DJ Aktien Schweiz von Corona-Sorgen stark belastet
ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt ist am Donnerstag massiv von den wieder hochgekochten Corona-Sorgen belastet worden. Händler zeigten sich über die dramatische Situation bei Neuinfektionen besorgt - vor allem aber über die Rufe nach drastischen Maßnahmen in Europa, aber auch in der Schweiz aus der Politik. "Die monatelange Hoffnung an der Börse, alles werde schon nicht so schlimm wie erwartet werden, schlägt mit aller Wucht nun wieder in Angst um", sagte Marktstratege Jochen Stanzl von CMC Markets. Börsianer wollten einen weiteren Kursrutsch in den kommenden Tagen nicht ausschließen. Dies gelte besonders dann, wenn einschränkende Maßnahmen die wirtschaftliche Erholung gefährdeten, hieß es weiter.
Der SMI verlor 2,2 Prozent auf 10.068 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursverlierer und ein -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 49,22 (zuvor: 33,49) Millionen Aktien. Als Belastungsfaktor wurde auch die Aufwertung des Franken zum Euro im Zuge der Corona-Sorgen genannt. Die eidgenössische Währung war als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten gesucht.
Die Verluste waren breit gestreut. Roche gaben aber mit 3,5 Prozent besonders deutlich nach. Händler wie auch Analysten äußerten sich mehrheitlich negativ zum Geschäftsausweis des Pharmakonzerns. Vor allem die Umsatzentwicklung wurde kritisiert. "Roche gehört zu den wenigen Pharmawerten, die nur in Teilbereichen von Corona profitieren", monierte ein Händler. Nur die Nachfrage nach Covid-19-Tests sei hoch. Die Wettbewerbepapiere von Novartis gaben Prozent ab.
Gegen den Trend stemmten sich Lonza mit einem Aufschlag von 1,6 Prozent. Der Ausblick auf das Jahr 2023 sei an der Börse gut angekommen, so Händler. Die Analysten der Citi stuften den erwarteten Verkauf von LSI als positiv für die Anlegerstimmung ein, auch wenn die Ziele weitgehend den Konsenserwartungen entsprochen hätten. Lonza setze die Entwicklung hin zu einem reinen Bio- und Pharmahersteller konsequent fort.
Wie schlecht die Stimmung insgesamt war, zeigte der 4,9-prozentige Verlust von Temenos - trotz einer Hochstufung von Bryan Garnier um gleich zwei Stufen auf "Buy". Aber auch andere Nebenwerte ließen ordentlich Federn - so zum Beispiel Meyer Burger mit minus 5,9 Prozent.
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October 15, 2020 11:42 ET (15:42 GMT)
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