DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In den USA bleibt der Anleihemarkt wegen des Feiertages Veterans Day geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18:25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.442,62 +1,02% -8,08% Stoxx50 3.054,02 +1,08% -10,26% DAX 13.163,11 +0,51% -0,65% FTSE 6.296,85 +1,79% -17,98% CAC 5.418,97 +1,55% -9,35% DJIA 29.383,25 +0,77% +2,96% S&P-500 3.552,56 +0,06% +9,96% Nasdaq-Comp. 11.627,30 -0,74% +29,59% Nasdaq-100 11.722,44 -0,91% +34,23% Nikkei-225 24.905,59 +0,26% +5,28% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 174,09 -43
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,21 40,29 +2,3% 0,92 -27,0% Brent/ICE 43,39 42,40 +2,3% 0,99 -38,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.882,74 1.861,60 +1,1% +21,14 +24,1% Silber (Spot) 24,40 24,13 +1,2% +0,28 +36,7% Platin (Spot) 891,10 872,50 +2,1% +18,60 -7,7% Kupfer-Future 3,15 3,16 -0,3% -0,01 +11,4%
Weiter nach oben, wenn auch nicht mehr so rasant wie am Montag, geht es mit den Ölpreisen. Auftrieb geben Hoffnungen, dass sich bei Verfügbarkeit eines Impfstoffes die Konjunktur und damit auch die Nachfrage nach Öl erholen werden. Beim Gold kommt es nach dem Ausverkauf des Vortags nun zu einer Gegenbewegung.
FINANZMARKT USA
Nach der Impfstoff-Euphorie zu Wochenbeginn zeigt sich die Wall Street am Dienstag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Steigende Corona-Infektionszahlen haben die Begeisterung wieder etwas verpuffen lassen, die die Nachricht über einen hochwirksamen Impfstoffkandidaten von Biontech und Pfizer ausgelöst hatte. Zudem ist unklar, wann der Impfstoff der breiten Bevölkerung zugänglich sein wird. Und nicht zuletzt haben die Anleger ihre Erwartungen an ein weiteres Corona-Hilfspaket der US-Regierung angesichts der Machtverhältnisse im Kongress nach den Wahlen wieder zurückgeschraubt. Wichtige Konjunkturdaten sind für Dienstag nicht angekündigt. Dafür sind Quartalszahlen einiger Unternehmen aus der zweiten Reihe zu verarbeiten. Noch vor der Startglocke hat Biontech Zahlen vorgelegt. Überdies hat die EU angekündigt, bis zu 300 Millionen Dosen des von Biontech und Pfizer entwickelten Corona-Impfstoffs zu kaufen. Biontech verteuern sich um 2,8 Prozent. Die Pfizer-Aktie dreht nach anfänglichen Gewinnen dagegen ins Minus und verliert 0,8 Prozent. Eli Lilly gewinnen 3,5 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat ein Eli-Lilly-Medikament auf Antikörperbasis zur Behandlung von Covid-19-Erkankungen im Frühstadium zugelassen. Im Dow liegen Amgen mit einem Plus von 3,5 Prozent vorne. Das Unternehmen meldete einen Erfolg in der Phase-III-Studie eines Asthma-Medikaments, das Amgen gemeinsam mit Astrazeneca entwickelt hat. Schwache Drittquartalszahlen lassen Beyond Meat um fast 20 Prozent abstürzen.
Staatsanleihen sind erneut nicht gefragt. Die Zehnjahresrendite steigt um 2,5 Basispunkte auf 0,96 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:30 US/Alcon Inc, Ergebnis 3Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
An den europäischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag wieder eine freundliche Stimmung durchgesetzt. Kurstreiber war weiterhin der Durchbruch beim Corona-Impfstoff. Tendenziell setzte sich der Trend raus aus den so genannten Stay-at-Home-Aktien und rein in die Profiteure einer Normalisierung fort. So fiel der Stoxx-Technologie-Index gegen die Tendenz um 1,9 Prozent. Gefragt waren erneut ausgewählte Aktien der Tourismusbranche: Hier ging es mit Tui um weitere 3,9 Prozent nach oben. Lufthansa stiegen um 7,1 Prozent. Die Kranichlinie steckte damit sogar eine Wandelanleihe von über einer halben Milliarde Euro locker weg. Der Reise- und Freizeitsektor insgesamt gab allerdings etwas nach. Der Euro-Stoxx-Bankenindex stieg um 6,1 Prozent. Die Branche profitierte von Umschichtungen aus Covid-19-Gewinnersektoren sowie der Hoffnung auf eine stärkere wirtschaftliche Erholung. Dies sollte die Bankbilanzen entlasten, da die Zahl der Unternehmenspleiten geringer ausfallen dürfte als noch vor kurzem befürchtet. Auch wären dies gute Nachrichten für die Banken aus der hochverschuldeten südlichen Peripherie der Eurozone. Kräftig gesucht waren mit Konjunkturoptimismus auch die Ölwerte. BP stiegen um 5,1 Prozent, Royal Dutch Shell um 4,0 Prozent. Der Index der Ölwerte im Stoxx legte um 3,8 Prozent zu. Auf der Verliererseite ganz oben im DAX standen die Titel von Adidas und der Deutschen Post. Adidas brachen um 5,8 Prozent ein, ein negatives Echo löste vor allem der Ausblick auf das vierte Quartal aus. Deutsche Post verloren 4,8 Prozent, nachdem der Konzern den Ausblick für das Gesamtjahr nur bestätigt hatte. Henkel hat den schwächeren Ausblick bekräftigt . Die Aktie stieg dennoch um 0,9 Prozent. Siemens Energy fielen nach Zahlenvorlage um 3,2 Prozent. Geschäftszahlen und Ausblick von Nordex überzeugten dagegen, die Aktien sprangen um 15,6 Prozent nach oben. Jenoptik lieferte die erwartet schwachen Geschäftszahlen, der Kurs fiel um 7,2 Prozent. Bei Teamviewer ging es nach einer Delle um 4,8 Prozent rauf. Der Spezialist für Fernwartung von Computern hat ein gutes drittes Quartal verbucht, präzisierte die Jahresprognose aber nur marginal nach oben.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:32h Mo, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1813 -0,03% 1,1832 1,1804 +5,3% EUR/JPY 124,49 +0,09% 124,31 124,63 +2,1% EUR/CHF 1,0805 +0,05% 1,0801 1,0780 -0,5% EUR/GBP 0,8920 -0,65% 0,8974 0,8992 +5,4% USD/JPY 105,35 +0,09% 105,06 105,58 -3,2% GBP/USD 1,3244 +0,63% 1,3183 1,3127 -0,1% USD/CNH (Offshore) 6,5969 -0,28% 6,6014 6,6397 -5,3% Bitcoin BTC/USD 15.292,76 +0,23% 15.287,51 14.862,76 +112,1%
Am Devisenmarkt tendiert der Dollar wenig verändert. Der Euro verharrt nach der Berg- und Talfahrt vom Montag auf dem niedrigeren Niveau und pendelt aktuell um die Marke von 1,18 Dollar. Die Commerzbank (Coba) bemerkt dazu, dass der Euro in den vergangenen Tagen bereits deutlich aufgewertet habe. Begrenzend dürften dann aber die verbalen Interventionen der EZB gewirkt haben. Und außerdem stehe noch die Dezember-Sitzung bevor, auf der die EZB ihren Leitzins senken könnte.
Ob die Nachricht über den Impfstoff die Sorgen der EZB verflüchtigen kann, hält die Coba für fraglich. Immerhin dürften die aktuellen Corona-Maßnahmen deutliche Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Und dass die Corona-Beschränkungen alle aufgehoben werden könnten, sei noch Zukunftsmusik. Insofern bleibe es für den Euro schwierig, in Richtung der 1,20er Marke vorzustoßen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien haben in der Breite am Dienstag eher gelassen auf die Nachricht reagiert, dass ein 90-prozentig wirksamer Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden ist. Sie folgten damit eher der US-Vorgabe, die zweigeteilt ausgefallen war, weil die technologielastigen Nasdaq-Indizes im Verlauf ins Minus gedreht hatten. Teils sehr starke Kursbewegungen gab es aber auch in Ostasien bei Einzelwerten aus Branchen, die besonders von einem Impfstofferfolg profitieren würden. Dass in China die Verbraucherpreise im Oktober etwas weniger stark gestiegen waren als erwartet, könnte laut Capital Economics zwar bedeuten, dass die chinesische Notenbank im nächsten Jahr von Zinserhöhungen absehen wird. Eine positive Wirkung ging von dieser Aussicht auf den Markt aber nicht aus. Marktbeobachter berichteten von einer hohen Neigung der Anleger zu Gewinnmitnahmen. Daneben wiesen andere Akteure wie Axi darauf hin, dass sich trotz des Impfstofferfolgs für viele Menschen zunächst kaum etwas ändern werde, weil der Zulassungsprozess und der eigentliche Impfprozess noch Zeit beanspruchten. In Hongkong stiegen Casino-Aktien. Sie gelten wie generell Reise- und Freizeitwerte als potenziell größte Profiteure, sollte ein Impfstoff erlauben, die weltweiten Lockdowns in absehbarer Zeit wieder aufheben zu können. Galaxy Entertainment verteuerten sich um 4 Prozent, Sands China um 6,6 und SJM Holdings um 9,5 Prozent. In der gesamten Region waren die Aktien der schwerst gebeutelten Fluggesellschaften gesucht. Japan Air Lines schossen um 21,2 Prozent nach oben, ANA um 18,1 und Qantas um 8,3 Prozent. Cathay Pacific lagen gut 13 Prozent vorn und China Eastern 7,9 Prozent. Auch die Kurse der südkoreanischen Korean Air Lines und Asiana Airlines wiesen kräftige Aufschläge auf, ebenso die Aktie des Reiseveranstalters Hanatour Service. Kräftig nach oben ging es auch mit Ölwerten wie in Hongkong mit CNOOC und China Petroleum & Chemical (Sinopec) mit Gewinnen von gut 14 bzw. knapp 10 Prozent und in Tokio mit Inpex (plus 8,4 Prozent). In Sydney schlossen Woodside 7,3 und Oil Search rund 16 Prozent fester.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Tui verhandelt über weitere Staatshilfen - Agentur
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 10, 2020 12:26 ET (17:26 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Reisekonzern Tui braucht einem Agenturbericht zufolge neues Geld vom Staat. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Personen berichtet, verhandelt der Konzern, der bereits mit Milliarden gestützt wurde, mit der Bundesregierung. Von einem Kapitalbedarf von 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro sei die Rede. Dabei gehe es auch um einen möglichen Direkteinstieg des Staates mit Eigenkapital.
Eon testet reinen Wasserstoff in Gasleitung
Der Energieversoger Eon testet in einem Forschungsprojekt, ob durch die bestehende Erdgasinfrastruktur auch reiner Wasserstoff geleitet werden kann. Dazu hat die Konzerntochter Westnetz im Projekt "H2HoWi" im nordrhein-westfälischen Holzwickede die nach eigenen Angaben bundesweit erste öffentliche Gasleitung auf 100 Prozent Wasserstoff umgestellt.
United Internet setzt im dritten Quartal weniger um als erwartet
United Internet hat im dritten Quartal operativ weniger verdient und weniger umgesetzt als am Markt erwartet. Die Preiserhöhung für die Nutzung der Telefonica-Netzkapazität, negative Effekte aus Regulierungsthemen und die Coronavirus-Pandemie sowie Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes belasteten die Bilanz.
Impfstoffentwicklung lässt Biontechs Forschungsaufwand rasant steigen
Die Entwicklung des Corona-Impfstoffs gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Pfizer sorgt bei der Mainzer Biontech SE für einen massiven Anstieg des Forschungs- und Entwicklungaufwands. Dieser sei wegen des Impfstoffprogramms im dritten Quartal auf 227,7 Millionen Euro von 50,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das in den USA börsennotierte Unternehmen mit.
Pantaflix erhöht Grundkapital
Die Pantaflix AG erhöht ihr Grundkapital um 10 Prozent. Ausgegeben werden gut 1,5 Millionen Aktien zu je 1,11 Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Die Kapitalerhöhung sei vollständig platziert.
Süss Microtec profitiert vom Ausbau der 5G-Netze
Die Süss Microtec SE hat im dritten Quartal von einer gestiegenen Nachfrage nach Produktionsmaschinen profitiert, die für 5G-taugliche Mobilfunk-Komponenten gebraucht werden. Der Umsatz legte deshalb um fast zwei Drittel auf 60,6 Millionen Euro zu, wie der Halbleiterspezialist mitteilte. Das EBIT erreichte 9,0 Millionen Euro, nachdem Süss im Vorjahreszeitraum noch einen operativen Verlust von 4,9 Millionen Euro verbucht hatte.
Erfolg für Astrazeneca und Amgen bei Asthma-Mittel
Bei der Entwicklung eines neuen Medikaments zur Behandlung von schwerem, unkontrollierten Asthma haben die Pharmakonzerne Astrazeneca und Amgen einen Erfolg erzielt. Die klinische Phase-III-Studie mit dem monoklonalen Antikörper Tezepelumab erreichte den sogenannten primären Endpunkt und damit ihr Ziel.
Stornierungen bei Boeing übertreffen 1.000 in diesem Jahr
Die Pandemie und die Verzögerungen bei der Wiederzulassung der 737 Max haben bei Boeing zu einem massiven Anstieg der Stornierungen gesorgt. Wie der Flugzeugbauer mitteilte, wurden dieses Jahr mehr als 1.000 Maschinen storniert. Außerdem hat Boeing den zweiten Monat in Folge keine Bestellung bekommen.
Spotify kauft Podcast-Spezialist Megaphone
Der Musikstreaming-Anbieter Spotify Technology SA kauft den Werbe- und Podcast-Spezialisten Megaphone, um auch mit Werbung besser ins Geschäft zu kommen. Die Transaktion bewerte Megaphone mit 235 Millionen US-Dollar, teilte die Muttergesellschaft Graham Holdings Co mit.
Chinas "Uber für Lkw" will vor IPO 1,7 Mrd USD einsammeln - Kreise
Das chinesische Startup Full Truck Alliance, das ähnliche Dienste wie Uber für die Lkw-Branche anbietet, will offenbar bei Investoren rund 1,7 Milliarden US-Dollar für seine weitere Expansion einsammeln - vor einem für das kommende Jahr geplanten Börsengang, wie mit der Sache vertraute Personen sagten.
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November 10, 2020 12:26 ET (17:26 GMT)
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