DJ Uniper trotzt weiter der Corona-Krise
Von Petra Sorge
BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper SE zeigt sich in der Corona-Krise in den ersten neun Monaten robust, konnte aber den Schwung im ersten Halbjahr nicht mit ins dritte Quartal nehmen. Das MDAX-Unternehmen erzielte zwischen Januar und September einen bereinigten operativen Gewinn (EBIT) von 405 Millionen Euro, knapp das Doppelte des Vorjahreszeitraums (203 Millionen Euro). Analysten hatten im Schnitt mit 407 Millionen Euro gerechnet. Uniper bestätigte daher auch seine Jahresprognose.
Der bereinigte Konzernüberschuss kletterte im Neunmonatszeitraum von 82 Millionen auf 308 Millionen Euro. Allerdings konnte der Konzern das gute Halbjahresergebnis im dritten Quartal aufgrund der Saisonalität des Gasgeschäfts nicht weiter ausbauen.
Grund für die deutliche Verbesserung war vor allem das starke erste Halbjahr. So konnten im ersten Quartal die Gasgeschäfte optimiert werden, im Gesamtzeitraum halfen die Wasser- und Kernkraftwerke. Trotz der Preisanstiege bei den Zertifikaten für CO2-Emissionen konnte Uniper auch mit seinen fossilen Kraftwerken punkten - insbesondere in Großbritannien, wo der Kapazitätsmarkt wieder in Kraft trat, also frühere Preisobergrenzen abgeschafft worden waren.
Wegen gestiegener Pensionsrückstellungen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus stieg die wirtschaftliche Nettoverschuldung seit Jahresende 2019 um 441 Millionen Euro auf knapp 3,1 Milliarden Euro an.
"Uniper ist in einem von Herausforderungen geprägtem Umfeld operativ und finanziell gut unterwegs", sagte Finanzchef Sascha Bibert. Das schwache dritte Quartal habe das Unternehmen erwartet. "Damit sind wir weiterhin auf Kurs, unsere Gesamtjahresziele zu erreichen", so Bibert.
Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet Uniper unverändert ein bereinigtes EBIT zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Euro sowie einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 600 und 800 Millionen Euro. Als Dividende will Uniper weiterhin 500 Millionen Euro ausschütten.
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November 10, 2020 01:30 ET (06:30 GMT)
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