DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CORONA-HILFEN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht ausreichend Spielraum im Haushalt, auch bei einer weiter andauernden Pandemie, Finanzhilfe für die Betroffenen zu leisten. "Unser Land hat die finanzielle Kraft, in diesem und im nächsten Jahr alles zu tun, was nötig ist, um die Kontrolle über die Pandemie zu behalten und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen abzufedern", sagte Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wenn es nötig werden sollte, können wir nochmal nachlegen", betonte Scholz. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
CORONA - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich in einem Interview zuversichtlich, dass es Deutschland gelingen werde, die nach seiner Darstellung erforderlichen 100 Millionen Dosen Covid-Impfstoff zu erhalten. Berlin habe nicht nur auf einen Impfstoffkandidaten gesetzt, sondern auf mehrere. Die Zahl der an Corona erkrankten Intensivpatienten werde noch im November auf 6000 steigen. (FAZ)
DIGITALSTEUERN - Der Wahlsieg von Joe Biden in den USA erhöht nach Ansicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Chancen für eine internationale Einigung auf eine Digitalsteuer. Da die vier größten Digitalkonzerne der Welt ihren Sitz in den USA hätten, sei es normal, dass in dieser Frage gewisse Differenzen bestünden, sagte Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Es gibt mit Joe Biden jedoch eine neue Bereitschaft, unterschiedliche Interessen kooperativ auszuhandeln", so der SPD-Politiker. Das sei ein Fortschritt und auch in der Frage der Digitalbesteuerung sehr wichtig, denn sie sollte international im Konsens geklärt werden. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
INSOLVENZEN - Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, erwartet als Folge der Corona-Krise eine deutliche Zunahme der Firmeninsolvenzen 2021. "Die Unsicherheit durch Corona wird weit ins nächste Jahr reichen. Das bremst die wirtschaftliche Erholung und könnte zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz treiben", erklärte er im Interview mit der Passauer Neuen Presse. "Neben den Insolvenzen dürften viele Firmen auch mit schwierigeren Finanzierungsbedingungen zu kämpfen haben, die bislang gut und günstig an Kredite kamen." Von einer schnellen Erholung wie nach der Finanzkrise 2009 geht er nicht aus. (Passauer Neue Presse)
RENTE - Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Entwicklung der Renten aus. Nach Angaben der Rentenversicherung dürfte Rentnerinnen und Rentnern in Westdeutschland 2021 eine Nullrunde bevorstehen. Im Osten dürften die Renten indes um 0,72 Prozent steigen. (SZ)
LANDÄRZTE - Die CDU will mehr Einsatz für eine bessere medizinische Versorgung auf dem Land. Die Partei schlägt in einem Positionspapier vor, 5000 zusätzliche Medizinstudienplätze zu schaffen und Landärzten mehr Geld zu bieten. Außerdem müssten telemedizinische Angebote geschaffen und müsste die Versorgung in Kliniken und Arztpraxen besser verzahnt werden. Im ländlichen Raum wird es immer schwieriger, offene Arztsitze zu besetzen, viele Hausärzte stehen vor dem Ruhestand. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte dem Handelsblatt, gerade die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass eine flächendeckende ambulante Versorgung "unglaublich wichtig" sei. (Handelsblatt)
KLIMASCHUTZ - Die Klimaschutz-Pläne der Bundesregierung können Privathaushalte ab 2021 mehrere Hundert Euro pro Jahr kosten - und werden anschließend kontinuierlich immer teurer. Ab Januar werden in den Sektoren Gebäude und Verkehr eingesetzte fossile Brennstoffe mit einem CO2-Preis belegt. Der Einsatz klimaschädlicher Brennstoffe wie Öl und Gas soll damit zunehmend unattraktiv werden - so sieht es das neue Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) vor. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat für das Handelsblatt errechnet, welche Belastungen dadurch auf einen Haushalt zukommen. Eine Familie, die im Eigenheim wohnt und mit ihrem Diesel-Pkw rund 20.000 Kilometer pro Jahr fährt, hat ab 2021 mit Mehrkosten von gut 250 Euro zu rechnen. 2025 steigt der Wert auf 539 Euro. Wer dagegen in einer modernen Wohnung mit hohem energetischem Standard lebt und ein E-Auto fährt, wird verschont: Die Belastung beläuft sich 2025 auf lediglich einen Euro. (Handelsblatt)
FRAUENQUOTE - Die CSU im Bundestag hat ein Strategiepapier erstellt, mit dem sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Situation von Frauen verbessern helfen will. Das Papier ist mit CSU-Chef Markus Söder abgesprochen, schreibt die Welt. Die CSU fordert eine feste Frauenquote in DAX-Unternehmen. Eine Frauenquote müsse eingebettet sein in ein Gesamtkonzept für mehr Chancen für Frauen von flexibleren Arbeitszeiten bis zur deutlichen Besserstellung von Alleinerziehenden, sagte Landesgruppen-Chef Dobrindt. So soll die gesetzliche Höchstarbeitszeit pro Tag abgeschafft und eine Höchstarbeitszeit pro Woche eingeführt werden. Außerdem will die CSU die Zahl der "Vätermonate" innerhalb des Elterngeldes verdoppeln: "Wenn sowohl Vater als auch Mutter Elternzeit nehmen, soll der Anspruch auf das Elterngeld um weitere zwei Monate (12+4) steigen. Dabei bleibt es weiterhin bei der Begrenzung auf zwölf Monate pro Elternteil", sagte Dobrindt. Im Steuerrecht will die CSU für Kosten wie Strom, Telefon und Internet durch eine Home-Office-Pauschale von bis zu 600 Euro pro Jahr ausgleichen. Auch bei der Kinderbetreuung soll steuerlich eine Besserstellung erfolgen. (Welt)
LEIHARBEIT - Das vollständige Verbot von Zeit- und Leiharbeit sowie Werkverträgen in der Fleischbranche zum 1. Januar 2021 droht zu scheitern. Die Unions-Bundestagsfraktion unter Federführung des Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus (CDU) dringt Informationen der Welt zufolge darauf, den Gesetzentwurf für das sogenannte Arbeitsschutzkontrollgesetz zu entschärfen. Andernfalls wolle man verhindern, dass das Gesetz in der kommenden Woche auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt werde, um dort seine letzte Lesung zu passieren. Diese müsste in der kommenden Sitzungswoche erfolgen, damit das Gesetz zum Jahreswechsel in Kraft treten kann.(Welt)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/smh
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2020 00:35 ET (05:35 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.