LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Oktober weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt. Der vom Marktforschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg auf Monatssicht um 1,1 Punkte auf 54,8 Punkte, wie das Institut am Montag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit liegt der Indikator so hoch wie seit gut zwei Jahren nicht mehr und zeigt klar Wachstum an. Ein erstes Schätzergebnis hatte noch 54,4 Punkten ergeben.
In Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien - den vier größten Volkswirtschaften des Währungsraums - hellte sich die Stimmung jeweils auf. Am höchsten liegt der Indikator jedoch in Deutschland. Die größte Volkswirtschaft Europas erweise sich wieder einmal als Wachstumslokomotive, kommentierte Markit.
In der Eurozone insgesamt hätten sowohl die Binnen- als auch die Auslandsnachfrage angezogen. Die Industrie habe regelrecht geboomt, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Produktion und Auftragseingang legten sogar so stark zu wie selten zuvor in den letzten zwanzig Jahren."
Die zweite Corona-Welle hat die Stimmung in der Industrie bisher nicht dämpfen können. Zu erklären ist dies damit, dass von den neuen Corona-Beschränkungen der Industriesektor wenig betroffen ist. Deutlich schlechter dürfte die Entwicklung im Dienstleistungsbereich ausfallen, der unter neuerlichen Beschränkungen zu leiden hat. Die entsprechenden Umfragewerte gibt Markit am Mittwoch bekannt.
Die Daten im Überblick:
Region/Index Oktober Prognose Vorläufig Vormonat
EURORAUM
Verarb. Gew. 54,8 54,4 54,4 53,7
DEUTSCHLAND
Verarb. Gew. 58,2 58,0 58,0 56,4
FRANKREICH
Verarb. Gew. 51,3 51,0 51,0 51,2
ITALIEN
Verarb. Gew. 53,6 53,7 --- 53,2
SPANIEN
Verarb. Gew. 52,5 51,0 --- 50,8°
(Angaben in Punkten)
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