
DJ Ifo: Corona-Krise könnte Wirtschaft langfristig schädigen
BERLIN (Dow Jones)--Die Corona-Pandemie könnte wegen anhaltender Zurückhaltung bei den Investitionen zu langfristigen Schäden der deutschen Volkswirtschaft führen, befürchtet das Ifo-Institut. "Die realen Ausrüstungsinvestitionen haben sich schon im Jahre 2019 äußerst schwach entwickelt. Den Konjunkturprognosen zufolge werden sie noch bis zum Jahr 2022 auf niedrigem Niveau verharren", so der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. "Dies kann dazu führen, dass nicht genügend neue Arbeitsplätze entstehen."
Die pandemiebedingten Umsatz- und Gewinnausfälle nähmen Unternehmen den Spielraum, notwendige Investitionen in das Sachkapital zu finanzieren. Von den Banken gebe es in dieser Situation ebenfalls wenig Unterstützung. "Ihre Bereitschaft Kredite zu gewähren, hängt davon ab, wie viel Eigenkapital der Kreditnehmer zur Verfügung hat", erklärte das Ifo.
Obendrein sinke der Investitionsbedarf bei weiterhin unterausgelasteten Kapazitäten. Schließlich dämpfe die Unsicherheit über die Erholung die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Wenn aber weniger investiert werde, bremse dies nicht nur die Modernisierung des Produktionsapparats, sondern auch die Produktivitätsentwicklung und die Zahl neuer Arbeitsplätze, warnte Ifo.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 12, 2020 03:33 ET (08:33 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.