DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Markit: US-Wirtschaft gewinnt im Oktober an Stärke
Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich im Oktober beschleunigt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 55,5 von 54,3 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.
Belgiens Geschäftsklima übersteigt Vorkrisenniveau
Das belgische Geschäftsklima hat sich im Oktober wider Erwarten aufgehellt und übertraf den Stand vom März, als die Coronavirus-Pandemie Europa heimsuchte. Wie die Belgische Nationalbank (BNB) mitteilte, stieg der Index um 2,3 Punkte auf minus 8,5. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf minus 11,3 prognostiziert, nachdem der Index im Vormonat bei minus 10,8 notiert hatte.
Nato will gemeinsam über Afghanistan-Abzug entscheiden
Die Nato-Staaten wollen gemeinsam über einen Abzugstermin aus Afghanistan entscheiden. "Wir werden zusammen gehen, wenn die Zeit reif ist", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach Beratungen der Verteidigungsminister der Militärallianz. Dies werde auch an Bedingungen geknüpft sein. Stoltenberg räumte ein, dass sich die Nato bei der Abzugsentscheidung in einem "Dilemma" befinde und erlangte Erfolge gefährdet werden könnten.
Altmaier: Müssen beim 5G-Ausbau Sicherheitsinteressen beachten
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat erneut auf die Bedeutung der Sicherheitsinteressen beim Ausbau der 5G-Technologie verwiesen. Auf die Frage, ob ein Ausschluss des chinesischen Telekomausrüster Huawei beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes nicht den Wettbewerb beschädigen würde, sagte Altmaier, dass er grundsätzlich zu einem freien Wettbewerb stehe. "Aber wir sind wachsam, wenn es um unsere gerechtfertigten Sicherheitsinteressen geht", so Altmaier.
SPD-Wirtschaftsflügel hinterfragt Lieferkettengesetz
Der Wirtschaftsflügel der sieht die Pläne der Großen Koalition für ein Lieferkettengesetz skeptisch. "Gut gemeint ist nicht gut gemacht oder realitätstauglich", sagte der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Matthias Machnig, dem Spiegel. "Wer in Deutschland nicht die Hygienesituation in Schlachthöfen oder die flächendeckende Einhaltung der Mindestlöhne überprüfen kann, muss erklären, wie er dies weltweit bei Tausenden Unternehmen und Zehntausenden von Zulieferern kontrollieren und durchsetzen will."
BER-Chef fordert vereinfachte Bauregulierung
Wenige Tage vor der offiziellen Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER hat der Chef der Berliner Flughäfen, Engelbert Lütke Daldrup, angesichts der jahrelangen Verzögerungen eine vereinfachte Bauregulierung in Deutschland gefordert. "Dieses Flughafenterminal ist das bestgeprüfte Gebäude Deutschlands", sagte Lütke Daldrup dem Nachrichtenportal t-online. Die Prüfungen und langwierigen Planungen des Projekts hätten den Bauprozess aber auch in die Länge gezogen.
Europaparlament legt Position zu EU-Agrarreform fest
Das Europaparlament hat seine Position zur Reform der milliardenschweren EU-Landwirtschaftspolitik festgelegt. Die Abgeordneten nahmen mehrheitlich einen Vorschlag für die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten an. Sie fordern demnach unter anderem einen höheren Mindestanteil der Agrarhilfen, der für Umweltprogramme reserviert werden soll.
Ökostrom steigt 2020 wohl über 50-Prozent-Marke
Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der öffentlichen Stromerzeugung in Deutschland wird dieses Jahr wohl erstmals die 50-Prozent-Marke toppen. Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) sorgten Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerke von Jahresanfang bis 22. Oktober für 52,5 Prozent der öffentlichen Nettoproduktion - also des Strommixes, der aus der Steckdose kommt. Einen entsprechenden Spiegel-Bericht bestätigte das Institut gegenüber Dow Jones Newswires.
WHO-Chef sieht Corona-Pandemie auf Nordhalbkugel an "kritischem Punkt"
Die WHO sieht die Corona-Pandemie in der nördlichen Hemisphäre an einem "kritischen Punkt". "Die nächsten Monate werden sehr hart und manche Länder befinden sich auf einem gefährlichen Weg", sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, bei einer virtuellen Pressekonferenz. In zu vielen Ländern gebe es derzeit eine exponentielle Zunahme an neuen Corona-Fällen.
Tschechiens Gesundheitsminister nach Corona-Regelverstoß unter Druck
Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula ist nach einem Verstoß gegen die von ihm auferlegten Corona-Maßnahmen stark unter Druck geraten. Ein Paparazzo fotografierte den Minister, als er ein Restaurant in Prag verließ, das wegen der strikten Corona-Regeln eigentlich geschlossen sein sollte. Wie die tschechische Tageszeitung Blesk berichtete, stieg Prymula in einen Wagen mit Fahrer ein, ohne eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.
Sánchez bereitet Spanien auf weitere Corona-Beschränkungen vor
Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat die Bevölkerung auf weitere Beschränkungen im Kampf gegen die zweite Corona-Welle vorbereitet. "Die Lage ist ernst", sagte Sánchez in einer Fernsehansprache zur Corona-Krise in seinem Land. Nur mit "größter Disziplin", "Entschlossenheit" und der "notwendigen Einheit" lasse sich die drastisch nach oben gehende Ansteckungskurve wieder umkehren. Konkrete Maßnahmen nannte Sánchez aber zunächst nicht.
Mehr als 50 Millionen US-Wähler haben ihre Stimme schon abgegeben
Bei der US-Präsidentschaftswahl haben schon mehr als 50 Millionen Bürger ihre Stimme vor dem eigentlichen Wahltermin am 3. November abgegeben - eine Rekordzahl. Laut dem US Elections Project der Universität von Florida schickten bis Freitag mehr als 35 Millionen Menschen ihren Wahlzettel per Post ein. Mehr als 15 Millionen weitere Bürger machten von der Möglichkeit Gebrauch, ihre Stimme schon im Vorfeld persönlich in einem Wahllokal abzugeben.
Weißes Haus: Israel und Sudan vereinbaren Normalisierung ihrer Beziehungen
Israel und der Sudan haben nach Angaben der US-Regierung eine Normalisierung ihrer Beziehungen vereinbart. Dies sei ein "weiterer wichtiger Schritt hin zu Frieden im Nahen Osten", erklärte ein Sprecher von US-Präsident Donald Trump. Unmittelbar zuvor hatte das Weiße Haus angekündigt, die USA würden den Sudan von einer Terrorliste streichen. Demnach informierte Trump den Kongress darüber, dass das ostafrikanische Land von der Liste der Terrorismus-Unterstützerstaaten genommen werden solle.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Leistungsbilanz Sep Überschuss 2,3 Mrd USD (Aug: Überschuss 3,7 Mrd USD)
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Sep 1,6 Mrd USD
Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 50 Mrd USD
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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October 23, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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