MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Vermittlungsportal Check24 hat wegen seines Einstiegs ins Bankgeschäft Ärger mit Volks- und Genossenschaftsbanken. Der Verband der Sparda-Banken und der bayerische Genossenschaftsverband (GVB) fordern die Bundesregierung zum Einschreiten auf, weil sie einen Interessenkonflikt sehen: Check24 biete einerseits Kostenvergleiche für Bankkonten und sei gleichzeitig mit seiner kürzlich gegründeten Bank nun Wettbewerber im Finanzgeschäft geworden, kritisieren die zwei Verbände in einem Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Justizministerin Christine Lambrecht (beide SPD).
Check24 weist die Vorwürfe mit dem Argument zurück, dass der Kontenvergleich staatlich reguliert und vom TÜV zertifiziert ist - und das hauseigene Bankangebot nach denselben objektiven Kriterien verglichen werde. "Und diesen Rankings muss sich natürlich auch das Produkt der C24 Bank stellen, so wie jedes andere der über 500 Produkte natürlich auch", sagte ein Sprecher. "Von daher sehen wir in keinster Weise einen Interessenkonflikt."
Die zwei Verbände fordern Scholz und Lambrecht auf, entweder den gleichzeitigen Betrieb von Vergleichsportal und Bank zu verbieten, oder Check24 zur Einstellung seines Vergleichsportals aufzufordern.
Check24 hingegen argumentiert, dass Vergleichsportale im besten Interesse der Kunden und von der Politik ausdrücklich gewünscht seien: "Politik und Regulierer wollen den Verbraucher stärken durch solche Vergleiche", sagte eine Sprecherin. "Wir stellen den Vergleich so dar, wie ihn der Regulierer ganz klar reglementiert hat."/cho/DP/mis