DJ Mittelstandsverband und Anzeigenblätter wollen höhere Minijob-Grenze
BERLIN (Dow Jones)--Der Druck zur Erhöhung der Verdienstgrenze bei den Minijobs wächst. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fordert gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) eine Anhebung von 450 Euro auf 530 Euro monatlich und eine Dynamisierung der Verdienstgrenzen, die sich an der Lohnentwicklung orientieren sollte.
Durch den steigenden Stundenlohn und die feste Lohnobergrenze von bisher 450 Euro stünden Beschäftigte in immer geringerem zeitlichem Umfang zur Verfügung, um nicht über die Grenze zu kommen und damit steuerlich benachteiligt zu werden. "Dies hat zur Folge, dass sich die Anstellung von Mitarbeitern im Minijob für Mittelständler kaum noch lohnt", beklagt der Mittelstandsverband.
Die Arbeitenden könnten nicht vom steigenden Mindestlohn profitieren, da dessen Erhöhung nur einer Verkürzung ihrer Arbeitszeit gleichkommt. Auf Seiten der Arbeitgeber würden viele Branchen bei jeder anstehenden Mindestlohnerhöhung mit hohen bürokratischen Aufwänden belastet, wenn Arbeits- und Einsatzpläne aufgrund der starren Verdienstgrenzen angepasst werden müssen.
"Das ist eine unhaltbare Situation, da sich der Minijob als ein erfolgreiches Modell zum Hinzuverdienst für Schüler, Studierende und Rentner und für den flexiblen Einsatz von Mitarbeitenden für Arbeitgeber bewährt hat, das von allen Beteiligten geschätzt wird", so der Mittelstandsverband.
Der Mindestlohn von aktuell 9,35 Euro die Stunde soll bis Mitte 2022 in vier Schritten auf 10,45 Euro pro Stunde steigen.
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November 03, 2020 10:16 ET (15:16 GMT)
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