DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erneuter Rekordwert bei Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland ist erneut eine Rekordzahl bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Freitagmorgen wurden binnen eines Tages 7.334 neue Ansteckungsfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet. Dies waren nochmal knapp 700 Fälle mehr als am Tag davor. Bereits die am Donnerstag vom RKI bekanntgegebene Zahl von 6.638 Neuinfektionen war der höchste Wert in Deutschland seit Beginn der Pandemie gewesen.
EU-Regierungschefs wollen sich in Corona-Krise regelmäßiger abstimmen
Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen sich nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Corona-Krise regelmäßiger abstimmen. "Das ist eine große Herausforderung für alle Regierungschefs der Europäischen Union", sagte Merkel in der Nacht zum Freitag nach dem ersten Tag des EU-Gipfels in Brüssel. "Wir haben deshalb auch vereinbart, uns regelmäßiger auch über Videokonferenzen auszutauschen."
Frankreich meldet Rekordzahl von mehr als 30.000 Neuinfektionen in 24 Stunden
Frankreich hat mit mehr als 30.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages erneut eine Höchstzahl gemeldet. Bei den französischen Gesundheitsbehörden wurden am Donnerstag 30.621 neue Fälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 88 auf insgesamt 33.125 seit Beginn der Pandemie. Wegen der massiv steigenden Corona-Zahlen hatte Frankreichs Regierung am Mittwoch erstmals seit dem Frühjahr wieder Ausgangssperren in großen Städten angekündigt. I
Lagarde: Sollten uns auf zweite Corona-Welle vorbereiten
Europa sollte sich nach Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, auf eine zweite Corona-Welle vorbereiten. In einem Interview mit CNBC sagte Lagarde: "Hier in Europa sehen wir eine Rückkehr der Ansteckungen, wir sehen vielleicht eine zweite Welle am Horizont, die die Küsten Europas trifft. Und wir sollten dafür sorgen, dass das gesamte Arsenal, das uns zur Verfügung steht, in dieser Situation tatsächlich eingesetzt wird, indem wir die richtige Politik machen."
Merkel ruft auch EU zu Kompromissen im Brexit-Streit auf
Im Brexit-Streit mit Großbritannien hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch die EU zu Kompromissen aufgerufen. Jede Seite habe "ihre roten Linien" in den Verhandlungen über ein Handelsabkommen, sagte Merkel nach dem ersten Tag des EU-Gipfels in Brüssel. "Wir haben Großbritannien gebeten, im Sinne eines Abkommens auch weiter kompromissbereit zu sein. Das schließt natürlich ein, dass auch wir Kompromisse machen müssen."
London "enttäuscht" über Brexit-Erklärung des EU-Gipfels
Die britische Regierung hat die Beschlüsse des EU-Gipfels zu den Gesprächen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit negativ bewertet. Er sei "enttäuscht" über die Erklärung der Staats- und Regierungschefs, teilte der britische Verhandlungsführer David Frost mit. Er ließ offen, ob die britische Seite zu weiteren Gesprächen bereit ist. Premierminister Boris Johnson werde sich dazu am Freitag äußern, erklärte Frost.
EU-Gipfel will erst im Dezember über neues Klimaziel entscheiden
Der EU-Gipfel will erst Mitte Dezember über ein verschärftes Klimaziel für das Jahr 2030 entscheiden. Wie die Staats- und Regierungschefs in Brüssel beschlossen, werden sie sich dann erneut mit dem Thema befassen "mit dem Ziel, sich auf ein neues Ziel zur Emissionsreduzierung für 2030 zu einigen". Eine Vorfestlegung auf die von der EU-Kommission vorgeschlagene Erhöhung des CO2-Reduzierungsziels auf mindestens 55 Prozent gab es nicht.
Wenig Akzeptanz für unterschiedliche Corona-Maßnahmen in den Ländern
Die unterschiedlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Bundesländern stoßen bei den Bundesbürgern auf wenig Akzeptanz. Gut zwei Drittel (68 Prozent) befürworten im ARD-Deutschlandtrend eher einheitliche Regelungen für Deutschland, 30 Prozent favorisieren unterschiedliche regionale Regelungen.
Leichte Verluste für Grüne und Linke im ARD-Deutschlandtrend
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, müssten Grüne und Linke dem aktuellen Deutschlandtrend der ARD zufolge mit leichten Verlusten rechnen. Die Union aus CDU und CSU käme unverändert auf 35 Prozent, die Grünen würden sich um einen Punkt auf 20 Prozent verschlechtern, heißt es in dem ARD-Deutschlandtrend. Sie blieben damit aber zweitstärkste Kraft.
IG-Metall-Chef Hofmann weist Forderung nach Nullrunde zurück
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat Forderungen der Arbeitgeber nach einer Nullrunde in der anstehenden Tarifrunde für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie entschieden zurückgewiesen. "Die Arbeitgeber legen es ganz offensichtlich auf Konflikt an", sagte der Gewerkschafter dem Handelsblatt. Es wäre "Gift für die Konjunktur", in diesem und im kommenden Jahr auf Lohnerhöhungen zu verzichten, betonte Hofmann. "Wir müssen zwingend die Kaufkraft stärken."
Trump: US-Senat wird mich bei Stimuluspaket unterstützen
US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Worten bereit, "einen großen, schönen Stimulus zu unterzeichnen", und sagte voraus, dass die Republikaner im Senat ihn unterstützen werden, trotz ihrer Bedenken über ein Corona-Hilfspaket in Höhe von 2,2 Billionen Dollar. Trump machte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, für das Ausbleiben einer Einigung verantwortlich. "Die Republikaner wollen einem Stimulus zustimmen. Sie will es nicht tun, weil sie denkt, es sei schlecht für die Wahl."
Biden wirft Trump fortgesetzte Untätigkeit in Corona-Pandemie vor
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, auch nach seiner eigenen Coronavirus-Infektion weiterhin "nichts" gegen die Pandemie zu unternehmen. Mehr als 210.000 Menschen seien in den USA an den Folgen dieser Infektion gestorben - "und was tut er? Nichts", sagte Biden im Sender ABC über Trump. "Er trägt immer noch keine Masken".
Ansturm auf Wahllokale in den USA hält an
Lange Schlangen, stundenlanges Warten: Weniger als drei Wochen vor dem eigentlichen Termin der US-Präsidentschaftswahl hält der Ansturm auf die Wahllokale an. Inzwischen haben mehr als 17,8 Millionen US-Bürger von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihren Stimmzettel schon vor dem 3. November abzugeben, wie es auf der spezialisierten Internetseite US Elections Project hieß. Die tatsächliche Zahl dürfte noch viel höher liegen: Nicht alle Bundesstaaten machen Daten zur laufenden Stimmabgabe publik.
Youtube verschärft Vorgehen gegen QAnon-Verschwörungstheoriker
Weniger als drei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl verschärft auch die Videoplattform Youtube ihr Vorgehen gegen die QAnon-Bewegung, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt. Youtube werde seine Richtlinien ausweiten, um Inhalte zu verbieten, bei denen einzelne Menschen oder Gruppen Ziel von Verschwörungstheorien werden, erklärte das Unternehmen. Vor wenigen Tagen waren bereits die Online-Netzwerke Facebook und Instagram gegen QAnon vorgegangen.
DJG/DJN/AFP/apo
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October 16, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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