
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet mit Sorge, dass die Banken ihre Kreditstandards in der Coronakrise wieder verschärfen - und will notfalls gegensteuern, damit der wirtschaftliche Aufschwung nicht gefährdet wird. Das kündigt die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel im Handelsblatt an. Eine Zinssenkung sei bei der nächsten Sitzung der Notenbank im Dezember durchaus eine Option. "Unsere Analysen zeigen, dass eine weitere Senkung möglich wäre, ohne an den Punkt zu gelangen, an dem sie nicht mehr wirkt oder sogar schadet." Bislang hatte die EZB in der Coronakrise auf eine weitere Senkung verzichtet. Der Einlagenzins, den Banken für überschüssige Liquidität bei der Notenbank zahlen, liegt bei minus 0,5 Prozent. Der Leitzins ist ohnehin fest bei null zementiert. (Handelsblatt)
5G-NETZE - Die Landesregierung von Baden-Württemberg unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen beim Aufbau eigener 5G-Mobilfunknetze, auch Campusnetze genannt. Die Firmen können ab Dezember an fünf Forschungseinrichtungen in Stuttgart, Mannheim, Reutlingen, Karlsruhe und Freudenstadt 5G-Testzentren nutzen. So bietet das Stuttgarter Fraunhofer IPA ein 5G-Testfeld für Fabriken und Produktionssysteme an und das Karlsruher KIT für die vorausschauende Instandhaltung von Maschinen. "Damit sollen die Firmen für ihre jeweiligen Bedürfnisse die Potenziale von 5G erforschen. Mit 5G steht die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft auf dem Spiel", sagte Projektleiter Matthias Schneider. (Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten)
FLUGHÄFEN - Der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) fordert im Vorfeld des Luftverkehrsgipfels der Bundesregierung am Freitag angesichts der dramatischen Folgen der Corona-Pandemie finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe für die Branche. Diese sollen vor allem Flughäfen und die Deutsche Flugsicherung (DFS) stützen. "Wir sind in den zweiten Lockdown des Luftverkehrs hineingelaufen", so BDL-Geschäftsführer Matthias von Randow. "Es darf aber keine irreparablen Strukturbrüche geben." (SZ)
LIQUIDITÄTSENGPÄSSE - Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland (19 Prozent) kämpft mit akuten Liquiditätsengpässen. Besonders betroffen sind der Maschinenbau (19 Prozent) und der Kraftfahrzeugbau (26 Prozent). Das geht aus einer Sonderauswertung der Herbst-Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. 27 Prozent der Maschinenbauer verzeichnen demnach in der Krise zudem einen Rückgang des Eigenkapitals, im Kfz-Bau sind es 37 Prozent, in der Gesamtwirtschaft 28 Prozent. (Handelsblatt)
ÜBERBRÜCKUNGSHILFEN - Von den etwa 25 Milliarden Euro an staatlichen Corona-Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen sind nach Angaben der Bundesregierung noch nicht einmal 1 Milliarde Euro abgeflossen. Wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor, flossen bis Mitte Oktober 954 Millionen ab. Insgesamt seien 92.861 von 128.714 Anträgen bewilligt worden. (Augsburger Allgemeine)
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November 04, 2020 00:36 ET (05:36 GMT)
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