DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (13:20 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.499,50 +0,74% +8,23% Euro-Stoxx-50 3.254,90 +0,29% -13,09% Stoxx-50 2.924,84 +0,10% -14,05% DAX 12.905,99 -0,02% -2,59% FTSE 5.907,09 -0,21% -21,52% CAC 4.952,24 +0,33% -17,16% Nikkei-225 23.671,13 +1,11% +0,06% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 175,84 -0,23
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,77 40,88 -0,3% -0,11 -28,3% Brent/ICE 42,80 42,93 -0,3% -0,13 -30,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.912,54 1.900,70 +0,6% +11,84 +26,0% Silber (Spot) 24,78 24,16 +2,6% +0,62 +38,8% Platin (Spot) 877,50 866,00 +1,3% +11,50 -9,1% Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,6% +0,02 +9,1%
Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise zu Wochenbeginn. Die Blicke sind vor allem auf die Opec gerichtet. Hier gibt es ein vorbereitendes Treffen vor der nächsten regulären Sitzung am 1. Dezember. Das Kartell habe bis zur kommenden Sitzung Zeit, um zu entscheiden, ob Pläne zur Erhöhung der Rohölproduktion um 1,9 Millionen Barrel pro Tag verschoben werden sollen, so Analyst Edward Morse von Citi. Er erwartet "keine Änderung des derzeitigen Plans für Produktionskürzungen, obwohl Saudi-Arabien diese Woche die Kürzungen aufweichen möchte.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit Aufschlägen dürfte die Wall Street in den ersten Handelstag der neuen Woche starten. Es ist vor allem die andauernde Hoffnung, dass es doch zu einem neuen US-Stimuluspaket kommt, die die Märkte stützt, heißt es. US-Finanzminister Steven Mnuchin und die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, haben am Wochenende erneut verhandelt und wollen die Gespräche am Montag fortsetzen. Gleichwohl liegen die Positionen immer noch weit auseinander und der immer näher rückende Wahltermin am 3. November macht eine Einigung eher unwahrscheinlich. Denn keine Seite möchte in dieser entscheidenden Phase große Zugeständnisse machen.Dazu kommen positive Konjunkturdaten aus China. Dort legte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Analysten hatten allerdings mit einem Plus von 5,3 Prozent gerechnet. Die Zahl bringt Chinas Entwicklung näher an die Prognosen zu Jahresbeginn heran, die das Wachstum 2020 zwischen 5,5 und 6 Prozent sahen - Prognosen, die vor der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 gemacht wurden. Unternehmensnachrichten sind eher Mangelware. Nach der Schlussglocke wird unter anderem IBM einen Blick in die Bücher gewähren. Die Aktie legt vorbörslich mit dem Gesamtmarkt zu.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
14:00 DE/Hannover Rück SE, PK zum deutschen Rückversicherungsmarkt und
Ausblick auf die Vertragserneuerungsrunde
22:05 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 3Q
23:30 AU/BHP Group, Produktionsbericht 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Europas Börsen kommen bis Montagmittag von den Hochs zurück. Im Handel ist von fehlenden Anschlusskäufen die Rede. Die Nachrichtenlage bleibt durchwachsen: Steigende Infektionszahlen und zunehmende Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf der einen Seite, vage Hoffnung, dass ein neues Konjunkturprogramm in den USA doch noch vor den Präsidentschaftswahlen verabschiedet werden könnte, auf der anderen. Gebremst wurde das Handelsgeschehen auch von den technischen Problemen an der Euronext. Diese hatte im frühen Geschäft den gesamten Handel eingestellt. Bis zum Mittag ist die Störung jedoch wieder behoben. Betroffen waren die wichtigsten Märkte des paneuropäischen Börsenbetreibers - darunter Paris, Amsterdam, Lissabon, Dublin und Brüssel. Gute Nachrichten kommen aus China. "Chinas BIP-Wachstum ist der Stoff, von dem der Rest der Welt träumt", so Jeffrey Halley, Marktstratege bei Oanda. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im dritten Quartal im Jahresvergleich um 4,9 Prozent. Gleichzeitig bestätigten Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze Chinas Rolle als Motor der weltweiten Wirtschaftserholung. An der Londoner Börse geht es mit den Kursen um 0,1 Prozent nach unten. Die Ratingagentur Moody's benotet die Kreditwürdigkeit Großbritanniens nun schlechter - mit Verweis auf die nachlassende wirtschaftliche und finanzielle Stärke des Landes sowie die hohen Staatsschulden. Das Pfund zeigt sich davon allerdings wenig beeindruckt und legt sogar etwas zu, auch weil die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen nun doch fortgesetzt werden. Für Philips geht es nach guten Geschäftszahlen 3,2 Prozent nach oben. Die von Philips formulierten Ziele für die kommenden Jahre bis 2025, einschließlich Umsatzsteigerungen von 5 bis 6 Prozent und um 60 bis 80 Basispunkte steigender EBITDA-Marge, sind derweil nach Einschätzung der Citigroup erreichbar, aber ambitioniert. Traton steigen um 0,5 Prozent. Die VW-Tochter hat im Übernahmepoker um den US-Nutzfahrzeughersteller Navistar das Angebot erhöht. Die Traton bietet nun 44,50 Dollar für alle verbleibenden Aktien von Navistar, nachdem das letzte Gebot bei 43 Dollar gelegen hatte.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:35 Uhr Fr, 17:22 Uhr % YTD EUR/USD 1,1768 +0,41% 1,1711 1,1716 +4,9% EUR/JPY 123,97 +0,37% 123,43 123,50 +1,7% EUR/CHF 1,0721 -0,04% 1,0723 1,0721 -1,2% EUR/GBP 0,9052 -0,32% 0,9052 0,9068 +7,0% USD/JPY 105,35 -0,04% 105,41 105,42 -3,2% GBP/USD 1,3001 +0,71% 1,2938 1,2920 -1,9% USD/CNH (Offshore) 6,6753 -0,31% 6,6962 6,6953 -4,2% Bitcoin BTC/USD 11.478,01 +0,15% 11.436,51 11.323,50 +59,2%
Das Pfund zeigt sich erstaunlich fest und reagiert damit nicht auf die jüngsten negativen Nachrichten. Premierminister Boris Johnson schwört die Briten auf einen harten Brexit ein und Moody's hat die Bonität Großbritanniens um eine Stufe gesenkt. Dennoch legt die britische Währung zu und steigt wieder über die Marke von 1,30 Dollar. Im Handel verweist man auf die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen mit der EU, die nun doch fortgesetzt werden. Für den Markt sei entscheidend, dass die britische Regierung eben nicht wie angedroht die Gespräche mit der EU abgebrochen habe, heißt es von der Commerzbank.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Positive Vorzeichen haben an den Börsen in Ostasien und Australien zum Start in die neue Woche überwogen. Anleger setzten darauf, dass sich in den USA Demokraten und Republikaner doch noch vor der Präsidentschaftswahl am 3. November auf ein neues Paket an Unterstützungsmaßnahmen einigen. US-Finanzminister Steven Mnuchin und die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, haben am Wochenende lange verhandelt und wollen ihre Gespräche am Montag fortsetzen. In Schanghai wurde die gute Stimmung getrübt von den Daten zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal. Das Wachstum hat sich zwar beschleunigt, aber nicht so stark wie erhofft. Die Industrieproduktion legte im September im Vorjahresvergleich stärker zu als erwartet, auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze zog im vergangenen Monat an. An der Börse in Tokio erzeugte der wieder etwas schwächere Yen Rückenwind. Mit der Aussicht auf weitere US-Stimuli war die in Krisenzeiten als Fluchtwährung beliebte japanische Devise weniger gefragt. Davon profitierten Aktien des exportlastigen Maschinenbausektors. Auch in Seoul wurde das Thema Wirtschaftserholung gespielt, wenngleich das enttäuschende chinesische BIP die Kurs von ihren Tageshochs zurückkommen ließ.
CREDIT
Die Prämien bei den Risikoversicherungen (CDS) gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen kommen am Montag weiter zurück. Damit erweist sich der Anstieg vom Donnerstag mehr und mehr als Eintagsfliege. "Der Markt ist und bleibt völlig von der EZB abhängig", sagt ein Marktteilnehmer mit Verweis darauf, dass die Risikoaufschläge niedriger ausfallen als vor der Pandemie. Daneben profitieren die Märkte auch von den neuen Hoffnungen, in den USA könnte noch vor den Wahlen ein neues Konjunkturpaket verabschiedet werden. "In trockenen Tüchern ist da allerdings noch nichts", sagt ein Marktteilnehmer. Ein Scheitern der Gespräche könnte deshalb den nächsten Rückschlag auslösen, warnt er.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Telekom geht Partnerschaft für Mobilfunk via Stratosphäre ein
Deutsche Telekom und das britische Luftfahrt-Technologie-Unternehmen Stratospheric Platforms Limited (SPL) wollen künftig mit Hilfe von hoch fliegenden Mobilfunkstationen "weiße Flecken" im Mobilfunknetz flächendeckend aus der Stratosphäre schließen.
Munich Re: Achten im besonderen Maße auf Preise und Bedingungen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 19, 2020 07:25 ET (11:25 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die Munich Re will angesichts des pandemiebedingten verschärften Niedrigzinsumfelds und der damit einhergehenden belasteten Profitabilität der Rückversicherer mit einem besonderen Blick auf die Konditionen in die nächsten Verhandlungen zu Vertragserneuerungen gehen.
Siemens-Chef Kaeser für Besteuerung globaler Digitalkonzerne
Siemens-Chef Joe Kaeser hat eine effizientere Besteuerung multinationaler Digitalkonzerne gefordert. Es gehe darum, "dass wir in Europa ein Verständnis einer Steuerpolitik entwickeln, insoweit als wir es künftig immer mehr mit extraterritorialen Geschäften zu tun haben", sagte der Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschuss (APA) der Deutschen Wirtschaft anlässlich der Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK).
Brenntag kauft Aktivkohlespezialisten Comelt in Italien
Brenntag erwirbt das norditalienische Unternehmen Comelt samt Vertriebsstandorten für eine nicht genannte Summe. Die Firma mit zuletzt 31 Millionen Euro Jahresumsatz ist Spezialist für Produktion und Vertrieb von Aktivkohle und reaktivierte Aktivkohle, wie es in einer Mitteilung des Essener Chemikalienhändler heißt.
Evotec wird für Covid-19-Forschung von Gates-Stiftung gefördert
Die US-Tochter des Hamburger Biotech-Unternehmens Evotec wird bei der Suche nach monoklonalen Antikörperkandidaten zur Prävention schwerer Covid-19-Verläufe von der "Bill & Melinda Gates"-Stiftung gefördert.
Hannover Rück rechnet 2021 mit höheren Preisen im deutschen Markt
Die Hannover Rück ist zuversichtlich für die Entwicklung des deutschen Rückversicherungsmarktes im kommenden Jahr. Die für den deutschen Markt zuständige Tochter E+S Rück rechnet im kommenden Jahr mit steigenden Preisen und verbesserten Konditionen in der hiesigen Schaden-Rückversicherung, wie der MDAX-Konzern mitteilte.
Metro erwirbt portugiesischen Lebensmittel-Lieferdienst
Metro verstärkt sich im Lebensmittel-Liefergeschäft mit der portugiesischen Aviludo Group, dem zweitgrößten Player auf dem dortigen Markt. Der Kauf sei ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur vollständigen Konzentration auf das Geschäft mit Hotels, Restaurants und Caterern, teilte der Düsseldorfer Großhandelskonzern mit.
Morphosys-Wirkstoff Tremfya mit positiver EU-Empfehlung
Der von Morphosys entwickelte entzündungshemmende Wirkstoff Guselkumab wird wahrscheinlich auch in Europa zur Behandlung der psoriatischen Arthritis zugelassen werden. Das US-Unternehmen Janssen Pharmaceutical bekam vom Arzneimittelausschuss der EU-Zulassungsbehörde CHMP dafür jetzt eine Empfehlung, wie die deutsche Biotech-Firma mitteilte.
Aurubis saniert für 60 Millionen Euro Anlage in Lünen
Der Kupferkonzern Aurubis beginnt mit dem zweiten Abschnitt der Sanierung der Kupferelektrolyse an seinem Standort Lünen. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, investiert er für die Erneuerung der Elektrolyse insgesamt 60 Millionen Euro. Die Arbeiten umfassen unter anderem den Abriss und Neubau der Elektrolysebecken und weitere Verbesserungen der Produktionsanlage.
Epigenomics-Aktie fällt nach negativem US-Bescheid um über 70%
Die Epigenomics-Aktie verliert im frühen Handel 71 Prozent ihres Wertes, nachdem das staatliche US-Krankenversicherungssystem Medicare & Medicaid die Erstattung der Kosten für den von Epigenomics entwickelten Bluttest zur Darmkrebsvorsorge Epi proColon abgelehnt hat.
Atlantia verkauft Mauterhebungssystem Telepass teilweise
Der schuldengeplagte italienische Infrastrukturkonzern Atlantia verkauft knapp die Hälfte an seinem Mauterhebungssystem Telepass an Partners Group. Der Schweizer Vermögensverwalter zahlt für 49 Prozent 1,06 Milliarden Euro, wie aus einer Mitteilung von Atlantia hervorgeht. Atlantia wird aber die Kontrolle behalten und Telepass auch voll in seiner Bilanz konsolidieren.
Danone mit 3Q-Umsatzrückgang, Zielen 2020 und Restrukturierung
Danone hat im dritten Quartal weniger umgesetzt. Der französische Lebensmittelhersteller gab Ziele für das Gesamtjahr aus und kündigte eine Restrukturierung im Management und eine Überprüfung des Portfolios an.
Euronext setzt Handel wegen technischer Probleme aus
Die europäische Börse Euronext hat am Montagvormittag den gesamten Handel wegen technischer Probleme eingestellt. Betroffen seien alle Vermögensklassen, heißt es. Der Börsenbetreiber will so schnell wie möglich mitteilen, wann der Handel wieder aufgenommen wird.
Frasers-CEO bietet für insolvente Debenhams - Zeitung
Der CEO des britischen Sporteinzelhändlers Frasers Group, Mike Ashley, bietet nach Informationen der Zeitung The Times für die britische Warenhauskette Debenhams, die sich seit April in einem Insolvenzverfahren befindet.
Julius Bär warnt vor Ergebnisbelastung durch italienische Tochter
Die Schweizer Bank Julius Bär muss den Wert ihres italienischen Vermögensverwalters Kairos nach unten anpassen. Wie die Bank mitteilte, wird eine Abschreibung von rund 190 Millionen Schweizer Franken auf den Firmenwert der Kairos Investment Management SpA das Ergebnis 2020 belasten. Unterdessen hat das Schweizer Institut weitere Kundengelder eingeworben.
Nokia soll erstes Mobilfunknetz auf dem Mond errichten
Der Telekommunikationsausrüster Nokia dringt in unendliche Weiten vor. Wie der Konzern mitteilte, wurde er von der US-Weltraumbehörde Nasa ausgewählt, um das erste Mobilfunknetz auf dem Mond zu errichten.
Philips steigert 3Q-Gewinn und gibt Ziele 2021-2025 aus
Philips hat im dritten Quartal mehr verdient, mehr umgesetzt und die Margen verbessert. Der niederländische Medizintechnologiekonzern bekräftigte die Ziele für das Gesamtjahr und gab Mittelfristziele aus, denen zufolge die Royal Philips Electronics NV 2021 bis 2025 ein beschleunigtes Umsatzwachstum und höhere Gewinne anstrebt.
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October 19, 2020 07:25 ET (11:25 GMT)
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