VILNIUS (dpa-AFX) - In Litauen hat die Regierung nach Einführung einer Corona-Ampel zwölf Kommunen unter lokale Quarantäne gestellt. In den betroffenen Selbstverwaltungen gelten von kommendem Montag an bis 9. November besondere Schutzvorschriften. Die Maßnahmen umfassen etwa eine Begrenzung der Anzahl der Fahrgäste im Personennahverkehr und eine Maskenpflicht in öffentlichen Innenräumen für alle Personen, die älter als sechs Jahre sind. Staatliche Institutionen und Unternehmen wurden angewiesen, ganz oder teilweise auf Fernarbeit umzusteigen.
Die Corona-Ampel wurde Mittwoch von der Regierung in Vilnius beschlossen. Grund dafür sind steigende tägliche Infektionszahlen in dem baltischen EU-Land mit knapp drei Millionen Einwohnern, die in diesem Monat bereits vier Mal einen neuen Höchststand erreicht haben. Insgesamt verzeichnete Litauen bislang 8239 bestätigte Infektionen und 120 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Mit Hilfe der Ampel soll die Infektionslage in den 60 Kommunen des Ostseestaates jede Woche neu bewertet und auf einer Karte farblich dargestellt werden. Kriterien dafür sind einer Regierungsmitteilung zufolge die Fallzahlen in den vergangenen 14 Tage und die Anzahl an positiven Tests an den Gesamttests. Die Farben reichen von Grün (niedrig) über Gelb (mittel) bis Rot (hoch).
Neue Einschränkungen gibt es auch für Cafés, Bars, Restaurants und Diskotheken, die von Montag an nur bis Mitternacht geöffnet haben dürfen und ihre Gäste registrieren müssen. Zudem wird an Schulen des Baltenstaats der Lehrbetrieb nach den Herbstferien für eine Woche auf Fernunterricht umgestellt werden.
Nach Angaben der EU-Behörde ECDC lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen in Litauen zuletzt bei 102,8 - und damit über dem entsprechenden deutschen Wert von 90,0./awe/DP/jha