DJ Siemens will sich gegen Druck der Börse stemmen
FRANKFURT (Dow Jones)--Der neue Siemens-Chef Roland Busch will sich von der Börse nicht zu weiteren Abspaltungen treiben lassen. "Würde ich ausschließlich auf den Kapitalmarkt hören, könnte ich die Firma in 20 Teile zerlegen. Dann hätten die Investoren ihren Einsatz maximiert - nur wäre nichts mehr übrig von Siemens", sagte Busch, der seit 1. Oktober die operative Verantwortung für das Geschäft von Siemens hat, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
"Wir sind wir kein Konglomerat mehr, wir haben ein klares Profil herausgearbeitet. Zum Kern gehören die Bereiche Industrie, Infrastruktur, Transport und Gesundheit. Die zähle ich dazu, weil wir die Mehrheit der Anteile an der börsennotierten Siemens Healthineers behalten werden", sagte Busch.
Von jüngst abgespaltenen Sparte Siemens Energy will sich der Konzern dagegen ganz zurückziehen. Abhängig vom Marktumfeld soll die Beteiligung weiter reduziert werden, kündigte Busch an. "Unser Plan ist es, in den nächsten zwölf bis 18 Monaten weitere Anteile abzugeben", sagte der Manager. "Daneben bürgen wir, als Muttergesellschaft, noch mit Garantien von 42 Milliarden Euro. Der Betrag wird sich über die nächsten fünf Jahre halbieren."
In dem Interview bekräftigte Busch, dass Siemens wieder auf Wachstumskurs einschwenkt. Der Umsatz solle "um knapp 5 Prozent pro Jahr" steigen. Darüber hinaus sei Siemens auch in der Lage, richtig große Übernahmen zu stemmen. "Selbstverständlich können wir das, es muss aber passen", erklärte Busch. "Übernahmen sind immer ein Hebel."
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October 18, 2020 04:00 ET (08:00 GMT)
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