DJ XETRA-SCHLUSS/DAX steigt trotz ungewissem US-Wahlausgang
FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz eines ungewissen US-Wahlausgangs hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch sehr fest geschlossen. US-Präsident Donald Trump und die Republikanische Partei haben besser als erwartet abgeschnitten. Die von vielen erwartete "Blaue Welle" ist ausgeblieben. Das wurde an der Börse positiv gesehen, dürfte das Risiko höherer Unternehmenssteuern und einer stärkeren Regulierung doch geringer sein. Die noch offene Präsidentschaftswahl wird in den Swing States Michigan und Wisconsin entschieden werden. Dort liegt Biden bislang knapp vorne. Mit Blick auf den Senat zeichnet sich ab, dass die Republikaner ihre Mehrheit behalten werden, genauso wie die Demokraten im Repräsentantenhaus.
Der DAX gewann nach volatilem Verlauf 1,9 Prozent auf 12.324 Punkte, im Tagestief hatte der Index bei 11.848 Punkten gestanden. Derweil hat sich Trump bereits zum Wahlsieger erklärt und will außerdem per Gerichtsbeschluss die weitere Auszählung stoppen lassen. Damit könnte es zu der im Vorfeld bereits befürchteten Hängepartie kommen, bis ein endgültiges Wahlergebnis feststeht. Daraus könnte sich eine veritable Verfassungskrise entwickeln. Konjunkturdaten aus China und den USA sowie die weiter rasant steigenden Infektionszahlen spielten in diesem Umfeld keine Rolle.
BMW erzielt Milliardengewinn
Für Bewegung bei den Einzelwerten sorgte weiter die Berichtssaison. BMW hat im dritten Quartal von der steigenden Autonachfrage nach dem Lockdown profitiert und wieder einen Milliardengewinn erzielt. Unter dem Strich steigerte BMW den Gewinn überraschend deutlich. An dem insgesamt aber düsteren Ausblick für das Gesamtjahr hielt BMW aber fest. Für die Aktie ging es 0,6 Prozent nach oben.
Vonovia gewannen 5,4 Prozent. Das Immobilienunternehmen will für 2020 angesichts coronabedingt "nicht signifikanter" Auswirkungen auf das eigene Geschäft eine höhere Dividende zahlen. Außerdem traut sich Vonovia Gewinnziele nun schon früher zu.
Um 7 Prozent nach oben sprangen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC). Dies sei eine Erleichterungsreaktion über das Wahlergebnis in den USA gewesen, hieß es. Bei einer "Blauen Welle" hätten die Demokraten Ausgaben im Gesundheitsbereich leichter kappen können. Dies hätte auch das Dialyse-Geschäft von FMC ausbremsen können.
Für Fraport ging es um 1,2 Prozent nach unten. Während momentan über Staatshilfe für Flughäfen gesprochen wird, meldete der Frankfurter Flughafenbetreiber ernüchternde Zahlen. Brenntag stiegen nach der Vorlage von Geschäftszahlen um 0,8 Prozent - Warburg sprach von einem überzeugenden Cashflow. Hannover Rück gewannen nach Zahlen 0,9 Prozent. Nach einer Wertberichtigung gaben K+S um 4,1 Prozent nach. SNP erholten sich derweil von den jüngsten Verlusten nach dem überraschenden Tod des Unternehmensgründers und gewannen 9 Prozent.
Kursfeuerwerk bei Elmos
Gefeiert wurden die Zahlen von Elmos Semiconductor. Sie lagen am oberen Rand der Erwartungen. "Vor allem der Ausblick ist ungewöhnlich optimistisch und selbstsicher für diese Zeiten", so ein Händler. Elmos sieht das dritte Quartal als den "klaren Wendepunkt" des Geschäfts an und geht von einer deutlichen Belebung im vierten Quartal aus. Der Kurs machte einen Satz um 15,4 Prozent nach oben.
Als sehr positiv wurde auch die erhöhte Gewinnprognose von Süss Microtec gesehen. "Von SK Hynix bis Elmos läuft es rund in der Computerbranche", sagte ein Händler. Süss hat die EBIT-Marge auf 5,5 bis 7,5 Prozent von zuvor 3 bis 5 Prozent angehoben. Bei unveränderter Umsatzprognose entspricht das einer 60 Prozent höheren Gewinnprognose. Süss gewannen 3,5 Prozent.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 105,4 (Vortag: 86,8) Millionen Aktien im Wert von rund 4,70 (Vortag: 3,72) Milliarden Euro. Es gab 29 Kursgewinner und 1 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.324,22 +1,95% -6,98% DAX-Future 12.314,50 +2,02% -5,68% XDAX 12.324,49 +1,69% -6,17% MDAX 27.241,37 +2,52% -3,78% TecDAX 2.964,36 +2,72% -1,68% SDAX 12.163,63 +1,22% -2,78% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,35 32 ===
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November 04, 2020 11:53 ET (16:53 GMT)
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