DJ Handelsverband fordert wegen Teil-Lockdown Hilfen für Einzelhandel
BERLIN (Dow Jones)--Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnen angesichts des neuen Teil-Lockdowns vor einem Laden-Sterben in den deutschen Einkaufsstraßen und fordern staatliche Hilfen für den Einzelhandel. "Das erneute Herunterfahren des öffentlichen Lebens bringt viele Einzelhändler in den Innenstädten in eine existenzbedrohende Lage. Zwar darf der Einzelhandel geöffnet bleiben, gleichzeitig finden aber immer weniger Kunden den Weg in die Stadtzentren", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Da etwa die Gastronomie geschlossen sei, fehle es an einem "angenehmen Einkaufserlebnis".
Auch der Appell der Politik, zuhause zu bleiben, habe "tiefgreifende Folgen für die Handelsunternehmen", so Genth. "Deshalb muss die Politik ihre Nothilfen auch für Einzelhändler öffnen", forderte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Ansonsten würde "öde Innenstädte mit zahlreichen Leerständen" drohen. Auch der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband von rund 37.000 Immobilien-Unternehmen, befürchtet eine Verödung der Innenstädte. "Je länger die Pandemie dauert, desto mehr Lücken werden in den Fußgängerzonen entstehen", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner den Funke-Zeitungen. "Irgendwann werden die Hilfsgelder und Kurzarbeitergelder aufgebraucht sein. Wenn es dann zu weiteren Lockdowns kommt, gibt es eine massive Insolvenzwelle, die unsere Innenstädte zurück in die Steinzeit katapultieren werden."
Schon jetzt müssten sich Gedanken gemacht werden, wie die Fußgängerzonen nach der Pandemie aussehen könnten, sagte Mattner. Den Leerstand mit Wohnungen zu füllen, hält er für falsch: "Einkaufsstraßen leben davon, dass sich Geschäfte in Erdgeschossen ansiedeln. Das lockt Passanten an."
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November 04, 2020 19:00 ET (00:00 GMT)
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