DJ Merkel: USA und Deutschland als Teil der EU müssen zusammenstehen
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Joe Biden zu seiner Wahl zum nächsten US-Präsidenten gratuliert und forderte ihn zu einer engeren Zusammenarbeit im Kampf gegen die aktuellen Herausforderungen auf. Biden bringe Erfahrung in der Innen- und Außenpolitik mit und er kenne Deutschland und Europa gut. "Ich erinnere mich gerne an gute Begegnungen und Gespräche mit ihm", so Merkel in einem Statement zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl.
"Die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland als Teil der Europäischen Union müssen zusammenstehen, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: Seite an Seite in der schweren Prüfung der Corona-Pandemie. Seite an Seite im Kampf gegen die Erderwärmung und ihrer globalen Folgen, im Kampf gegen den Terrorismus, Seite an Seite für eine offene Weltwirtschaft und freien Handel. Denn das sind die Grundlagen unseres Wohlstands beiderseits des Atlantiks", so Merkel.
In den vergangenen Jahren unter Präsident Donald Trump hat es wenig internationale Kooperation bei diesen Themen gegeben. Unter dem Republikaner setzten die USA stärker auf eine nationale Wirtschaftspolitik und sahen multilaterale Politikansätze, wie etwa in Handels- und Klimafragen, kritisch.
Merkel betonte, Deutschland und Europa wisse, dass man in dieser transatlantischen Partnerschaft im 21. Jahrhundert mehr eigene Verantwortung übernehmen müsse. "Amerika ist und bleibt unser wichtigster Verbündeter. Aber es erwartet von uns, und zu Recht, stärkere eigene Anstrengungen, um für unsere Sicherheit zu sorgen, um für unsere Überzeugungen in der Welt einzutreten. Und wir Europäer haben uns ja längst auf diesen Weg gemacht", so Merkel.
Die CDU-Politikerin sagte zudem, dass die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris als erste Frau in diesem Posten und als Einwandererkind "für viele Menschen eine Inspiration, ein Beispiel für die Möglichkeiten Amerikas" sei.
Der Demokrat Biden hat die US-Präsidentschaftswahlen nach den Stand der bisherigen Auszählungen gewonnen. Allerdings hat Amtsinhaber Donald Trump bislang seine Niederlage nicht eingeräumt und will gerichtlich gegen die Auszählungsergebnisse in einigen Bundestaaten vorgehen.
Mitarbeit: Andreas Kißler
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November 09, 2020 05:21 ET (10:21 GMT)
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