Gleicht man die bisher bekannten Wahlergebnisse mit den Prognosen im Vorfeld ab, muss man insgesamt von einer Enttäuschung für die Demokraten und einem Erfolg für die Republikaner sprechen. Wer hätte erwartet, dass sich 70 Millionen Wähler (rund 48 Prozent aller abgegebenen Stimmen gingen an Trump) nach einer Fortsetzung der Trumpschen Präsidentschaft sehnen und der Senat in den Händen der Republikaner bleibt? Aber auch ein knapper Sieg ist ein Sieg und die Demokraten werden sich nicht beklagen, wenn es letztlich reicht, um Trump abzulösen.
Ein guter Teil der heiß umkämpften Bundesstaaten untersteht einer republikanischen Regierung. Die Wahlleiter sind überwiegend Mitglieder der republikanischen Partei und die Abstimmungs-Infrastruktur ist entsprechend geprägt. Hilfestellung für die Demokraten wäre eher überraschend. Dass Donald Trump hier dennoch Schiebung und Betrug unterstellt, ist mindestens bemerkenswert.
Die Bewertung des Wahlverlaufs und des Auftretens der Protagonisten überlassen wir unseren Lesern. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das gilt auch für politische und charakterliche Gesinnungen. Unsere Aufgabe ist es, aus dem Ergebnis Rückschlüsse auf zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen zu ziehen und unsere Portfolio-Strategie entsprechend anzupassen.
Die Finanzmärkte reagierten zunächst mit hoher Volatilität auf die Ereignisse in den USA, entschieden sich dann aber für eine optimistische Auslegung des Geschehens. Das dürfte daran liegen, dass es aller Voraussicht nach auch in Zukunft eine Machtteilung im US-Parlament geben wird. Eine gravierende Neuausrichtung der Wirtschafts- und Steuergesetzgebung ist daher nicht zu erwarten. Geteilte Machtverhältnisse machen auch regulatorische Eingriffe im Technologie-Sektor unwahrscheinlicher, was die Basis für die jüngst gesehenen massiven Kursgewinne bei diesen Aktien gelegt hat. Die Anleger sind mit dem Status Quo, der unter Trump geschaffen wurde, nicht unzufrieden.
Ob die Ruhe von Dauer ist, werden die kommenden Tage zeigen. Erwartbar ist, dass sich die Demokraten zum Wahlsieger erklären. Unabhängig davon wird der Kampf um das Weiße Haus weitergehen. Entscheidend wird sein, wie die zuständigen Gerichte mit den Beschwerden und Klagen der politischen Kontrahenten umgehen und welche Auswirkungen sich daraus ergeben. Auch die angesichts der teils sehr engen Ergebnisse zu erwartenden Neuauszählungen werden die Spannung hochhalten. Es kann Wochen oder gar Monate dauern, bis ein endgültiger Sieger gefunden und gekürt ist.
Nachfolgend stellen wir die Investments aus unserer Empfehlungsliste auf den Prüfstand und erläutern, wie wir uns für die Zeit nach der Wahl strategisch aufstellen werden. Außerdem erfahren Sie hier, wie Sie Ihr Depot absichern können, falls Donald Trump doch noch ein Börsenchaos auslöst.
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