DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BILFINGER - Die Führung des angeschlagenen Industriedienstleisters Bilfinger prüft offenbar ernsthaft einen Verkauf an den amerikanischen Finanzinvestor Clayton, Dubilier & Rice (CD&R). Nach Interessensbekundungen von CD&R hat der Vorstand nach Informationen der FAZ den Rat von Investmentbankern eingeholt. In Finanzkreisen wird von einer Quelle als Fusionsberater Perella Weinberg genannt und namentlich dessen Partner Dietrich Becker. Der steht seit vielen Jahren schon Linde zur Seite, dem früheren Arbeitgeber von Bilfinger-Vorstandschef Tom Blades. Ob Perella Weinberg schon ein formales Mandat hat, ist noch nicht sicher zu eruieren. Klar ist nach Auskunft von Insidern, dass Bilfinger mit CD&R schon Gespräche geführt hat. (FAZ)
WIRECARD - Rund 1.600 Mitarbeiter arbeiteten Ende Juni in der Wirecard-Zentrale, weniger als 580 sind noch übrig. Für sie beginnt nun die entscheidende Phase im Ringen um die Zukunft des insolventen Zahlungsdienstleisters. Im November soll das europäische Kerngeschäft verkauft werden. Die Gespräche stehen nach Handelsblatt-Informationen in der entscheidenden Phase. Mit der spanischen Großbank Santander und dem britische Telekommunikationskonzern Lycamobile sind nur noch zwei Interessenten von ursprünglich knapp 80 übrig. Das Problem: Beide Kaufwilligen haben jeweils Vor- und Nachteile. (Handelsblatt)
PORSCHE - Porsche-Chef Oliver Blume begrüßt die Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder nach einer Absenkung der Unternehmensteuern auf 25 Prozent, Verlängerung der Prämie für Elektroautos und stärkere Forschungsunterstützung. "Wenn Unternehmen leistungsfähiger werden, dann nutzt es der gesamten Gesellschaft", sagte der Porsche-Chef. "Es kommt aber darauf an, dort mit staatlichem Geld zu unterstützen, wo der Hebel am größten ist, damit wir mit unserer Industrie Innovationsführer auf der Welt bleiben." Porsche stehe zu den ambitionierten CO2-Zielen der EU. Der Sportwagenbauer werde die Brüsseler Vorgaben durch seine Elektrifizierungsstrategie erfüllen. Der kleine Sportgeländewagen Macan soll bei Porsche als erster 2022 rein elektrisch fahren. (Handelsblatt)
VW - Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen zieht die niedersächsische Justiz Konsequenzen. Am Mittwoch hat das Landgericht Braunschweig alle Termine im Untreue-Prozess gegen zwei ehemalige Vorstände und zwei ehemalige Personalmanager von Volkswagen aufgehoben. Das Verfahren, in dem von 19. November an wegen mutmaßlich überhöhter Vergütung von Betriebsräten verhandelt werden sollte, könne wegen der Ansteckungsrisiken und verschärften Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen, erklärte das Gericht. (FAZ)
OPEL - Wäre Opel vor drei Jahren einfach bei seinem eingeschlagenen Pfad in puncto Umweltschutz geblieben, hätte der Autobauer 2,5 Milliarden Euro Strafe zahlen müssen. Das rechnete Opel-Chef Michael Lohscheller vor. Durch den Eigentümerwechsel von GM auf PSA habe Opel allerdings Mitte 2017 eine drastische Kurskorrektur eingeleitet, um den "sehr schlechten Flottenverbrauch" von damals noch zu drehen, bekundete der Opel-Chef. Die Folge: Der Rüsselsheimer Fahrzeughersteller wird seine CO2-Vorgaben dieses Jahr einhalten. "Es ist eine schöne grüne Null", so der Manager. (Handelsblatt)
AIRBNB - Der Rekordbörsengang des chinesischen Fintech-Konzerns Ant wird voraussichtlich um ein halbes Jahr verschoben - dafür zeichnet sich das IPO des zuletzt mit insgesamt 22 Milliarden Dollar bewerteten Internet-Wohnungsvermittlers Airbnb umso deutlicher ab: Das Unternehmen aus San Francisco öffnet die Bücher, wie Finanzkreise berichten, wenngleich das Unternehmen dies nicht offiziell bestätigt. (Börsen-Zeitung)
ATOS - In der Coronakrise hat mancher Manager seine Einstellung zum Thema Homeoffice geändert. Elie Girard, Chef des größten europäischen IT-Dienstleisters Atos, gehört auch dazu: "Covid hat bisherige Ansichten über Homeoffice und mobiles Arbeiten herausgefordert. Auch bei mir", räumt der Manager ein. "Es kann sehr effizient sein, und ich habe jetzt viel mehr direkte Kundentermine als früher, als es normal war zu reisen." So geht es derzeit vielen Managern - und hier liegt die Chance für Atos: "Der Homeoffice-Anteil wird sich von 20 auf 40 Prozent verdoppeln", sagt Girard. Viele Unternehmen, auch große, seien jedoch noch mit der Umstellung beschäftigt. (Handelsblatt)
ROCKET - Der prominente Aktionär Christian Strenger geht über die Anfechtungsklage eines Mitaktionärs gegen das Delisting von Rocket Internet vor, also den Rückzug von der Börse. Er schließe sich der Klage eines anderen Anteilseigners gegen den Vorstand und Aufsichtsrat an und handele insofern als Nebenintervenient, sagte Strenger. Das Unternehmen, das als Brutkasten für Internet-Start-ups fungiert, war vergangene Woche nach sechs Jahren von der Börse genommen worden. (FAZ)
ONLINE-GLÜCKSSPIELE - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt wegen des Verdachts der Veranstaltung illegaler Glücksspiele gegen mehrere Anbieter von virtuellen Casinospielen. Eines von drei Verfahren richtet sich gegen Tipico, einen der größten Anbieter von Sportwetten und virtuellen Automatenspielen im Netz und Partner des FC Bayern München. In einem zweiten Ermittlungsverfahren geht die Staatsanwaltschaft gegen die Lottoland-Gruppe vor, die sowohl Wetten auf den Ausgang von Lotterien als auch virtuelle Automatenspiele und Sportwetten anbietet. In einem dritten steht den Recherchen zufolge gegen einen Konzern aus Skandinavien im Fokus. (Süddeutsche Zeitung)
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November 06, 2020 01:07 ET (06:07 GMT)
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