BERLIN (dpa-AFX) - Neun Städte und Landkreise in Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts derzeit nicht in der Lage, den vorgeschriebenen Infektionsschutz in der Corona-Pandemie vollständig zu leisten. Die Engpässe umfassten zum Beispiel die Ermittlung von Fällen und die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, teilte Sprecherin Susanne Glasmacher am Mittwoch mit und bestätigte einen Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Welche Regionen genau betroffen sind, könne die Behörde nicht sagen. Dazu seien Anfragen in den einzelnen Bundesländern nötig.
Bekannt sind Engpässe zum Beispiel aus dem Berliner Bezirk Neukölln. Gesundheitsstadtrat Falko Liecke berichtete unter anderem darüber, dass Infizierte zum Beispiel nicht mehr am gleichen Tag über einen positiven Corona-Test informiert werden könnten. Dazu fehle es an Personal, sagte er in einem Interview mit der "Berliner Zeitung" (Mittwoch). Weitere Unterstützung sei aber bereits vereinbart. 13 weitere Städte und Kreise befürchten zur Zeit, dass sie innerhalb der nächsten Tage nicht mehr die vorgeschriebenen Infektionsschutzmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie leisten können.
Hauptgrund sind die steigenden Fallzahlen. Das RKI meldet aktuell 7595 neue positive Fälle im Vergleich zum Vortag. Zu den Hotspots zählen vor allem Großstädte und dicht besiedelten Regionen wie das Ruhrgebiet, aber immer wieder auch einzelne Landkreise.
Seit Beginn der Erfassung sind beim RKI insgesamt 41 Mitteilungen zu Kapazitätsengpässen in Landkreisen und kreisfreien Städten eingegangen. Sie gliedern sich in drei Kategorien. Die Landesbehörden informieren die Bundesbehörde darüber nach dem Infektionsschutzgesetz./vl/DP/jha