DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Merkel: USA und Deutschland als Teil der EU müssen zusammenstehen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Joe Biden zu seiner Wahl zum nächsten US-Präsidenten gratuliert und forderte ihn zu einer engeren Zusammenarbeit im Kampf gegen die aktuellen Herausforderungen auf. Biden bringe Erfahrung in der Innen- und Außenpolitik mit und er kenne Deutschland und Europa gut. "Ich erinnere mich gerne an gute Begegnungen und Gespräche mit ihm", so Merkel in einem Statement zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl.
Putin will vor Anerkennung von Bidens Wahlsieg offizielles Ergebnis abwarten
Bei seinen unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen erhält der bei der US-Präsidentschaftswahl unterlegene Amtsinhaber Donald Trump Rückenwind aus Moskau: Russlands Staatschef Wladimir Putin ließ über einen Kreml-Sprecher mitteilen, er wolle das offizielle Wahlergebnis abwarten, bevor er dem Wahlsieger Joe Biden von den oppositionellen Demokraten gratuliere. Auch die chinesische Regierung will Bidens Wahlsieg noch nicht anerkennen.
EU erneuern Angebot an USA einer Beilegung des Zollstreits
Nach der Wahl des Demokraten Joe Biden zum US-Präsident hat die EU ihr Angebot einer Beilegung des Streits um Beihilfen für die Luftfahrtunternehmen Airbus und Boeing erneuert. "Wir sind bereit, unsere Zölle jederzeit zurückzuziehen, wenn die USA ihre Zölle ebenso aussetzen", sage EU-Vizepräsident und Handelskommissar Valdis Dombrovskis vor Beginn einer Videokonferenz der EU-Handelsminister im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Biden leitet erste Schritte für Amtsübernahme ein
Nach seinem Wahlsieg bei der US-Präsidentschaftswahl hat Joe Biden erste Schritte zur Vorbereitung seiner Amtsübernahme eingeleitet. Biden und seine künftige Vize-Präsidentin Kamala Harris kündigten für Montag ein gemeinsames Briefing in Wilmington durch ein Corona-Expertenteam an. Anschließend wollte Biden sich an seinem Wohnsitz im US-Bundesstaat Delaware zur Corona-Krise und zu Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft äußern.
Ifo-Institut: Coronavirus dominiert Leben stärker als im Juni
Das Leben der Menschen wird nach einer Umfrage des Ifo-Instituts zunehmend von der Corona-Krise beherrscht. Im Oktober sagten demnach 86 Prozent, sich mit Corona und den Folgen des Virus häufig oder fast immer zu beschäftigen. Während der ersten Welle im Juni waren es nur 73 Prozent, teilte das Institut mit. Das sei eines der aktuellen Ergebnisse einer interdisziplinären Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums, an der unter anderem das Ifo-Institut und das Meinungsforschungsinstitut Forsa beteiligt seien.
CDU-Spitzen: Diskussion über Lockerung der Corona-Maßnahmen zu früh
Die Spitzen der CDU halten es für verfrüht, um über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen zu sprechen. Die Teilnehmer der CDU-Präsidiumssitzung waren sich am Montag einig, "dass es jetzt zu früh ist, um sagen zu können, wie sich die Maßnahmen auswirken auf das Infektionsgeschehen", sagte eine mit dem digitalen Präsidiumssitzung vertraute Person. Es sei nicht festzustellen, ob die Maßnahmen schon in Richtung des Ziels gehen, dass die Zahl der Neuinfizierten innerhalb der letzten sieben Tage auf unter 50 Fälle pro 100.000 Einwohner gehen.
Sentix: Auswirkungen des "Lockdown Light" halten sich in Grenzen
Der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland ist im November leicht zurückgegangen. Wie das Beratungsunternehmen mitteilte, sank der Index von plus 1,4 auf plus 1,3 Punkte. Der von der Bundesregierung beschlossene "Lockdown Light" wirke sich vergleichsweise wenig auf die Sentix-Konjunkturindizes aus, kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner die Daten. Die Lagebeurteilung erhöhte sich auf minus 17,5 (minus 19,3) Punkte, das ist der sechste Anstieg in Folge und der beste Wert seit März. Dr Erwartungsindex sank auf plus 22,0 (plus 24,5) Punkte.
OECD-Frühindikator weist im Oktober auf schwächere Dynamik
Schon vor der jüngsten Verschärfung der Corona-Beschränkungen in vielen großen Volkswirtschaften hat der OECD-Konjunkturfrühindikator auf eine Abschwächung der Wachstumsdynamik hingedeutet. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, stieg der Indikator im Oktober nur noch um 0,15 Prozent auf 99,0 Punkte. Im September hatte der Index um 0,27 Prozent, im August um 0,52 Prozent und im Juli um 1,17 Prozent zugelegt.
Bankenverband: Deutsches Bankensystem ist und bleibt stabil
Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters, hat sich überzeugt gezeigt, dass das deutsche Bankensystem trotz der Auswirkungen der Corona-Krise weiter stabil bleiben wird und die Banken drohende Kreditausfälle verkraften können. "Das Bankensystem in Deutschland ist heute stabil - und es wird auch morgen stabil sein", sagte Peters bei einer telefonischen Pressekonferenz. Beim Eigenkapital seien die Banken vor zehn Jahren noch Leicht- oder Mittelgewicht gewesen, seien heute aber "in der Schwergewichtsklasse".
KfW und Ifo sehen zunehmende Sorgenfalten im Mittelstand
Angesichts der zweiten Corona-Infektionswelle trübt sich die Stimmung bei den mittelständischen Unternehmen in Deutschland ein. Infolge rasant steigender Neuinfektionen gab das Geschäftsklima auf dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer um 0,4 Zähler nach, wie die Förderbank KfW mitteilte. "Im Oktober nehmen die Sorgenfalten im Mittelstand angesichts rasant steigender Covid19-Infektionen und absehbaren Geschäftsbeschränklungen wieder zu", erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.
BDI: Exportmotor läuft, doch Phase der Erholung dauert länger
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts jüngster Außenwirtschafts-Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) eine zurückhaltende Wertung abgegeben. "Der Exportmotor der deutschen Wirtschaft läuft, die Phase der Erholung wird jedoch noch länger andauern", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.
Razzien gegen Mitglieder von islamistischen Gruppen in Österreich
Mit zahlreichen Razzien in vier Bundesländern ist die österreichische Polizei am Montag gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der islamistischen Gruppierungen Muslimbruderschaft und Hamas vorgegangen. Bei der Aktion wurden mehr als 60 Gebäude durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Demnach gibt es keinen Zusammenhang zu dem islamistischen Anschlag in Wien vom vergangenen Montag, bei dem vier Menschen getötet wurden.
+++ Konjunkturdaten +++
Mexiko Verbraucherpreise Okt +0,61% (PROG: +0,59%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Okt +0,24% (PROG: +0,26%) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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November 09, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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