschäftigten in den Hotels und Restaurants.
Alle Teilnehmer des Corona-Gipfels hätten gewusst, "dass es klare, einheitliche Regelungen braucht, damit die Bevölkerung beim Kampf gegen Corona weiterhin mitzieht", sagte Zeitler. "Dass die Länderchefs beim Symbolthema Beherbergungsverbot trotzdem lieber weiterhin ihr eigenes Süppchen kochen wollen, ist ein ziemlich verheerendes Signal." Die Nichtentscheidung beim Corona-Gipfel komme für die Hotels einem Lockdown auf Raten gleich. Es hagele Stornierungen, und viele Betriebe würden die kommenden Wochen ohne weitere Hilfen des Staates nicht überleben.
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October 15, 2020 06:11 ET (10:11 GMT)
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