DJ Lufthansa strebt 2021 weiter positiven operativen Cashflow an
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa ist auch im dritten Quartal weiter massiv von der Corona-Krise belastet worden, konnte die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal aber eingrenzen. Dazu trugen neben Kosteneinsparungen auch die Ausweitung des Flugplans in den Sommermonaten Juli und August bei, zudem steuerte das Frachtgeschäft trotz eines geringeren Angebotes ein positives Ergebnis bei. Der Konzern erwartet im kommenden Jahr weiterhin einen positiven operativen Cashflow, die Prognose ist angesichts der anhaltenden Pandemie allerdings mit Unsicherheiten behaftet.
Die operativen Aufwendungen konnten im dritten Quartal um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr reduziert werden, auch durch deutlich geringere Treibstoffaufwendungen, Gebühren und den Rückgang anderer Kosten, die unmittelbar vom Umfang des Flugprogramms abhängen. Durch die Nutzung von Kurzarbeit für große Teile der Belegschaft und weitere Maßnahmen konnten die Fixkosten um mehr als ein Drittel gesenkt werden. Darüber hinaus habe ein striktes Liquiditätsmanagement die Mittelabflüsse begrenzt.
Der durchschnittliche monatliche operative Mittelabfluss dürfte sich im Schlussquartal wieder ausweiten, soll aber ohne Berücksichtigung von Working- Capital-Veränderungen, Investitionen und Einmal- und Restrukturierungsaufwendungen auf rund 350 Millionen Euro begrenzt werden, nach 200 Millionen im dritten Quartal.
Der Rückgang des bereinigten freien Cashflows werde voraussichtlich geringer ausfallen als im dritten Quartal, weil der Konzern weniger Ticketkosten erstatten muss. Die Rückerstattungen an Kunden aufgrund von coronabedingten Flugstreichungen hatten sich im dritten in Quartal auf 2 Milliarden Euro summiert.
Die Lufthansa sieht sich weiter auf Kurs, im Jahresverlauf 2021 zu einem positiven operativen Cashflow zurückzukehren. Voraussetzung dafür sei, dass die Pandemielage eine Erhöhung der Kapazität auf rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus zulasse. In den Monaten Oktober bis Dezember bietet der Konzern maximal 25 Prozent der Vorjahreskapazität an.
Im dritten Quartal sackte der Umsatz um 74 Prozent auf 2,660 Milliarden Euro ab, unter dem Strich stand ein Konzernverlust von fast 2 Milliarden Euro. Im Vorjahresquartal hatte der Airlinekonzern noch 1,154 Milliarden Euro verdient. Bereits vor zwei Wochen hatte die Lufthansa mitgeteilt, dass das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) auf minus 1,262 Milliarden Euro eingebrochen ist, nach einem Gewinn von 1,297 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
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November 05, 2020 01:25 ET (06:25 GMT)
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