DJ MÄRKTE EUROPA/DAX fest und wieder an der 13.000er Marke
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es zum Start in die neue Woche weiter aufwärts. Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,7 Prozent auf 12.997 Punkte - zeigte sich aber auch schon oberhalb der Marke von 13.000 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,9 Prozent auf 3.275 Punkte an. Alle großen europäischen Stoxx-Sektoren-Indizes liegen zunächst im Plus, am stärksten Banken-, Industrie-Titel und Telekommunikationswerte mit Aufschlägen bis zu 1,5 Prozent. Im DAX erholen sich Deutsche Bank um 2,5 Prozent und Allianz um 1,7 Prozent. Gestützt wird die Stimmung in Europa unter anderem von starken chinesischen Konjunkturdaten.
"Chinas BIP-Wachstum ist der Stoff, von dem der Rest der Welt träumt", sagt Jeffrey Halley, Marktstratege bei Oanda. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 4,9 Prozent. Gleichzeitig bestätigten Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze Chinas Rolle als Motor der weltweiten Wirtschaftserholung: Die Industrieproduktion übertraf im September das Vorjahresniveau um 6,9 Prozent, erwartet worden war ein Plus von 5,8 Prozent. Die Einzelhandelsumsätze haben mit einem Plus von 3,3 im Jahresvergleich die Schätzungen für den September von durchschnittlich 1,8 Prozent ebenfalls deutlich übertroffen.
Die guten Vorlagen der asiatischen Märkte werden aber auch damit begründet, dass in den USA nun doch wieder über ein weiteres Fiskalpaket verhandelt wird. "Zumindest reden die Parteien noch miteinander", sagt Oanda-Stratege Halley.
Vom Umfeld kommen nur wenig Impulse: Der Euro gibt etwas nach, die Renditen am Anleihenmarkt verändern sich kaum. Aus technischer Sicht hellt sich die Lage nun weiter auf. Übereinstimmend meinen zwei technische Analysten, der DAX könnte nun wieder den Bereich knapp über 13.160 Punkten ansteuern.
London hinkt hinterher
In London geht es weniger deutlich nach oben. Der FTSE-100 kann mit seinem Plus von 0,6 Prozent nicht ganz mit den anderen europäischen Börsen mithalten. Die Ratingagentur Moody's benotet die Kreditwürdigkeit Großbritanniens nun schlechter - mit Verweis auf die nachlassende wirtschaftliche und finanzielle Stärke des Landes sowie die hohen Staatsschulden. Das Pfund zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt und legt sogar etwas zu, auch weil die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen nun doch fortgesetzt werden.
Philips nach guten Zahlen sehr fest
Gestützt wird die Stimmung auch von neuen Geschäftsahlen von Philips. Der Kurs gewinnt 2,4 Prozent. "Die Zahlen sehen auf den ersten Blick extrem gut aus", so ein Marktteilnehmer zum Geschäftsausweis des niederländischen Medizintechnologiekonzerns Philips. Gegenüber der Markterwartung hat Philips mehr verdient, mehr umgesetzt und zudem die Margen verbessert. "Dies ist auch eine gute Nachricht für die Wettbewerber", ergänzt der Marktteilnehmer. Siemens ziehen um 1,2 Prozent an.
Navistar-Übernahme wird teurer - Traton leicht im Plus
Traton steigen um 0,6 Prozent, genauso wie die Aktien des Mutterkonzerns VW. Die VW-Tochter hat im Übernahmepoker um den US-Nutzfahrzeughersteller Navistar das Angebot erhöht. Die Traton bietet nun 44,50 Dollar für alle verbleibenden Aktien von Navistar, nachdem das letzte Gebot bei 43 Dollar gelegen hatte. "Für Traton ist der Zugang zum US-amerikanischen Lkw-Markt wichtig", so ein Marktteilnehmer. Da im Vorfeld bereits mit einem höheren Gebot von bis zu 50 Dollar je Navistar-Aktie gerechnet worden war, sei auch der Preis von 44,50 Dollar vertretbar.
Hochtief mit Cimic-Deal sehr fest
Hochtief ziehen um gut 4 Prozent an. Die australische Tochter Cimic hat 50 Prozent ihrer Beteiligung an der Bergbautochter Thiess verkauft. Käufer sind Fonds, die von Elliott Advisors beraten werden. Cimic zufolge wird die Transaktion umgerechnet 1,03 Milliarden bis 1,15 Milliarden Euro in die Kasse spülen. In Sydney legte die Aktie der Hochtief-Tochter am Morgen um 8 Prozent zu.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.274,63 0,90 29,16 -12,56 Stoxx-50 2.946,36 0,84 24,53 -13,42 DAX 12.996,86 0,68 87,87 -1,90 MDAX 27.924,19 0,57 158,99 -1,37 TecDAX 3.167,93 0,21 6,52 5,07 SDAX 12.787,54 0,51 64,86 2,20 FTSE 5.943,09 0,40 23,51 -21,52 CAC 4.981,97 0,93 46,12 -16,66 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,62 0,00 -0,86 US-Zehnjahresrendite 0,77 0,03 -1,91 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1715 -0,04% 1,1711 1,1716 +4,5% EUR/JPY 123,49 -0,02% 123,43 123,50 +1,3% EUR/CHF 1,0721 -0,04% 1,0723 1,0721 -1,3% EUR/GBP 0,9027 -0,59% 0,9052 0,9068 +6,7% USD/JPY 105,42 +0,03% 105,41 105,42 -3,1% GBP/USD 1,2976 +0,52% 1,2938 1,2920 -2,1% USD/CNH (Offshore) 6,6960 -0,01% 6,6962 6,6953 -3,9% Bitcoin BTC/USD 11.458,26 -0,02% 11.436,51 11.323,50 +58,9% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,98 40,88 +0,2% 0,10 -27,9% Brent/ICE 43,02 42,93 +0,2% 0,09 -29,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.909,87 1.900,70 +0,5% +9,17 +25,9% Silber (Spot) 24,65 24,16 +2,0% +0,49 +38,1% Platin (Spot) 873,03 866,00 +0,8% +7,03 -9,5% Kupfer-Future 3,07 3,06 +0,2% +0,01 +8,7% ===
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October 19, 2020 03:45 ET (07:45 GMT)
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