DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Industrieproduktion im September gesunken
Die US-Industrieproduktion ist im September nach vier Monaten mit Zuwächsen gesunken, ein weiteres Zeichen für eine sich verlangsamende Erholung. Die industrielle Fertigung verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten dagegen eine Zunahme um 0,5 Prozent prognostiziert. Im August war die Produktion um 0,4 Prozent gewachsen. Im Jahresvergleich wurde im September 7,3 Prozent weniger produziert.
Umsätze der US-Einzelhändler steigen den fünften Monat in Serie
Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im September stärker gesteigert als erwartet. Insbesondere für Fahrzeuge, Bekleidung und Sportartikel gaben die Verbraucher mehr Geld aus. Die gesamten Umsätze stiegen um 1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens lediglich mit einem Anstieg um 0,7 Prozent gerechnet. Es war der fünfte Zuwachs in Folge.
Stimmung der US-Verbraucher im Oktober verbessert
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober stärker als erwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 81,2. Ökonomen hatten einen Stand von 80,5 erwartet. Bei der Umfrage Ende September lag er bei 80,4.
Fed/Williams: Fundamentale US-Wirtschaftsdaten weiter gut
Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, ist trotz der anhaltenden Herausforderungen durch die Coronavirus-Pandemie weiterhin optimistisch für die Entwicklung der US-Wirtschaft. "Ich denke, die Fundamentaldaten für die US-Wirtschaft sind wirklich gut", so Williams in einer virtuellen Veranstaltung zur kommunalen Entwicklung. Die US-Notenbank müsse "weiterhin alles tun, was notwendig ist", um die Wirtschaft und das Finanzsystem zu unterstützen. Konkrete Aussagen zur geldpolitischen Entwicklung machte er jedoch nicht.
Villeroy de Galhau schließt stärkere EZB-Maßnahmen nicht aus
Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hält im Fall eines zweiten Corona-Lockdowns ein erneutes Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) für denkbar. "Wir haben bei der jüngsten Sitzung des EZB-Rates beschlossen, eine Linie der ruhigen Hand zu verfolgen", sagte er dem Spiegel. "Aber das bedeutet nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen. Wenn die einlaufenden Daten stärkere Maßnahmen erforderlich machen, haben wir die Mittel und den Willen zu handeln", fügte er hinzu.
EU-Unterhändler reisen nächste Woche zu Brexit-Gesprächen nach London
Trotz der massiven Kritik des britischen Premierministers Boris Johnson an ihren Brexit-Beschlüssen will die EU die Verhandlungen über ein Handelsabkommen fortsetzen. Das Verhandlungsteam der EU werde kommende Woche "wie geplant" nach London reisen, "um diese Verhandlungen zu intensivieren", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Onlinedienst Twitter. "Die EU arbeitet weiter für ein Abkommen, aber nicht zu jedem Preis."
Merkel pocht auf weitere Verhandlungen über Brexit-Abkommen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat trotz jüngster kritischer Äußerungen des britischen Premierministers Boris Johnson eine Fortsetzung der Gespräche der Europäischen Union (EU) mit Großbritannien über ein Abkommen zu den künftigen Beziehungen gefordert. "Wenn es nach der Europäischen Union geht und auch nach mir persönlich geht, sollten wir diese Gespräche jetzt einfach weiter fortsetzen", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach Ende des EU-Gipfels in Brüssel.
Merkel: Sollten uns in wenigen Wochen auf EU-Finanzrahmen einigen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine schnelle Einigung in den Verhandlungen der EU-Staaten mit dem Europaparlament über den künftigen siebenjährigen Finanzrahmen für die Europäische Union (EU) und den wegen der Corona-Krise geplanten EU-Wiederaufbaufonds angemahnt. "Wir sind als Europäischer Rat bereit zu verhandeln und denken, dass wir uns doch in den nächsten Tagen und Wochen, aber wenigen Wochen, einigen sollten", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach Ende des EU-Gipfels in Brüssel.
Merkel: EU-Sondergipfel im November in Berlin fällt aus
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den im November geplanten Sondergipfel der Europäischen Union (EU) infolge der zunehmenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus abgesagt. "Ich habe heute im Zusammenhang mit der Pandemie noch einmal deutlich gemacht, dass wir leider den von uns geplanten informellen Gipfel im November nicht stattfinden lassen werden, sondern dass wir darauf verzichten müssen", sagte Merkel bei einer Pressekonferenz nach Ende des EU-Gipfels in Brüssel. Die Kanzlerin kündigte zudem regelmäßige Beratungen der Staats- und Regierungschefs zur Coronavirus-Pandemie an.
Koalitionspolitiker schließen Abriegelung von Corona-Hotspots nicht aus
Politiker der großen Koalition haben eine Abriegelung von Corona-Risikogebieten zur Eindämmung der Pandemie nicht ausgeschlossen. Anlass ist ein entsprechender Vorschlag des Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. "Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass auch wieder Eingriffe in die Freizügigkeit und Bewegungsfreiheit notwendig werden können, wenn die Überlastung des Gesundheitssystems droht", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, dem Handelsblatt.
Heizpilze erstmals als Überbrückungshilfe förderfähig
Gastwirte können ab der kommenden Woche erstmals einen Zuschuss für Wärmestrahler beantragen. Dies ist Teil der neuen Überbrückungshilfen, in denen auch Außenzelte und weitere Anschaffungen für die Bewirtung an der frischen Luft förderfähig sind. "Außengastronomie wird in den Wintermonaten zunehmend eine Rolle spielen und kann eine Möglichkeit sein, den Betrieb trotz steigender Infektionszahlen aufrechtzuerhalten", erklärte dazu das Bundeswirtschaftsministerium.
Arbeitgeber bieten im öffentlichen Dienst 3,5 Prozent mehr Lohn
Bund und Kommunen haben im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts eine in drei Stufen aufgeteilte lineare Lohnerhöhung von insgesamt 3,5 Prozent angeboten. Außerdem sollen alle Beschäftigten eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 300 Euro erhalten, teilte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin mit. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in der nächsten Verhandlungsrunde einen Abschluss finden", erklärte Seehofer mit Blick auf die am Donnerstag anstehende Fortsetzung der Verhandlungen.
Bundesregierung rechnet mit schärferem EU-Klimaziel bis Jahresende
Die Bundesregierung geht nach dem EU-Gipfel in Brüssel fest davon aus, dass sich die Staatengemeinschaft noch bis Jahresende auf ein schärferes Klimaziel einigt. Wie es aussehe, werde das Thema in der deutschen Ratspräsidentschaft "zu einem guten Abschluss kommen", sagte der Sprecher des Bundesumweltministeriums, Stephan Haufe. "Wir haben einen klaren Fahrplan. Wir werden noch in diesem Jahr einen Beschluss haben seitens des Europäischen Rates."
+++ Konjunkturdaten +++
*US/Lagerbestände Aug +0,3%; (PROG: +0,4%) gg Vm
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October 16, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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