DJ Prosieben mit Verbesserungen im 3Q - neuer Ausblick
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE hat dank eines Aufwärtstrends im Werbemarkt einen Erholungskurs eingeschlagen. Nach dem sehr schwachen zweiten Quartal konnte der MDAX-Konzern seinen operativen Gewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr entgegen den Erwartungen steigern. Im Gesamtjahr wird der Medienkonzern die coronabedingte Scharte aber nicht mehr auswetzen, wie aus dem neuen Ausblick für 2020 hervorgeht.
So rechnet Prosieben im laufenden Jahr mit einem währungs- und portfoliobereinigten Umsatz von 3,85 bis 3,95 Milliarden Euro nach 4,13 Milliarden im Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei 600 bis 650 Millionen Euro liegen nach 872 Millionen 2019. Im zweiten Quartal habe man wegen Corona Einbußen im operativen Ergebnis von 190 Millionen Euro verzeichnet, die im Gesamtjahr nicht mehr aufholbar seien. Der Ausblick liegt im Rahmen der Analystenerwartungen, wie ein vom Unternehmen selbst zusammengestellter Konsens zeigt.
Viel hänge allerdings im vierten Quartal vom wichtigen Weihnachtsgeschäft der Werbekunden ab. Prosieben rechnet noch mit einem Rückgang der Werbeerlöse im einstelligen Prozentbereich. Im dritten Quartal haben sich die Werbeeinnahmen mit einem Minus von 6 Prozent deutlich erholt im Vergleich zum Vorquartal, das ein Minus von 37 Prozent aufgewiesen hatte.
Auf Konzernebene blieb der Umsatz im Berichtszeitraum mit 921 Millionen Euro nahezu stabil, während Analysten mit einem spürbaren Rückgang gerechnet hatten. Das neu formierte Segment Sevenone Entertainment, das die maßgeblich von den Werbeeinnahmen abhängigen TV-Geschäfte umfasst, verbuchte ein Minus von 5 Prozent. Auch im Produktionsgeschäft Red Arrow Studios sanken die Erlöse, während sie in der Nucom gleich blieben. In der Nucom bündelt Prosieben Online-Shops wie Flaconi und Erlebnisportale wie Jochen Schweizer. Mehr Geld als im Vorjahr nahm auf vergleichbarer Basis die neue Parshipmeet Group ein, die mehrere Dating-Portale inklusive der zugekauften Meet Group beinhaltet.
Das bereinigte EBITDA des Konzerns legte um 13 Prozent auf 149 Millionen Euro zu. Analysten hatten mit 126 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich verdiente Prosiebensat1 69 Millionen Euro nach 34 Millionen im Vorjahreszeitraum und einem Verlust im zweiten Quartal. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erreichte 13 Cent.
Kontakt zum Autor: matthias.goldschmidt@wsj.com
DJG/mgo/jhe
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2020 01:34 ET (06:34 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.