Bereits knapp 80 Millionen US-Amerikaner und damit mehr als die Hälfte der etwa 150 Millionen Wahlberechtigten haben sich entschieden und ihre Stimme abgegeben. Der extrem polarisierende Wahlkampf und die immer stärker in zwei Lager mit teilweise komplett gegensätzlichen Ansichten geteilte Gesellschaft werden voraussichtlich für eine Rekordwahlbeteiligung sorgen.
Obwohl Herausforderer Joe Biden in Umfragen, bei Wettbüros und Expertenbefragungen seit Monaten klar vor Amtsinhaber Donald Trump liegt, gilt die Hauptsorge dem nicht auszuschließenden Szenario eines knappen Wahlausgangs mit einem längeren Auszählprozess und evtl. sogar einer juristischen Auseinandersetzung zur Ermittlung des Wahlsiegers. Sollte tatsächlich eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs notwendig sein, bestünde die akute Gefahr erneut aufflammender sozialer Unruhen, verbunden mit negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Erholung. Auch an den Kapitalmärkten würde es in diesem Fall wieder schwankungsreicher werden.
Sollte Biden die Wahl hingegen relativ eindeutig gewinnen, könnte das endgültige Ergebnis bereits Ende der ersten Novemberwoche feststehen - unter Berücksichtigung einer etwas länger andauernden Auszählungsphase aufgrund der großen Anzahl an Briefwählern. In diesem Fall wäre für die Umsetzung wichtiger Pläne Joe Bidens entscheidend, ob die Demokraten auch eine Mehrheit um Senat erringen. Da sich Demokraten und Republikaner vor den Wahlen nicht mehr auf ein neues Konjunkturpaket einigen konnten, wäre eine demokratische Mehrheit im Senat zusammen mit der weiterhin bestehenden Mehrheit im Repräsentantenhaus eine Voraussetzung, um wichtige Unterstützungsmaßnahmen schnell auf den Weg zu bringen. Sollte das nicht der Fall sein, müsste Biden seine enormen Ausgabenpläne einschränken.
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