DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Russland fand wegen des Feiertages "Tag der Einheit des Volkes Russlands" kein Handel statt.
AKTIENMÄRKTE (18:46 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.161,07 +2,01% -15,60% Stoxx50 2.887,27 +2,36% -15,16% DAX 12.324,22 +1,95% -6,98% FTSE 5.883,26 +1,67% -23,28% CAC 4.922,85 +2,44% -17,65% DJIA 28.243,47 +2,78% -1,03% S&P-500 3.482,31 +3,36% +7,79% Nasdaq-Comp. 11.656,49 +4,44% +29,91% Nasdaq-100 11.838,77 +4,95% +35,56% Nikkei-225 23.695,23 +1,72% +0,16% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 176,33 +30
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,87 37,66 +3,2% 1,21 -31,1% Brent/ICE 41,10 39,71 +3,5% 1,39 -38,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.894,65 1.909,30 -0,8% -14,66 +24,9% Silber (Spot) 23,89 24,28 -1,6% -0,38 +33,9% Platin (Spot) 870,40 874,03 -0,4% -3,63 -9,8% Kupfer-Future 3,11 3,09 +0,5% +0,01 +10,0%
Die Ölpreise ziehen im Gefolge der Aktienkurse kräftig an. Stützend wirke der Rückgang der US-Rohöllagerbestände, den die staatliche Energy Information Administration gemeldet hat. Analysten hatten mit einem Anstieg der Vorräte gerechnet. Der Goldpreis gibt leicht nach. Investoren seien mit großen Gold-Positionen in die Wahl gegangen und verkauften nun das Edelmetall angesichts der bestehenden Unsicherheiten und schichteten in den liquideren Dollar um.
FINANZMARKT USA
Trotz des weiterhin unklaren Ausgangs der US-Wahl setzt die Wall Street am Mittwoch ihre Gewinnserie fort. Angeführt wird der Markt vom Pharmasektor, der 5,3 Prozent im Plus liegt. Der Sektor profitiert nach Angaben von Beobachtern davon, dass es bei der US-Wahl nicht zu einer "Blauen Welle" gekommen ist. Bei einer Blauen Welle hätten die Demokraten Ausgaben im Gesundheitsbereich leichter kappen können. Gefragt sind auch Technologiewerte mit Kursgewinnen von 3,8 Prozent im Schnitt. Hier stütze die Erleichterung darüber, dass das Risiko einer stärkeren Regulierung der Branche nach der Wahl wohl abgenommen habe. Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden liefern sich weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwar sind noch nicht alle Stimmen ausgezählt, aber bisher sieht es danach aus, dass weder Republikaner noch Demokraten von den Wählern ein eindeutiges Mandat für einen radikalen politischen Kurswechsel bekommen haben. Die Demokraten dürften im Repräsentantenhaus auch künftig die Mehrheit haben, während der Senat weiter von den Republikanern kontrolliert werden dürfte. Keinen Impuls setzen die US-Konjunkturdaten. Im Pharmasektor steigen Biogen-Aktien um 40 Prozent. Vertreter der US-Gesundheitsbehörde FDA haben sich positiv zum Alzheimer-Medikament Aducanumab geäußert, über das ein FDA-Ausschuss am Freitag beraten wird. Biogen und die japanische Eisai arbeiten seit 2017 gemeinsam an der Entwicklung des Medikaments, die Anfang vergangenen Jahres nach Rückschlägen während der Phase-III-Studie vorübergehend eingestellt und Ende 2019 wieder aufgenommen wurde. Die Aktien der Fahrdienstleister Uber und Lyft verteuern sich um 14,8 und 11,7 Prozent. Im US-Bundesstaat Kalifornien haben die Wähler zeitgleich mit der Präsidentschaftswahl in einem Volksentscheid dafür gestimmt, dass die Fahrer der beiden Unternehmen rechtlich auch künftig als selbständige Vertragsnehmer gelten. Vor der Abstimmung hatten die beiden Titel unter Druck gestanden, weil die Behandlung der Fahrer als Angestellte nach Ansicht von Beobachtern das Geschäftsmodell der Unternehmen gefährdet hätte.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
22:02 US/Qualcomm Inc, Ergebnis 4Q, San Diego
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Trotz eines ungewissen US-Wahlausgangs haben Europas Börsen am Mittwoch sehr fest geschlossen. US-Präsident Donald Trump und die Republikanische Partei haben besser als erwartet abgeschnitten. Die von vielen erwartete "Blaue Welle" ist ausgeblieben. Das wurde an der Börse positiv gesehen, dürfte damit das Risiko höherer Unternehmenssteuern und einer stärkeren Regulierung doch geringer sein. Die noch offene Präsidentschaftswahl wird in den Swing States Michigan und Wisconsin entschieden werden. Dort liegt Biden bislang knapp vorne. Mit Blick auf den Senat zeichnet sich ab, dass die Republikaner ihre Mehrheit behalten werden, genauso wie die Demokraten im Repräsentantenhaus. Derweil hat sich Trump bereits zum Wahlsieger erklärt und will außerdem per Gerichtsbeschluss die weitere Auszählung stoppen lassen. Damit könnte es zu der im Vorfeld bereits befürchteten Hängepartie kommen, bis ein endgültiges Wahlergebnis feststeht. Daraus könnte sich eine veritable Verfassungskrise entwickeln. Konjunkturdaten aus China und den USA sowie die weiter rasant steigenden Infektionszahlen spielten in diesem Umfeld keine Rolle. BMW hat im dritten Quartal von der steigenden Autonachfrage nach dem Lockdown profitiert und wieder einen Milliardengewinn erzielt. Am insgesamt aber düsteren Ausblick für das Gesamtjahr hielt BMW aber fest. Für die Aktie ging es 0,6 Prozent nach oben. Axa gewannen 3,9 Prozent. Zwar lagen die Verluste durch Naturkatastrophen im zweiten Halbjahr 2020 etwa 10 Prozent über den Erwartungen von Morgan Stanley, doch stehe dies im Zusammenhang mit einem sehr aktiven dritten Quartal. Intesa Sanpaolo gewannen nach Zahlen 3,7 Prozent. Ahold Delhaize verloren trotz guter Zahlen 1,9 Prozent. Hier dürften die US-Wahlen belastet haben. Die USA sind die größte Geschäftsregion des Konzerns. Um 7,0 Prozent nach oben sprangen die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC). Dies sei eine Erleichterungsreaktion über das Wahlergebnis in den USA gewesen, hieß es. Bei einer "Blauen Welle" hätten die Demokraten Ausgaben im Gesundheitsbereich leichter kappen können. Dies hätte auch das Dialyse-Geschäft von FMC ausbremsen können. Der Pharmasektor in Europa war mit Aufschlägen von 4,9 Prozent Tagesgewinner.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:24 Di, 17:08 % YTD EUR/USD 1,1717 -0,09% 1,1641 1,1729 +4,5% EUR/JPY 122,49 -0,14% 122,13 122,65 +0,5% EUR/CHF 1,0692 -0,06% 1,0665 1,0704 -1,5% EUR/GBP 0,9016 +0,52% 0,8966 0,8980 +6,5% USD/JPY 104,53 -0,08% 104,93 104,57 -3,9% GBP/USD 1,2997 -0,56% 1,2988 1,3065 -1,9% USD/CNH (Offshore) 6,6299 -0,65% 6,7188 6,6788 -4,8% Bitcoin BTC/USD 14.182,00 +2,53% 13.822,00 13.703,50 +96,7%
Der Dollar gibt anfängliche Gewinne wieder ab. Der Dollar-Index sinkt um 0,2 Prozent. Das Ergebnis bleibe ungewiss, was die Aussicht auf einen langen und umkämpften Wahlausgang erhöhe und den "sicheren Hafen Dollar" tendenziell stützen sollte, heißt es. "Ein zweites Trump-Mandat wird sich wahrscheinlich weiter als positiv für den Dollar erweisen, während ein Biden-Sieg den Greenback dazu zwingen könnte, einen Teil seiner Erholung abzugeben", merkt die Unicredit an.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den ostasiatischen Aktienmärkten haben am Mittwoch grüne Vorzeichen dominiert, während in den USA die Auszählung der Stimmen bei der Wahl um die US-Präsidentschaft lief. Maßgeblich für die insgesamt positive Tendenz waren die sehr festen Vorgaben aus den USA und Europa. Hinzu kam, dass in China der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sehr robust und besser als erwartet ausgefallen war. Dass bei der US-Präsidentschaftswahl Amtsinhaber Donald Trump besser im Rennen liegt, als es im Vorfeld Umfragen signalisiert hatten, schien Anleger zunächst nicht zu verunsichern. Das galt auch für den Umstand, dass sich eine knappe Entscheidung anbahnt und Trump bereits gewarnt hat, man werden sich den Sieg nicht "stehlen" lassen. Klarer Sieger war der japanische Aktienmarkt, wo der Nikkei-Index einen Satz nach oben machte und damit in die Nähe eines Neunmonatshochs. Händler sprachen von Nachholbedarf, weil der japanische Aktienmarkt am Vortag wegen eines Feiertages geschlossen war. Unterstützung kam derweil auch vom starken Dollar bzw. im Umkehrschluss vom schwächeren Yen, weil sich dadurch die Exportaussichten japanischer Unternehmen verbessern.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Alstria Office steigert Marge bei sinkenden Einnahmen
Die Alstria Office Reit-AG ist bisher kaum von den Folgen der Covid-19-Pandemie betroffen. Die Mieten seien im dritten Quartal vollständig gezahlt und im Frühjahr gestundete Mieten größtenteils nachgezahlt worden, teilte das Büro- und Gewerbeimmobilienunternehmen aus Hamburg mit. Nach neun Monaten beliefen sich die Mieteinnahmen auf 131,5 Millionen Euro. Der Rückgang um 6,4 Prozent oder 9,0 Millionen Euro sei Folge von Immobilienverkäufen oder ausgelaufenen Mietverträge, erklärte das Unternehmen.
Nicholas Teller legt AR-Mandat bei Commerzbank nieder
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 04, 2020 12:49 ET (17:49 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Bei der Commerzbank steht ein Wechsel im Aufsichtsrat an. Nicholas Teller, Mitglied des Aufsichtsrats der Commerzbank, habe sein Mandat mit Wirkung zum 31. Dezember 2020 niedergelegt, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Als Nachfolger soll Andreas Schmitz, derzeit Aufsichtsratschef bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG und ehemaliger Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, bestellt werden. Andreas Schmitz scheidet zum Jahresende aus dem Aufsichtsrat der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG aus.
K+S rechnet wegen Wertberichtigung von rund 2 Mrd Euro mit Ergebnisbelastung
Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S nimmt im Zuge seiner Neuausrichtung und der Erwartung langfristig niedriger Kalipreise eine Wertberichtigung von rund 2 Milliarden Euro vor. Wie der Konzern, der erst kürzlich den Verkauf seiner US-Salzsparte unter Dach und Fach gebracht hat, am Mittwoch mitteilte, soll die Sonderabschreibung im Abschluss des dritten Quartals 2020 vorgenommen werden. Diese Maßnahme werde dann das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern sowie den ROCE entsprechend belasten. Einen Liquiditätsabfluss sieht der Konzern allerdings nicht. "Mit der Wertberichtigung haben wir nun auch die Bilanz bereinigt. Damit schaffen wir einen größeren Handlungsspielraum für die Gestaltung unserer Zukunft", sagte Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender von K+S.
Ludwig Beck kassiert Prognose 2020 wegen Covid-19-Pandemie
Der Mode-, Textil- und Kosmetikeinzelhändler Ludwig Beck zieht angesichts coronabedingter Unsicherheiten für den Rest des Geschäftsjahres die Prognose 2020 zurück. "Aufgrund der Ungewissheit über die weitere Entwicklung ist im Moment auch nicht zu erkennen, wann eine neue Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 möglich sein wird", teilte die Ludwig Beck am Rathauseck-Textilhaus Feldmeier AG in München mit.
Gea verkauft Mutares seine Stall- und Milchkühltechnik
Der Anlagenbauer Gea trennt sich von zwei Unternehmen aus der Division Farm Technologies. Käufer des französischen Milchkühltank-Herstellers Japy SAS und des niederländischen Anbieters von Stalltechnik Royal De Boer Stalinrichtingen B.V. ist die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft Mutares SE & Co. KGaA, wie GEA mitteilte. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.
Knorr-Bremse holt sich ehemaligen Siemens-Manager als neuen Chef
Der Lkw- und Bahn-Zulieferer Knorr-Bremse holt sich einen ehemaligen Siemens-Manager als neuen CEO an Board. Der Aufsichtsrat habe in seiner Sitzung an diesem Dienstag einstimmig Jan Michael Mrosik zum 1. Januar 2021 für die Dauer von drei Jahren zum Vorstandsvorsitzenden der Knorr-Bremse AG berufen, teilte die im MDAX notierte Gesellschaft mit. Mrosik war zuletzt Chief Operating Officer des Geschäftsbereichs Digital Industries der Siemens AG.
Vonovia peilt 4,4 Mrd EUR Umsatz 2020 an - vorsichtiger bei Mietwachstum
Vonovia setzt sich nun erstmals mit den Zahlen zum Gesamtjahr ein Umsatzziel. Der Konzern schätzt wegen des Berliner Mietendeckels das organische Mietwachstum 2020 nun etwas niedriger ein. Nach der detaillierten Prognose, die der Bochumer DAX-Konzern am Mittwoch mit der Analystenpräsentation veröffentlichte, peilt Vonovia für 2020 einen Gesamtumsatz von 4,4 Milliarden Euro an. Im kommenden Jahr soll der Umsatz auf 4,9 bis 5,1 Milliarden Euro steigen.
Intesa Sanpaolo bekräftigt Gewinnziele
Intesa Sanpaolo hat mit den Zahlen zum dritten Quartal inklusive der erstmals konsolidierten UBI Banca die Prognosen bekräftigt. Zudem teilte die italienische Bank mit, sie werde die Europäische Zentralbank um Erlaubnis bitten, im kommenden Jahr die eigenen Reserven für eine Barausschüttung an die Aktionäre anzapfen zu dürfen. Intesa Sanpaolo SpA ist laut Mitteilung auf Kurs für die Gewinnziele 2020 und 2021 sowie
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November 04, 2020 12:49 ET (17:49 GMT)
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