DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Hongkong blieben die Börsen wegen des Chung Yeung Festivals geschlossen.
MONTAG: In Österreich ruhte der Handel wegen des Nationalfeiertags.
AKTIENMÄRKTE (18:15 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.105,25 -2,93% -17,09% Stoxx50 2.813,04 -1,90% -17,34% DAX 12.177,18 -3,71% -8,09% FTSE 5.792,01 -1,17% -22,30% CAC 4.816,12 -1,90% -19,44% DJIA 27.500,56 -2,95% -3,64% S&P-500 3.380,48 -2,45% +4,63% Nasdaq-Comp. 11.283,62 -2,29% +25,76% Nasdaq-100 11.426,15 -2,28% +30,84% Nikkei-225 23.494,34 -0,09% -0,69% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 175,39% -3
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,61 39,85 -3,1% -1,24 -31,6% Brent/ICE 40,39 41,77 -3,3% -1,38 -34,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.904,70 1.893,36 +0,6% +11,35 +25,5% Silber (Spot) 24,40 24,25 +0,6% +0,15 +36,7% Platin (Spot) 878,63 906,20 -3,0% -27,58 -9,0% Kupfer-Future 3,08 3,12 -1,3% -0,04 +9,2%
Die Ölpreise bewegen sich auf Dreiwochentiefs. Die erneute Abriegelung ganzer Volkswirtschaften in der Corona-Pandemie oder auch in Teilen dürfte die Nachfrage massiv drücken, heißt es im Handel. Ein Waffenstillstand in Libyen dürfte zudem zu steigenden Förderquoten dort führen. Analysten rechnen mit einer Angebotssteigerung von rund 500.000 Fass täglich innerhalb der kommenden vier Wochen.
Der Goldpreis legt mit den düsteren Konjunkturaussichten trotz steigender Dollarkurse zu.
FINANZMARKT USA
Drohende Lockdown-Maßnahmen und schwindende Hoffnungen auf ein Konjunkturpaket in den USA drücken die Wall Street tief ins Rote. Auch an den europäischen Börsen standen die Indizes unter gehörigem Abgabedruck. Die neue Coronawelle scheint in Teilen Europas außer Kontrolle zu geraten. Vor allem in Spanien, Frankreich und Italien drohen flächendeckende Abriegelungsschritte zur Eindämmung der Pandemie. Diese würden die Konjunktur in Europa abwürgen und dürften auch in den USA den Prozess der ökonomischen Erholung mindestens verlangsamen. Doch auch aus den USA selbst kommen beunruhigende Informationen: Anderthalb Wochen vor der Präsidentschaftswahl ist im Land ein neuer Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das angesichts dieser Meldungslage dringend benötigte Konjunkturpaket in den USA kommt weiterhin nicht voran. Die Hasbro-Aktie saust um 9,6 Prozent abwärts. Zwar hat der Spielwarenkonzern starke Drittquartalszahlen vorgelegt. Doch wegen der anhaltenden Corona-Pandemie zeigen sich Anleger skeptisch für die weiteren Aussichten. Im Lauf des Jahres litt Hasbro unter Ladenschließungen, Problemen mit der Lieferkette und verzögerten Filmstarts. Tourismuswerte gehören erneut zu den stark abverkauften Titeln, so fallen die Kreuzfahrtgesellschaften Carnival und Royal Caribbean um bis zu knapp 10 Prozent. United Airlines verlieren 6,5 Prozent und Marriott International 5,9 Prozent. Die Oracle-Aktie leidet unter dem schwachen Ausblick des deutschen Wettbewerbers SAP, dessen Aktie rund 20 Prozent abstürzt. Oracle verlieren im Schlepptau 5 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Commerzbank AG, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Fundamental kam Druck gleich von mehreren Seiten: Der Ausbruch der zweiten Coronawelle und die sich ausweitenden Lockdowns belasteten die Stimmung. Die wirtschaftlichen Sorgen machten sich in einem schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex bemerkbar. Derweil deutete der Chicago-Fed-National Activity Index eine Verlangsamung der US-Wirtschaft an. Der DAX litt zusätzlich unter einem enttäuschenden Ausblick von SAP. Der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger, äußerte sich enttäuscht vom Rückgang des Ifo-Indexes im Oktober. Am Devisenmarkt fiel die türkische Lira zum Dollar auf ein neues Rekordtief. Neben einer zaghaft agierenden Notenbank, die trotz beharrlich hoher Inflationsraten deutlichere Zinserhöhungen schuldig bleibt, drückten die Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland und neuerdings auch der Streit der Türkei mit Frankreich. Türkische Aktien fielen um fast 4 Prozent. Einen Kurseinbruch von 21,9 Prozent erlitten SAP. Damit rissen sie auch den Technologiesektor nach unten, der mit 7,4 Prozent Minus die schwächste Branche in Europa stellte. Das Streichen der mittelfristigen Gewinnprognose sorgte für Entsetzen unter Anlegern. Astrazeneca gewannen 1,7 Prozent. Der Konzern nahm seine Impfstoffentwicklung wieder auf. Auch Bayer lagen mit plus 0,3 Prozent gut. Der Konzern will für 4 Milliarden Dollar Asklepios BioPharmaceutical kaufen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08:33 Uhr Fr, 17:32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1823 -0,17% 1,1836 1,1841 +5,4% EUR/JPY 123,96 -0,03% 124,11 124,06 +1,7% EUR/CHF 1,0721 +0,03% 1,0712 1,0726 -1,3% EUR/GBP 0,9076 -0,04% 0,9105 0,9077 +7,2% USD/JPY 104,83 +0,12% 104,88 104,78 -3,6% GBP/USD 1,3027 -0,13% 1,3000 1,3043 -1,7% USD/CNH (Offshore) 6,7028 +0,57% 6,6825 6,6682 -3,8% Bitcoin BTC/USD 12.919,00 -0,79% 13.055,75 12.948,25 +79,2%
Der WSJ-Dollarindex steigt um 0,2 Prozent an. Der Greenback präsentiert sich in ganzer Breite stark, weil er angesichts der zunehmend außer Kontrolle zu geraten scheinenden Corona-Pandemie als sicherer Hafen gesucht ist. Der Euro bekommt zudem etwas Gegenwind von einem unerwartet schwachen Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die weltweit weiter steigenden Corona-Infektionszahlen und damit verbundenen Teil-Lockdowns sorgten ebenso für Zurückhaltung wie die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und das weiter nicht zustande kommende finanzielle Hilfspaket in den USA. Der Nikkei wurde etwas gestützt von einem leicht nachgebenden Yen. Schanghai und Seoul wiesen die größten Minuszeichen auf. In Hongkong wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In Schanghai setzte sich der jüngste Abwärtstrend zwar fort, Marktbeobachter gehen aber davon aus, dass der Druck nach unten zumindest abebben wird, weil die politische Führung des Landes gerade die Prioritäten des nächsten Fünfjahresplans bespreche. In Seoul richteten sich viele Blicke auf das Samsung-Konglomerat, nachdem der Vorsitzende des Elektronikriesen Samsung Electronics, Lee Kun Hee, im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Die Samsung-Aktie schloss 0,3 Prozent im Plus. Samsung C&T machten jedoch einen Satz um 13,5 Prozent nach oben. Bei dem Unternehmen handelt es sich um die de-facto-Holding, die von Lee Jae Yong kontrolliert wird. Samsung Life Insurance legten um 3,8 Prozent zu. Marktteilnehmer sprachen von Erwartungen höherer Dividenden, weil dies dem Erben Lee Jae Yong helfen würde, die auf ihn nun zukommende Erbschaftssteuer zu bezahlen. In Sydney schossen Coca-Cola Amatil um 16,3 Prozent nach oben. Der Abfüller hat ein Übernahmeangebot von Coca-Cola European Partners erhalten. Murata Manufacturing verbesserten sich in Tokio um 2,4 Prozent und bewegten sich im Bereich eines 20-Jahreshochs, nachdem der Hersteller elektronischer Bauteile seinen Gewinnausblick für das erste Halbjahr seines Geschäftsjahres angehoben hatte. In Schanghai verloren Kweichow Moutai 4,2 Prozent. Der Spirituosenhersteller hatte mit seinen Geschäftszahlen trotz einer Gewinnsteigerung die Erwartungen verfehlt. Gesucht waren in Schanghai dagegen Aktien von Unternehmen, die von der Einführung eines digitalen Yuan profitieren würden.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Label-Erweiterung für Bayer-Blockbuster Xarelto in USA beantragt
Patienten mit einer Störung der arteriellen Durchblutung ihrer Beine sollen auch in den USA nach einem operativen Eingriff zur Wiederherstellung der Gefäße mit dem Bayer-Blutverdünner Xarelto behandelt werden dürfen. Einen Zulassungsantrag für eine entsprechende Indikationserweiterung stellte jetzt der US-Partner Janssen bei der zuständigen Gesundheitsbehörde FDA.
Lufthansa-Vorstand kündigt notdürftigen "Wintermodus" und strikteren Sparkurs an
Der Lufthansa-Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr hat die Belegschaft der krisengeplagten Fluggesellschaft auf einen harten Winter mit weiteren Einsparungen eingestellt. Die Lufthansa-Airlines starteten angesichts steigender Infektionszahlen und Reisehemmnisse "unter schwierigsten Bedingungen" in den Winterflugbetrieb und könnten - anders als erhofft - nur "maximal ein Viertel ihrer Vorjahreskapazität" anbieten, heißt es in einem Brief an die Beschäftigten, der AFP am Montag vorlag.
Post-Tochter DHL Express sieht Volumenplus zum Jahresende über 50%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 26, 2020 13:35 ET (17:35 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die Deutsche-Post-Tochter DHL Express erwartet für die Haupt-Einkaufssaison zum Jahresende einen Anstieg bei den Sendungsmengen im eigenen Netzwerk um mehr als 50 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Das ist eine Beschleunigung im Vergleich zu 2019, als der Volumenzuwachs zum Jahresende einem Unternehmenssprecher zufolge etwa 30 Prozent betrug.
Linde zahlt Quartalsdividende in Höhe von 0,963 USD je Aktie
Die Aktionäre des Gasekonzerns Linde bekommen eine Quartalsdividende. Wie der DAX-Konzern mitteilte, hat der Verwaltungsrat eine Quartalsdividende von 0,963 US-Dollar je Aktie beschlossen. Zahlbar sei sie am 17. Dezember.
Brenntag schließt Standorte und baut Arbeitsplätze ab
Der Chemikalienhändler Brenntag dreht an der Kostenschraube. Wie der MDAX-Konzern mitteilte, soll das Restrukturierungsprogramm "Project Brenntag" mit Beginn des Jahres 2023 einen zusätzlichen Beitrag zum bereinigten operativen Gewinn von 220 Millionen Euro leisten. Der Plan sieht die Schließung von rund 100 Standorten weltweit vor, was zu einem Abbau von 1.300 der rund 17.500 Stellen führen dürfte.
Bechtle wächst im dritten Quartal überdurchschnittlich stark
Das IT-Systemhaus Bechtle ist im dritten Quartal nach eigenen Angaben überdurchschnittlich stark gewachsen. Auf Basis vorläufiger Zahlen steigerte das im MDAX und TecDAX notierte Unternehmen seinen Vorsteuergewinn um mehr als 20 Prozent auf über 70 Millionen Euro.
Schaeffler schrumpft langsamer
Die Schaeffler AG hat im dritten Quartal zwar erneut weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum gemacht. Der Autozulieferer schrumpft aber nicht mehr so schnell wie im Vorquartal, und beim Ergebnis zeigen sich deutlich positive Tendenzen. Laut Schaeffler liegen die Zahlen über den Markterwartungen.
Süss Microtec prüft nach gutem Quartal die Jahresprognose
Süss Microtec ist gut durch das dritte Quartal gekommen. Der Umsatz sei um 63,3 Prozent auf 60,6 Millionen Euro gestiegen, teilte das Halbleiterunternehmen mit. Das EBIT erreichte 9 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 4,9 Millionen Euro angefallen. Damit liegt die EBIT-Marge bei 14,9 Prozent nach minus 13,2 Prozent im Vorjahresquartal.
Lebensmittellieferdienst Getnow ist insolvent
Der Lebensmittellieferdienst Getnow ist zahlungsunfähig. Die Getnow New GmbH aus München hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem eine Finanzierungsrunde gescheitert war, wie der vom Amtsgericht München bestellte vorläufige Insolvenzverwalter mitteilte.
PNE baut zwei Windparks für den Eigenbetrieb
Die PNE AG baut den Eigenbetrieb von Windparks aus. Mit dem Bau des Windparks "Boitzenhagen" mit rund 25 Megawatt (MW) wurde Ende September begonnen. Der kürzlich genehmigte Windpark "Zahrenholz" mit einer Nennleistung von 21,6 MW hat bei der jüngsten Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur ebenfalls einen Zuschlag erhalten und soll kurzfristig in Bau gehen, wie das Unternehmen mitteilte.
Covid-19-Impfstoff von Oxford/Astrazeneca vielversprechend bei Älteren
Ein Covid-19-Impfstoff, der von der Universität Oxford und Astrazeneca plc zusammen entwickelt wurde, hat eine vielversprechende Immunantwort und geringe Nebenwirkungen bei älteren Menschen und älteren Erwachsenen gezeigt. Dies ergab eine Zwischenanalyse, die der britische Pharmahersteller als "ermutigend" bezeichnete.
Facebook steigt ins Geschäft mit Spielen aus der Cloud ein
Mit Facebook wettet ein weiteres Technologieschwergewicht auf die Zukunft der Videospiele in der Cloud. Der Konzern fügt seiner Spieleplattform Facebook Gaming eine Streamingfunktion für Spiele hinzu. Allerdings entstehen den Spielern keine Kosten, anders als es bei den Streamingangeboten für Spiele von Rivalen wie Google und Microsoft der Fall ist.
IPO/Ant will in Rekordbörsengang mehr als 34 Mrd USD einnehmen
Der chinesische Finanzdienstleister Ant Group will mit seinem Gang an die Börse mindestens 34,4 Milliarden US-Dollar einsammeln. Dies wäre der bislang größte Börsengang weltweit und würde den Status des Unternehmens als eines der wertvollsten in den Bereichen Technologie und Finanzen zementieren.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 26, 2020 13:35 ET (17:35 GMT)
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