DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Nutzung von Twitter ist weltweit in der Nacht zum Freitag durch technische Probleme zeitweise massiv behindert worden. Nach rund zwei Stunden, in denen viele Nutzer keine Botschaften mehr auf der Plattform veröffentlichen konnten, war die Panne dann nach Angaben des US-Unternehmens wieder behoben - zumindest weitgehend. Twitter erklärte, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Panne auf einen Hackerangriff zurückgehe.
"Alles scheint wieder normal zu laufen", teilte Twitter gegen 02.00 Uhr MESZ mit. Die Situation werde weiter überwacht. Zuvor hatte das Internetunternehmen von "Problemen in seinen internen Systemen" berichtet.
Nach Angaben der auf Internet-Ausfälle spezialisierten Website downdetector.com meldeten Twitter-Nutzer von allen Kontinenten Probleme. Allerdings konzentrierten sich die Schwierigkeiten auf die Ost- und Westküste der USA sowie Japan. Die Plattform für Kurzbotschaften wird von hunderten Millionen Nutzern rund um dem Globus genutzt, darunter von Politikern, Stars der Entertainment-Branche, Behörden und Unternehmen.
Die Technik-Panne kam für Twitter zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Das kalifornische Unternehmen steht gerade im Zentrum einer Kontroverse im US-Präsidentschaftswahlkampf. Twitter hat - ebenso wie Facebook - den Zugang zu einem Zeitungsartikel mit angeblichen Enthüllungen über den Oppositionskandidaten Joe Biden und dessen Sohn blockiert und damit den Zorn von Präsident Donald Trump auf sich bezogen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz September PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,7% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung September Industrieproduktion PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: +0,4% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 71,8% zuvor: 71,4% 16:00 Lagerbestände August PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Oktober (1. Umfrage) PROGNOSE: 80,5 zuvor: 80,4
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Indikation 3.488,00 +0,09% Nasdaq-100-Indikation 11.892,50 -0,00% Nikkei-225 23.425,71 -0,35% Hang-Seng-Index 24.402,10 +1,01% Kospi 2.342,73 -0,78% Shanghai-Composite 3.335,22 +0,09% S&P/ASX 200 6.176,80 -0,54%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen der Region herrscht überwiegend gedämpfte Stimmung. Beobachter verweisen auf die gestiegenen Corona-Fallzahlen und die deshalb in vielen Ländern wieder verschärften Kontakt- und Reisebeschränkungen. Dazu hätten die überraschend stark gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA Konjunktursorgen befeuert. Die gerade anlaufende Bilanzsaison überrascht bislang vorwiegend positiv, stützt aber meist nur die Kurse der betreffenden Unternehmen. In Hongkong geht es mit der Aktie von Semiconductor Manufacturing International Corp (SMIC) um 0,8 Prozent aufwärts, nachdem der Chiphersteller seine Umsatzprognose für das dritte Quartal erhöht hat. In Tokio springen Fast Retailing um 4,4 Prozent nach oben. Die Mutter der Bekleidungskette Uniqlo stellt für das laufende Geschäftsjahr eine Gewinnsteigerung um 83 Prozent in Aussicht. Überraschend gut verdient hat auch Taiwan Semiconductor Manufacturing. Dass die Aktie trotz der guten Zahlen und eines überzeugenden Ausblicks dennoch um 0,2 Prozent nachgibt, erklären Analysten mit den hohen Lagerbeständen von Kunden des Halbleiterkonzerns. Diese hätten wegen der Pandemie Lieferunterbrechungen befürchtet und sich deshalb vorsorglich eingedeckt. Rio Tinto geben in Sydney nach Vorlage des Produktionsberichts um 1,2 Prozent nach. Der Bergbaukonzern geht davon aus, dass sich die Erholung der Weltwirtschaft wieder verlangsamt. Nachholeffekte, von denen Rio Tinto einige Zeit profitiert hatte, ließen nach.
US-NACHBÖRSE
Hewlett Packard Enterprise (HPE) verbesserten sich um 2,5 Prozent. Der Anbieter von Servern und Netzwerkprodukten hat einen auf drei Jahre angelegten Plan veröffentlicht, mit dem das Unternehmen auf den Wachstumspfad zurückkehren will. Im Zuge dessen hat HPE die Gewinnprognose für das 2021 endende Geschäftsjahr (per 31.10) deutlich angehoben. Sie liegt nun über dem Analystenkonsens.
Dagegen ging es für Intuitive Surgical um 3,7 Prozent abwärts, nachdem der Hersteller roboter-assistierter Chirurgiesysteme im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang verzeichnet hatte. Ursächlich dafür ist, dass wegen der Corona-Pandemie Operationen verschoben wurden.
Del Taco Restaurants brachen um 9,4 Prozent ein. Die nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen der Schnellrestaurantkette waren etwas besser ausgefallen als erwartet, allerdings hatte die Aktie zuvor schon kräftig zugelegt.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.494,20 -0,07 -19,80 -0,16 S&P-500 3.483,34 -0,15 -5,33 7,82 Nasdaq-Comp. 11.713,87 -0,47 -54,86 30,55 Nasdaq-100 11.898,57 -0,72 -86,79 36,25 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 749 Mio 763 Mio Gewinner 1.707 1.188 Verlierer 1.327 1.859 Unverändert 93 95
Knapp behauptet - Die coronabedingte Talfahrt an den europäischen Börsen hat auch die Wall Street belastet. Hauptthema war die zweite Coronawelle, die vor allem auch durch neue Restriktionen in Europa wieder schärfer ins Bewusstsein gerückt war. Doch hielten sich die US-Börsen deutlich wackerer als ihre europäischen Pendants und erholten sich klar von den Tagestiefs. Dass Anleger anders als in Europa weiter die Karte Konjunkturerholung spielten, ließ sich am Dow-Transportindex ablesen, der auf ein weiteres Rekordhoch kletterte. Zwar kamen die Gespräche über ein US-Konjunkturpaket kaum voran, dennoch stützten Aussagen aus der Politik über den Willen, eine Einigung zu erlangen, die US-Börsen. Die Nasdaq-Indizes wurden durch eine Studie von Goldman Sachs etwas deutlicher gedrückt. Die Analysten stuften Technologiewerte auf "Neutral" ab. Die Konjunkturdaten des Tages zeigten ein zwiespältiges Bild und halfen bei der Kursfindung kaum. Walgreens stiegen um 4,8 Prozent, nachdem der Pharmahändler in seinem vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten hatte als erwartet. Morgan Stanley schnitt deutlich besser ab als vorausgesagt. Die Aktie legte um 1,3 Prozent zu. Alcoa konnte das Quartalsminus zwar verringern, schrieb aber noch immer rote Zahlen. Die Aktie sauste 5,4 Prozent abwärts. United Airlines sanken um 3,8 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte von einem Einbruch des Geschäfts berichtet. Vertex brachen um 20,7 Prozent ein. Das Biopharmaunternehmen hatte eine klinische Studie eingestellt.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 0,13 -1,2 0,14 -107,7 5 Jahre 0,30 0,0 0,30 -162,2 7 Jahre 0,52 0,9 0,51 -172,8 10 Jahre 0,73 0,3 0,73 -171,2 30 Jahre 1,51 0,4 1,51 -155,5
Anleihen profitierten zunächst von der konjunkturellen Unsicherheit. Finanzminister Steven Mnuchin sah kaum noch Chancen für eine Verabschiedung eines Konjunkturpaketes vor den Wahlen. Im späten Geschäft drehten die Notierungen mit dem sich erholenden Aktienmarkt knapp ins Minus.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:19 % YTD EUR/USD 1,1706 -0,0% 1,1710 1,1735 +4,4% EUR/JPY 123,22 -0,2% 123,44 123,51 +1,1% EUR/GBP 0,9078 +0,0% 0,9073 0,9031 +7,3% GBP/USD 1,2895 -0,1% 1,2904 1,2995 -2,7% USD/JPY 105,26 -0,2% 105,43 105,24 -3,2% USD/KRW 1145,71 +0,0% 1145,33 1144,34 -0,8% USD/CNY 6,7194 -0,1% 6,7254 6,7265 -3,5% USD/CNH 6,7122 -0,0% 6,7132 6,7217 -3,6% USD/HKD 7,7500 -0,0% 7,7501 7,7501 -0,5% AUD/USD 0,7075 -0,3% 0,7095 0,7103 +1,0% NZD/USD 0,6592 -0,1% 0,6600 0,6635 -2,1% Bitcoin BTC/USD 11.345,93 -1,4% 11.507,30 11.385,27 +57,4%
Der Dollar spielte seinen Status als sicherer Hafen aus, der ICE-Dollarindex kletterte um 0,4 Prozent. Der Euro kämpfte mit der Marke von 1,17 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,60 40,96 -0,9% -0,36 -28,6% Brent/ICE 42,76 43,16 -0,9% -0,40 -30,2%
Der Ölpreis litt unter den Corona-Sorgen. Sollte es neue Abriegelungen und wirtschaftliche Einschränkungen geben, dürfte die Erdölnachfrage leiden - diese ist rezessionsbedingt ohnehin schwach. Gestützt wurden Rohölpreise von den US-Lagerbeständen, die stärker als gedacht gesunken waren. Im Anschluss an die Daten erholten sich die Preise deutlich. WTI verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 40,96 Dollar, für Brent ging es um 0,4 Prozent abwärts auf 43,16 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 16, 2020 01:56 ET (05:56 GMT)
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