DJ Costa-Chef: Kreuzfahrten könnten bis zu 15 Prozent teurer werden
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Preise für Kreuzfahrten könnten nach der Corona-Pandemie spürbar steigen. "Es ist denkbar, dass Kreuzfahrten 10 bis 15 Prozent teurer werden", sagte Michael Thamm, Chef von Europas größtem Kreuzfahrtanbieter Costa und der Rostocker Reederei Aida, der Zeitung Welt am Sonntag. Trotzdem würden die Fahrten der Marken Costa und Aida "erschwinglich bleiben".
Grund für die potenziellen Preissteigerungen seien die fast vollständigen Umsatzausfälle, von denen die Branche aktuell betroffen ist. "Wir haben jeden Monat Umsatzausfälle in Höhe von 400 Millionen Euro", so Thamm weiter. "Das können wir nicht durch Kostenreduktionen ausgleichen." In den vergangenen Monaten sei bei der Costa-Gruppe ein mittlerer dreistelliger Millionenverlust entstanden. Außerdem setzt Thamm auch auf Staatshilfen: "Wir sind mit dem Bund im Gespräch über die Gewährung von Krediten in mittlerer dreistelliger Millionen-Euro-Höhe."
Thamm rechnet damit, dass der Anbieter im Laufe des Jahres 2021 nach und nach alle Schiffe im Dienst haben werden. Wenn es die Pandemie zulässt, geschehe dies bereits im Frühjahr. Man werde "mit großer Trennschärfe versuchen", infizierte Personen nicht an Bord zu lassen. Dann werde man den Kunden allerdings auch wieder Buffets, Poolpartys und Diskotheken an Bord anbieten können.
Dennoch will die Costa-Gruppe vorerst keine weiteren Schiffe bestellen. Vier georderte Neubauten werde man wie geplant abnehmen. "Wir sind dann groß genug und werden in den kommenden zwei bis drei Jahren keine neue Schiffe bestellen", sagte er. "Dadurch wird es bei Werften und Zulieferern sicherlich zu dramatischen Ausfällen kommen", so der Costa-Chef.
DJG/hru
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November 07, 2020 08:18 ET (13:18 GMT)
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