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EZB/Enria will Bad Banks mit gemeinsamer Finanzierung

DJ EZB/Enria will Bad Banks mit gemeinsamer Finanzierung

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Chef der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, will eine rasche Beseitigung notleidender Kredite nach der Corona-Krise. "Wir müssen schneller als nach der vorigen Krise sein. Die Bankenunion sollte das ermöglichen", schreibt Enria in einem auf der Website der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Meinungsbeitrag. Asset Manager könnten dabei helfen, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, fügte er hinzu. Gemeint sind damit so genannte Bad Banks, zu denen Problemkredite ausgelagert werden.

Enria weist in seinem Beitrag darauf hin, dass die Kreditqualität der Euroraum-Banken zwölf Jahre nach dem Scheitern von Lehman Brothers und neun Jahre nach dem ersten privaten Schuldenschnitt während der griechischen Schuldenkrise immer noch nicht wieder ihr Vorkrisenniveau erreicht habe. Inzwischen verlangten die EZB und der Bankenregulierer Eba einen aktiveren Umgang mit solchen Altlasten.

"Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen aber, dass die Bereinigung der Bankbilanzen viel rascher ablief und die Fähigkeit zur Kreditvergabe viel schneller wiederhergestellt war, wenn Asset Manager eingesetzt wurden", schreibt Enria.

Solche Asset Manager betrachtet Enria auch als ein Werkzeug, um eine Restrukturierung des überdimensionierten europäischen Bankenmarkts anzustoßen. "Asset Management Companies können die Unterstützung von Banken mit vielen notleidenden Krediten mit einer angemessenen Form von Konditionalität verbinden und damit für die dringend benötigte Verbesserung von Geschäftsmodellen sorgen", so Enria.

Europa soll gemeinsam und nicht national reagieren 

Der EZB-Bankenaufsichtsschef plädiert zudem für eine gemeinsame europäische Reaktion anstelle unkoordinierter nationaler Initiativen. "Die exogene und symmetrische Natur des von der Pandemie ausgelösten Schocks sollte gute Voraussetzungen für eine Einigung auf eine europäische Initiative bieten", schreibt er.

Dabei gehe es nicht darum, Banken zu helfen, die exzessive Risiken eingegangen seien und diese nicht ordentlich gemanagt hätten. Vielmehr müssten Banken überall in Europa in die Lage versetzt werden, Haushalte und Unternehmen zu unterstützen. Zudem könne so der Wandel hin zu einer grüneren und technologieorientierteren Wirtschaft begleitet werden.

In dem Beitrag deutet Enria an, dass er sich die Schaffung einer großen europäischen Bad Bank wünscht. Alternativ sei aber auch ein angemessen konstruiertes Netzwerk nationaler Asset Manager vorstellbar, bei dem Finanzierung und Preisbildung europäisch verankert werden müssten.

Nationale Bad Banks sollen von europäischer Finanzierung profitieren 

"Wenn die Finanzierung von einer europäischen Stelle garantiert wird, dann würde jeder nationale Asset Manager unabhängig von seinem Standort in den Genuss der Kreditwürdigkeit der EU kommen", argumentiert Enria. Eine solche Finanzierung erfordere natürlich auch eine angemessen einheitliche und nachvollziehbare Bewertungsmethodik sowie die notwendigen Daten.

Direkten Zugang zu Mitteln aus dieser Quelle sollen laut Enria nur solche Banken bekommen, die nach Einschätzung ihres Aufsehers nach der Krise lebensfähig sind. Bei anderen Instituten müsse ein Zugang an strenge Bedingungen geknüpft werden, darunter Restrukturierungsmaßnahmen.

"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein solches System zu Verlusten führen sollte, muss es so konstruiert sein, dass ihre Vergemeinschaftung begrenzt oder sogar ausgeschlossen wird", schreibt Enria. Seiner Einschätzung lässt der gegenwärtige gesetzliche Rahmen die oben genannten Maßnahmen zu. "Falls nötig, sollten wir aber auch bereit sein, die Gesetze zu ändern."

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/smh

(END) Dow Jones Newswires

October 27, 2020 07:41 ET (11:41 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

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