DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ARBEITSMARKT - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, blickt vorsichtig optimistisch auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Corona-Krise. Die Maßnahmen im November bedeuteten einen Dämpfer in der Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt der vergangenen Monate. "Einen Einbruch werden wir voraussichtlich nicht erleben - wenn es bei vier Wochen bleibt." Für die Entwicklung 2021 schloss er sich der Prognose der Bundesregierung an: 100.000 Arbeitslose weniger im Jahresdurchschnitt und durchschnittlich 700.000 Kurzarbeiter. (Redaktionsnetzwerk Deutschland/RND).
CORONA-IMPFSTOFF - Indien plant, ab Ende dieses Jahres einen Impfstoff gegen das neuartige Corona-Virus zu produzieren, so der Staatssekretär im indischen Außenministeriums Harsh Vardhan Shringla. "Aktuell haben wir drei aussichtsreiche Impfstoffe, einer davon ist in der dritten Testphase an Menschen. Ebenso testen wir Impfstoffe aus den USA, Großbritannien und Russland", sagte Shringla. "Wenn wir aber vom Erfolg bei einem oder mehreren Impfstoffen ausgehen, könnte die Produktion zum Jahresende beginnen", sagte der Staatssekretär. Bis Juni 2021 hofft die Regierung, dann einen Teil der eigenen Bevölkerung zu impfen. (Welt)
KAMPFJET - Die Verhandlungen zum größten Rüstungsprojekt Europas lahmen. Frankreich und die Industrie drängen wegen des Wahlkalenders. Doch der Bundestag will sich nicht unter Druck setzen lassen. Das Projekt namens Future Combat Air System (FCAS) führt alle luftmilitärischen Elemente der europäischen Streitkräfte zusammen, erläutert ein Vertreter von Airbus, einem der Hauptbeteiligten. Differenzen gibt es etwa bei der Zuordnung des Knowhows, den sogenannten intellektuellen Eigentumsrechten zwischen den beteiligten Nationen Deutschland, Frankreich und Spanien. Die weiterhin bestehende Konkurrenzsituation zwischen Airbus und Dassault Aviation verschärft die Spannungen. (FAZ)
VERTEIDIGUNGSAUSGABEN - Angesichts des erwarteten Festhaltens an höheren deutschen Verteidigungsausgaben durch den künftigen US-Präsidenten Joe Biden hat sich die SPD dafür ausgesprochen, zu einem neuen Maßstab zu gelangen. "Das Bruttoinlandsprodukt ist als Maßstab für Rüstung ungeeignet", sagte SPD-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans. Dies würde bedeuten, dass man in der Rezession abrüste und bei Wirtschaftswachstum aufrüste, erläuterte Walter-Borjans. Außerdem komme es darauf an, was alles als Verteidigungsausgaben zähle. In den USA flössen auch Mittel aus dem Verteidigungsministerium in die Entwicklung von Quanten-Computern. Die Diskussion über zwei Prozent vom BIP für völlig unterschiedlich abgegrenzte Ausgaben halte er für Unsinn. Maßstab müsse sein, wie Sicherheit in der Welt gewährleistet werden könne. (Rheinische Post)
BUNDESTAGSWAHL - Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hält es für möglich, dass die Grünen den nächsten Bundeskanzler stellen. "Im Augenblick geben das die Umfragen nicht her. Aber in der Politik kann auch Unvorhergesehenes geschehen", sagte Kretschmann. Wenn man auf Platz zwei stehe, müsse man auch um Platz 1 kämpfen. Kretschmann erinnerte an seine eigene Wahl 2011: "er hat denn damit gerechnet, dass ausgerechnet in Baden-Württemberg ein Grüner Ministerpräsident wird? Kein Mensch!" (Funke Mediengruppe)
PRIVATINSOLVENZEN - Die Zahl der Privatinsolvenzen wird im kommenden Jahr nach Einschätzung von Creditreform signifikant steigen. "Wir gehen davon aus, dass wir schon im kommenden Jahr bis zu 110.000 Privatinsolvenzen verzeichnen könnten", sagte Geschäftsführer Volker Ulbricht. Zuletzt lag die Zahl zur Zeit der Finanzkrise so hoch. (Neue Osnabrücker Zeitung)
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November 09, 2020 00:58 ET (05:58 GMT)
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