DJ Prosieben-Chef erwartet starken Werbe-November
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Prosiebensat1 Media SE ist nach einem soliden dritten Quartal zuversichtlich für die Entwicklung der Werbeerlöse im wichtigen Weihnachtsquartal. Nachdem die Werbeerlöse in den vergangenen Monaten teils massiv unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gelitten haben, prognostiziert Vorstandssprecher und CFO Rainer Beaujean für November wieder einen Anstieg der Einnahmen. "Dieser kann einstellig bis hoch einstellig sein", sagte der Manager im Gespräch mit Dow Jones Newswires.
Waren die Werbeeinnahmen, von denen das TV-Kerngeschäft von Prosieben maßgeblich abhängt, im zweiten Quartal noch um 37 Prozent eingebrochen, lag das Minus im dritten Quartal bis Ende September noch bei 5 Prozent. Für das gesamte vierte Quartal hat Prosieben die Prognose eines Rückgangs der Werbeerlöse im einstelligen Prozentbereich ausgegeben. "Wir wissen nicht, was im Dezember noch passiert", sagte Beaujean mit Blick auf das wachsende Infektionsgeschehen in Deutschland. Deshalb habe man einen konservativen Ansatz gewählt.
"Wichtig ist, dass der Einzelhandel nicht runtergefahren wird und das Momentum bleibt", sagte er. Das Haushaltseinkommen für das Weihnachtsgeschäft sei da. Prosieben sei attraktiv für Werbetreibende. "Die Reichweite ist gut, das Programm ist sehr gut, das honorieren die jungen Zielgruppen."
Prosiebensat1 hat mit den Drittquartalszahlen auch wieder einen Ausblick für Umsatz und operatives Ergebnis im Gesamtjahr gegeben. Demnach soll der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt 3,85 bis 3,95 Milliarden Euro nach 4,13 Milliarden im Vorjahr erreichen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei 600 bis 650 Millionen Euro liegen nach 872 Millionen 2019. Ein Teil der pandemiebedingten Ausfälle seien nicht mehr aufzuholen, hatte der Konzern mitgeteilt.
Am Aktienmarkt kommt der Ausblick gut an. Die im MDAX notierte Prosieben-Aktie legt am Mittag um über 12 Prozent zu.
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November 05, 2020 07:28 ET (12:28 GMT)
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