DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTFAHRTBRANCHE - Die Luftfahrtbranche fordert, für Rückkehrer aus Risikogebieten zügig Corona-Schnelltests verfügbar zu machen. "Wenn wir alle Ankommenden testen, wissen wir genau, wer infiziert ist", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber. "Wenn wir jetzt alle nicht-getestet fünf Tage in Quarantäne schicken bis zu einem möglichen Test, dann wissen wir das nicht." Gerber bezog sich auf die veränderten Testvorschriften für Rückkehrer aus Risikogebieten, die am 8. November in Kraft treten. Demnach müssen solche Reisenden für zehn Tage in Quarantäne gehen - sie können die Zeit aber mit einem negativen Corona-Testergebnis verkürzen. Der Test kann frühestens ab Tag fünf der Einreise gemacht werden. Gerber zweifelte an, dass sich sämtliche Reisende an die Quarantäne-Vorschrift halten. (FAZ)
ELEKTROAUTOS - Führende Wirtschaftspolitiker der SPD fordern massive staatliche Investitionen in die Elektromobilität, um die Transformation der Autoindustrie zu unterstützen und den Automobilstandort Deutschland zu sichern. "Die Automobilindustrie besitzt aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und Arbeitsmarktrelevanz eine systemische Relevanz. Deutschland ist ein Industrieland und soll es bleiben", heißt es in einem Strategiepapier, das sozialdemokratische Ministerpräsidenten, Gewerkschafter, Mitglieder der Bundestagsfraktion sowie alle Landeswirtschaftsminister der SPD unterzeichnet haben. Es liegt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor. "Wir wollen Innovationen fördern, um auch in Zukunft Weltmarktführer im Automobilsektor zu bleiben", so das Papier weiter. (RND)
ELEKTROAUTOS - Die Politik ebnet Elektroautos den Weg mit vielfältigen Fördermaßnahmen. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor dagegen haben angesichts wachsender Anforderungen an den Klimaschutz keine Zukunft mehr. Doch eine umfassende Zwischenbilanz des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) signalisiert nun erhebliche Zweifel an der Einseitigkeit der politischen Entscheidung. Danach sind E-Autos klimaschädlicher als ihr Ruf. Betrachtet man den ganzen Lebenszyklus, treten gravierende Nachteile der Elektromobilität zutage. "Die Studie belegt, dass es hinsichtlich der CO2-Bilanz von Autos mit Batterieantrieb erhebliche Missverständnisse gibt. Die CO2-Bilanz von Elektroautos ist keineswegs grundsätzlich besser als die CO2-Bilanz von Autos mit Verbrennungsmotor", sagte VDI-Präsident Volker Kefer. Solange die Batterien für Elektroautos in Ländern mit hohem Kohlestromanteil produziert würden, seien Autos mit Verbrennungsmotor "mit deutlichem Abstand die klimafreundlichere Wahl", sagte Kefer. Das ändere sich erst, wenn die Batterien mittels Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt würden. (Handelsblatt)
LUFTFILTER - Die FDP fordert gegen die rasant steigende Zahl der Corona-Infektionen ein Sofortprogramm für die flächendeckende Ausstattung mit Lüftungsanlagen. Dass der Bundesregierung die Eindämmung der Corona-Ausbreitung über kleinste Schwebeteilchen - sogenannte Aerosole - bisher nur eine halbe Milliarde wert sei, sei "ein schlechter Witz", sagte der Vizechef der Liberalen im Bundestag, Michael Theurer. "Die Bundesregierung muss noch dieses Jahr mindestens eine Milliarde für die Unterstützung von Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel beim Aufbau von Luftfiltern aufbringen." (Handelsblatt)
INTENSIVPATIENTEN - Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, rechnet angesichts der steigenden Zahl von Corona-Infizierten mit einem Rekord bei den intensivmedizinisch-versorgten Patienten in Deutschland. "In zwei bis drei Wochen werden wir die Höchstzahl der Intensivpatienten aus dem April übertreffen - und das können wir gar nicht mehr verhindern. Wer bei uns in drei Wochen ins Krankenhaus eingeliefert wird, ist heute schon infiziert", sagte Gaß der Bild-Zeitung. Das sei leider die realistische Prognose, sagte Gaß. Er kündigte zudem an, auch Pflegepersonal aus nicht-intensivmedizinischen Bereichen auf den Intensivstationen einzusetzen. "Das ist natürlich nicht optimal, aber in einer solchen Ausnahmesituation zu rechtfertigen", sagte Gaß. (Bild-Zeitung)
MASKEN - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will 290 Millionen Masken aus Bundesbeständen an Pflegeheime und ambulante Pflegedienste verschicken, um Pflegekräfte und Pflegebedürftige in der Pandemie zu unterstützen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, sollen die bundesweit rund 33000 Einrichtungen insgesamt knapp 100.000 Pakete mit jeweils 1000 hochwertigen FFP2-Masken zum Eigenschutz für das Personal und 2000 einfachen OP-Masken für die Pflegebedürftigen und ihre Besucher bekommen. Die Masken-Hilfspakete stammen nach Angaben des Gesundheitsministeriums aus den Beständen der Bundesregierung, die in der ersten Phase der Pandemie angeschafft worden waren. (Funke Mediengruppe)
WIEDERAUFBAUFONDS - Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), warnt vor einem Scheitern der Gespräche über den milliardenschweren EU-Wiederaufbaufonds. "Wenn die Corona-Hilfen nicht ab Anfang 2021 fließen können, dann würde der Wiederaufbau nach der Corona-Krise verzögert und Vertrauen in die Politik verloren gehen. Das darf nicht passieren", sagte Weber der Bild-Zeitung. Weber betonte, das EU-Parlament habe bereits im September grünes Licht dafür gegeben, dass die EU Kredite für den Wiederaufbaufonds aufnehmen kann. "Es ist jetzt an den EU-Staaten, dies auf den Weg zu bringen", sagte Weber. (Bild-Zeitung)
DISPOZINSEN - Banken verlangen von ihren Kunden fast zehn Prozent Zinsen, wenn deren Konto ins Minus rutscht. Das zeigt eine neue Studie der Verbraucherzentralen, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Selbst in der Corona-Krise langen manche Kreditinstitute noch mehr zu. Zugleich erzielen Sparguthaben so gut wie keine Rendite. Eine Entwicklung, die laut Experten vor allem Geringverdienern immer mehr zu schaffen macht. (SZ)
AUSSENHANDEL - Die neuen Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind aus Sicht des Groß- und Außenhandels angemessen. Die Maßnahmen seien "konsequent und richtig", sagte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA). Die Hilfszusagen für die von Schließungen betroffenen Unternehmen bewertet der BGA-Präsident positiv. "Damit hat Deutschland in Europa, vielleicht sogar weltweit, ein Alleinstellungsmerkmal, um das wir beneidet werden", sagte er. Es sei "beeindruckend, wie schnell und ohne Streit das über die Bühne geht". Dafür gebühre der Bundesregierung ein Riesenkompliment. (Handelsblatt)
STEUERDATEN - In Bulgarien haben Hacker im großen Stil deutsche Steuerdaten ausgespäht. Es gibt Vermutungen, dass die Spur nach Russland reicht. Das Bundesfinanzministerium hält sich jedoch zumindest in diesem Punkt bedeckt und verweist auf die Regeln für die Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde in Bulgarien. (FAZ)
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November 02, 2020 00:36 ET (05:36 GMT)
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