Wien (www.anleihencheck.de) - Die Türkei sorgt weiterhin mit aggressiven außenpolitischen Initiativen für Schlagzeilen, so die Analysten der Raiffeisen Capital Management im aktuellen em-report.Im Streit mit Griechenland und Zypern habe man zwar etwas versöhnlichere Töne angeschlagen, habe aber in der Sache keine Zugeständnisse signalisiert. Zusätzlich engagiere sich Ankara nun aber massiv im neu aufgeflammten, jahrzehntelangen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach. Aserbaidschan betrachte die mehrheitlich von Armeniern bewohnte und formell unabhängige Enklave als aserbaidschanisches Staatsgebiet und habe eine militärische Offensive zu ihrer Eroberung gestartet. Die Türkei unterstütze das Vorgehen Aserbaidschans politisch und durch umfangreiche Militärhilfe und habe inzwischen sogar mit eigenen Militäreinsätzen gegen Armenien gedroht - rund 100 Jahre, nachdem das osmanische Reich weit über einer Million Armenier ermordet habe. Präsident Erdogan wolle und könnte damit innenpolitisch punkten und zugleich den Anspruch der Türkei als regionale Großmacht untermauern. Beobachter würden mutmaßen, dass Ankara damit auch dem mit Armenien formal verbündeten Russland Probleme bereiten wolle, um Moskau in Syrien zu Zugeständnissen gegenüber der Türkei zu bewegen. Die Interessenlage in der Region sei allerdings wesentlich komplexer als die Formel "Aserbaidschan-Türkei versus Armenien-Russland" und ein militärischer Sieg scheine weder für Armenien noch Aserbaidschan in Sicht. ...Den vollständigen Artikel lesen ...